Eine der ersten Kampagnen, an denen Barbara Prammer teilnahm, war der
Kampf für freien Zugang zu den Salzkammergutseen ...
1978 zog Barbara Prammer nach Linz, um dort ein Soziologie-Studium zu
absolvieren. Der Grund für diese Entscheidung war, dass sie in Ottnang an die
sogenannte “gläserne Decke” stießt. Das bedeutete: sie musste erkennen, dass es
am Gemeindeamt in Ottnang keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr für sie gab -
und zwar nur deshalb, weil sie dem weiblichen Geschlecht angehörte. Sie erlebte
also damals hautnah, was es heißt, im Beruf als Frau diskriminiert und benach-
teiligt zu werden - eine Erfahrung, die für sie Jahre später in ihrer Funktion als
Frauenministerin und Bundesvorsitzende der SPÖ-Frauen sicherlich hilfreich
war ...
Linz war in mehrerer Hinsicht ein neuer Lebensabschnitt für Barbara Prammer.
Sie war zum ersten Mal weg von zu Hause, lebte nun in einer Großstadt mit all
den neuen Begegnungen, Erfahrungen und Eindrücken und nie gekannten
vielfältigen Freizeit- und Kulturangeboten. Darüber hinaus lernte sie in Linz
über die Junge SPÖ ihren späteren Ehemann Wolfgang Prammer kennen und
lieben. Zwei Jahre später, am 8. März 1980 wurde geheiratet und im selben Jahr
kam Tochter Julia auf die Welt. Auch Sohn Bertram konnte Barbara Prammer
nun nach Linz holen.
Wolfgang Prammer war Landesbildungsreferent in der JG – und er unterstützte
seine junge Frau von Angang an vorbehaltlos in ihrem politischen Fortkommen.
So war dies für Barbara Prammer eine Zeit der engagierten und kreativen
Basisarbeit, die viel Spaß machte. Auch aufgrund dieser Erfahrungen, hielt sie
auch später als Spitzenpolitikerin großen Wert auf den Kontakt zu den
Jugendorganisationen
..
Auch im Studium kam Barbara Prammer gut voran, wobei Frauenthema eine
zentrale Rolle spielten – also ebenfalls eine Vorbereitung auf ihre künftige
Funktion als Frauenministerin
…
Aber auch ihre spätere Arbeit als Sozial- und Berufspädagogin im Beruflichen
Bildungs- und Rehabilitationszentrum (BBRZ) in Linz (1986 – 1989) und die
anschließende Tätigkeit im Landesarbeitsamt (heute: Landesgeschäftsstelle des
AMS Oberösterreich), verschafften der zukünftigen Politikerin tiefe Einblicke in
die verschiedenen Lebenslagen von Arbeitslosen und anderen sozial gestrandeten
Menschen, insbesondere auch von Frauen
...
1986 übernahm Barbara Prammer darüber hinaus den Vorsitz im Linzer
Frauenhausverein. Das Linzer Frauenhaus war das erste und damals einzige in
Oberösterreich - und musste damals (1980), von den Frauen fast mit Gewalt
durchgesetzt werden, Details (S. 59) Diese Arbeit war sehr herausfordernd und
Barbara Prammer leistete damals auf diesem Gebiet Pionierarbeit und überdies
erlebte sie in diesen Jahren unmittelbar und konkret die unterschiedlichsten
frauenpolitischen Probleme, die es gibt …
Als Frauenministerin war Barbara Prammer später dann massgeblich mitbeteiligt
am Gewaltenschutzgesetz (wurde 1996 im Nationalrat beschlossen)
1991 übernahm Barabara Prammer das erste politische Mandat und zog in den
Oberösterreichischen Landtag ein, weitere berufliche Werdegang siehe ...