Libanon  
Der Libanon (amtlich: Libanesische Republik; arabisch الجمهورية
اللبنانية) ist ein Staat in Vorderasien am Mittelmeer. Der Libanon
grenzt im Norden und Osten an Syrien und im Süden entlang der
Blauen Linie an Israel. Im Westen wird er vom Mittelmeer begrenzt.
Der Libanon wird zu den Maschrek-Ländern und zur Levante
gerechnet. Das bis zu 3000 Meter hohe Libanon-Gebirge ist im Winter
schneebedeckt. Von dessen weißen Gipfeln wird der Landesname
abgeleitet, der auf die semitische Sprachwurzel lbn („weiß“)
zurückgeht ...
 
Im Altertum spielten den Libanon einbeziehende Großreiche wie Ägypten und
Assyrien und die weitgehend unabhängigen phönizischen Stadtstaaten Byblos,
Tyros und Sidon eine bedeutende Rolle im östlichen Mittelmeerraum. Die
Handelskolonien der Phönizier nahmen im westlichen und südlichen Mittelmeer
bis zum Aufstieg des Römischen Reiches eine beherrschende Stellung ein.
Eine spezifische libanesische Identität findet sich erstmals Anfang des 19. Jahr-
hunderts in Schriften von Historikern. Der politische Vorläufer des Libanon war
eine ab 1860 bis 1916 von einem christlichen Armenier als Gouverneur geführte
autonome Provinz innerhalb des Osmanischen Reiches. Dieser entstand aufgrund
des Maronitisch-Drusischen Konflikts von 1860 und den Massakern an Christen in
Damaskus ...
Multiethnisches Land
Heute ist der Libanon ein mulitethnisches Land mit ungefähr 5,88 Millionen
Einwohner (lt.Wikipedia, Stand Juli 2014). Davon sind gem.Wikipedia etwa 95 %
arabischer, 4 % armenischer, 1 % anderer Abstammung. Im Land verteilt leben
zudem kurdische, 408.438 bei UNRWA registrierte palästinensische sowie
irakische und syrische Flüchtlinge. Zudem gibt es arabischsprachige Mhallamis
aus der Türkei, die hauptsächlich in den 1920er und 1940er Jahren in den Libanon
eingewandert sind.
Ebenso vielfältig sind die religiösen Glaubenszugehörigkeiten in dem kleinen
Land. So gibt es im Libanon 18 anerkannte Religionsgemeinschaften, die größten
davon sind maronitische Christen, schiitische und sunnitische Muslime. Dane-
ben gibt es Drusen, rum-orthodoxe Christen, melkitische griechisch-katholische
Christen, armenisch-apostolische Christen, Alawiten, armenisch-katholische Chri-
sten und protestantische Christen sowie koptische Christen und wenige Juden ...
Politisches System - Vorbild für den Nahen Osten?
Der Libanon ist seit 1926 eine Republik und derzeit eine parlamentarische
Demokratie. Die innenpolitische Lage ist aufgrund des Konfessionalismus sehr
komplex und wenig stabil. Mehrere Präsidenten, Ministerpräsidenten und andere
Politiker wurden in der Geschichte des Libanon während oder nach ihrer Amtszeit
ermordet. Die Verfassung von 1926 wurde zuletzt 1999 geändert, über deren
Einhaltung wacht der Verfassungsrat des Libanon.
Die vier höchsten Staatsämter sind Mitgliedern bestimmter religiöser
Gruppen vorbehalten:
-
Das Staatsoberhaupt muss maronitischer Christ sein,
-
der Parlamentspräsident muss schiitischer Muslim sein,
-
der Regierungschef muss sunnitischer Muslim sein,
-
der Oberbefehlshaber der Armee muss Christ sein.
Diese Regeln basieren nicht auf der Verfassung von 1926, sondern wurden
zwischen den Vertretern der Konfessionen zuletzt im Abkommen von Taif 
bestätigt.
Die Wahl des Staatsoberhauptes erfolgt alle sechs Jahre durch das Parlament
(keine unmittelbare Wiederwahl). Das Wahlrecht besteht ab 21 Jahren.
Am 31. Oktober 2016 wurde Michel Aoun zum Staatsoberhauptes gewählt,
Regierungs-chef Tammam Salam ist als Nachfolger von Nadschib Miqati seit
Februar 2014 im Amt.
Seit Februar 2006 tagen in unregelmäßigen Abständen zwölf ranghohe Politiker
aller großen libanesischen Parteien und religiösen Gruppen an einem „runden
Verhandlungstisch“ im Beiruter Regierungsviertel, um über wichtige nationale
Fragen zu verhandeln („Nationaler Dialog“).
So hat man sich bisher darauf geeinigt, dass die Schebaa-Farmen libanesisches
Gebiet sind. Offen sind bis heute Fragen der Entwaffnung der Hisbollah und der
im Libanon ansässigen palästinensischen Milizen. Seit 2008 wird hierfür an einer
nationalen Verteidigungsstrategie gearbeitet, die den Rahmen für die staatlichen
Streitkräfte wie auch für die „Résistance“ (der Hisbollah) bilden soll.
Könnte dieses politische System, das alle Konfessionen und Ethnien im Land
anerkennt und gleichberechtigt behandelt, ein Vorbild für andere Länder im
Nahen Osten sein? Hier eine Analyse ...
22.11.2016
Tempel von Baalbek
Das libanesische Parlament
 in Beirut
Quelle:
Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Libanon)
dort gibt es weitere Quellenangaben (Nov.2016)
Beirut ist das wirtschaftliche und
kulturelle Zentrum des Landes
Die Stadt wurde vor dem Libane-
sischen Bürgerkrieg (1975–1990)
oft als „Paris des Nahen Ostens“
bezeichnet.