Am 27. April 2014, dem „Sonntag der Barmherzig-    
keit“, wurden zwei Päpste von Papst Franziskus heilig
gesprochen:  der „Jahrhundertpapst“ Johannes Paul II.,
der die Kirche siegreich in das neue Jahrtausend geführt hat und             
schon zu Lebzeiten viele Wunder gewirkt haben soll (mehr dazu siehe    
unter „Horoskop von Johannes Paul II.“) sowie der (weniger bekannte)   
Papst Johannes XXIII.
Wer war dieser Papst, was hat er bewirkt – und hat er es tatsächlich verdient,
als „Heiliger“ verehrt zu werden? Und: nach welchen Kriterien beurteilt die
Kirche eigentlich, ob jemand in den Stand eines „Heiligen“ erhoben werden
kann. Denn zur „Heiligsprechung“ gibt es in der katholischen Kirche strenge
Verfahren, die eingehalten werden  müssen, siehe….
Johannes XXIII. war nur eine relativ kurze Zeit, vom 28. Oktober 1958 bis  
3. Juni 1963, Papst. Dennoch hat er in den rund 5 Jahren seines Pontifikats
entscheidende Veränderungen bewirkt. Er war in gewisser Weise der “Vor-
reiter” (Vorbereiter) für den später nachfolgenden „Jahrhundertpapst“
Johannes Paul II. (1978 bis 2005), der die angestoßenen Reformen in der
Kirche und im Vatikan fortgeführt und weiter vertieft hat.
Papst Johannes XXIII. förderte innerhalb der Kirche einen freiheitlicheren
Geist und setzte neue theologische, politische und soziale Wegweiser, indem
er zum Beispiel neue Wege zur Annäherung der katholischen und nichtka-
tholischen Christen beschritt und den gläubigen Katholiken im Westen
größere politische Freiheiten gab (vorher war es Christen zum Beispiel von
der Kirche verboten, eine kommunistische Partei zu wählen ….) .
Außerdem begünstige Papst Johannes XXIII. die "Öffnung nach links" und
leitete erste Kontakte mit den Staaten des Ostblocks ein. Vor allem jedoch
war er ein außerordentlich gütiger, umgänglicher, herzlicher und nicht zu-
letzt auch humorvoller Mensch, der auch als Papst „einfach“ und „natür-
lich“  blieb  und – im Gegensatz zu seinen Vorgängern - den Kontakt mit den
Menschen suchte. Auch in dieser Weise war er also seinem Nachfolger,  dem
polnischen Papst Johannes Paul II., sehr ähnlich.
Der „Spiegel“ fasste das Pontifikat von Johannes XXIII. anlässlich seines
Ablebens am 3.6.1963 folgendermaßen zusammen, siehe .... 
Im Volksmund wurde Johannes XXIII. auch "il Papa buono" (der "gute
Papst") genannt, "der gütige Prophet", oder "der Konzilpapst". 1963 wurde
ihm der Balzan-Preis für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit verliehen.
Er wurde - und das nicht nur von den Katholiken - vor allem wegen seiner
Herzlichkeit geschätzt, seiner persönlichen Ausstrahlung, seines Engage-
ments für den Frieden, seiner Toleranz und seines Optimismus.  Und er war
der erste Papst, der  seit 1870 den Vatikan verließ und sich auf Reisen und
Wallfahrten begab. Mehr über sein Wirken und seinen Werdegang, siehe… 
Besonders in Erinnerung geblieben ist Papst Johannes XXIII. der Nachwelt
durch die Einberufung des 2. Vatikanischen Konzils, das die römisch-
katholische Kirche durch Modernisierung (Aggiornamento) in Lehre und
Organisation reformieren und die Begegnung der getrennten christlichen
Kirche sowie den Dialog mit anderen Religionen fördern sollte, siehe ...
Er selbst erlebte jedoch nicht mehr dessen erfolgreiches Ende. Papst
Johannes XXIII. erfuhr im September 1962, einen Monat vor Konzilsbeginn,
von seinem unheilbaren Krebsleiden. Seine Rolle im Konzilsgeschehen
erklärte er gegenüber Kardinal Suenens folgendermaßen: „Ich weiß, was
mein Beitrag zum Konzil sein wird …. es wird das Leiden sein.“
Papst Johannes XXIII. starb am Pfingstmontag, den 3. Juni 1963, nach
langer, schwerer Krankheit. 
Nie zuvor seit der Kirchenspaltung im 11. Jahrhundert und der Reformation
im 16. Jahrhundert hatte ein Papst so viel Zustimmung, Anerkennung und
weltweite Beachtung gefunden. Selbst die sowjetischen Schiffe im Hafen
von Genua flaggten Halbmast.
Als Vatikan-Experten im Jahr 2001 sein
Grab in der Krypta des Petersdoms öff-
neten, war der Körper intakt, als wäre er
am Vortag beerdigt worden.
Der heroische Tugendgrad wurde am 20.
Dezember 1999, das Wunder zur Selig-
sprechung am 27. Januar 2000 zuerkannt.
Am 3. September 2000 wurde  Papst Johannes, zusammen mit seinem Vorbild
Pius IX. in Rom seliggesprochen. Zur Heiligsprechung reichte Papst
Franziskus das Wunder der Seligsprechung -  vermutlich, weil sein Leichnam
unverwest ist. Am Barmherzigkeitssonntag, dem 27. April 2014, wurde er
zusammen mit Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Zum Abschluss wollen wir nun noch kurz auf das Horoskop dieses
bemerkenswerten Papstes eingehen. Was sagt dieses über ihn aus?  Bestätigt es
sein „heiligmäßiges“ und gottverbundenes  Wesen?  Und wie zeigte sich
dieses in seiner Kindheit und seinem späteren Leben?
 
Johannes' Glassarg in einer Seitenkapelle des
                     Petersdomes in Rom
  Königin Elisabeth II. zu
Besuch bei Johannes XXIII
Nuntius Roncalli erhält 1957
das Große Bundesverdienst-
kreuz für seine Bemühungen
um die deutschen Kriegs-
gefangenen
©  Mai 2014 Elisa, alle Rechte vorbehalten
Papst Johannes XXIII. zeigt sich
zum letzten Mal den Gäubigen,
am 23.5.1963 (Christi Himmel-
fahrt)