Von 1995 bis 1997 war sie
Landesrätin für Wohnbau und
Dann kam im Alter von 43 Jahren
der große Sprung in die Bundes-
Im Februar 1997 holte sie der
damalige Bundeskanzler Viktor
Klima als Bundesministerin für
Frauenangelegenheiten und
Konsumentenschutz in seine
In ihren drei Jahren als Ministerin erregte sie durch
ungewöhnliche familienpolitische Aussagen Aufmerksamkeit.
Zum ungleichen Pensionsantrittsalter von Männern und Frauen
sagte Barbara Prammer 2002: „Diese fünf Jahre sind ein Pfand
in der Hand der Frauen, und dieses Pfand ist sehr sehr wertvoll
und kostbar und das war es in der Vergangenheit schon und
das wird es auch in der Zukunft sein. Das heißt, hier haben
Frauen noch immer die Möglichkeit zu sagen: ‚Ihr in der
Politik, Ihr oder Du liebe Gesellschaft bist uns noch einiges
schuldig und dann wenn ihr sozusagen diese Aufgaben erledigt
habt, dann reden wir über das gesetzliche Pensionsalter.“
Damit formulierte sie das bis heute gültige Paradigma der
österreichischen Sozialpolitik, die noch immer vorhandene
ungleiche Situation von Mann und Frau (stärkere Belastung
der Frauen durch Kindererziehung und Haushalt sowie
schlechtere Bezahlung und geringere Aufstiegsmöglichkeiten
der Frauen im Beruf ) zu kompensieren und schneller
aufzulösen.
Tatsächlich konnte Prammer in ihrer Amtszeit eines der
wichtigeren familienpolitischen Gleichstellungsanliegen
erfolgreich umsetzen, nämlich 1999 die Verankerung der
„vollen Ausgewogenheit der Beiträge“ in der Ehe in das
Familien- und Eherecht. Ihre Vorgängerin Helga Konrad hatte
das 1996 mit der Halbe-halbe-Kampagne initiiert, war aber
kurz danach wegen des enormen Aufsehens abberufen worden.
Prammer konnte dann in dreijähriger Arbeit der Konsens-
findung die einvernehmliche Gesetzesnovelle des ABGB
erzielen, und damit insgesamt eine Weichenstellung in der
Gleichstellungspolitik, und darüber hinaus auch der ganzen
Sozialpolitik, was die Vorgänge „in den eigenen vier Wänden“
der Österreicher betrifft.
Seit der Nationalratswahl vom Oktober 1999 war Barbara
Prammer Abgeordnete zum Nationalrat.
Als die SPÖ am 4. Februar 2000 mit dem Antritt der
Regierung Wolfgang Schüssel in die Opposition ging, wurde
sie stellvertretende Klubobfrau der SP-Parlamentsfraktion. Am
16. Juni 2004 wählte sie der österreichische Nationalrat zur
Vizepräsidentin.
Seit 2006 war Barbara Prammer Nationalratspräsidentin.
Wegen der erstmaligen Wahl einer Frau an die Spitze des
Parlaments achteten die politischen Beobachter besonders auf
die Ergebnisse der (geheimen) Abstimmung. Mit 135 von 166
gültigen Abgeordneten-Stimmen erreichte sie prozentuell
dieselbe Zustimmung wie Andreas Khol vier Jahre zuvor.
Und Barbara Prammer bewährte sich in dieser hohen
politischen Funktion. 2008 wurde sie mit 140 von 168 gültigen
Stimmen erneut zur Nationalratspräsidentin gewählt. Ebenso
2014 (mit 147 von 179 gültigen Stimmen).