Wieder einmal spitzt sich der kontraproduktive Konkurrenzkampf nun
(25.1.) zwischen ÖVP und SPÖ zu.
Begonnen hatte diese kurz nach der Grundsatzrede von Bundeskanzler
Kern am 11.1., die endlich die versprochene “Wende” (Stichwort: “New-
Deal”) bringen soll ...
Die ÖVP bleibt aber weiterhin bei ihrer missgünstigen Blockade-
haltung, weil man dem Koalitionspartner - insbesondere Kanzler
Christian Kern - anscheinend keinerlei Erfolge gönnt.
Dass eine Koalition bedeutet, dass man nicht rigoros seine Standpunkte
durchsetzen kann, sondern Kompromisse schließen muss, scheint die
ÖVP noch nicht begriffen zu haben. Und auch nicht, dass bei eventuellen
Neuwahlen ganz sicherlich die sogenannte “Volkspartei” (= “Unterneh-
mer- oder Managerpartei” wäre wohl der passendere Name) der große
Verlierer wäre...
Hier einige Kommentare zu der Koalitions-Krise ...
Nun (24.1.) reicht es SPÖ-Chef Christian Kern, er setzt der ÖVP ein
Ultimatum bis Freitag (27.1.) ...
26.1.: Offenbar reißt man sich jetzt doch am Riemen und am Mittwoch
laut eigener Aussage bis kurz vor Mitternacht konstruktiv verhandelt.
Bundeskanzler Kern wollte danach zwar nicht auf den Fortbestand der
Koalition wetten, sagte aber: „Ich bin immer voller Zuversicht in die
menschliche Vernunft, und das gilt auch für politische Parteien.“ Heute
Nachmittag (26.1.) soll weiter verhandelt werden ...
Allerdings sollte die SPÖ dabei nicht zu viele Zugeständnisse machen,
vor allem in den wichtigen Punkten, die notwendig sind für eine
wesentliche und nachhaltige Verbesserung ...
Zum Beispiel wäre der von Kern vorgeschlagene gesetzliche Mindest-
lohn von € 1.500,-- eine überaus gute Sache. Damit würde die Regierung
(= Koalition) bei der Bevölkerung (und sicher auch bei den nächsten
Wahlen) stark punkten ...
Allerdings haben Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Gewerk-
schaft (= welche Interssen vertritt diese eigentlich ??!!) dem bereits eine
Absage erteilt ...
Anmerkung: Warum eigentlich soll die hart arbeitende Bevölkerung nicht
einen (im Vergleich zu Manager- oder Politikergehältern absolut “mickri-
gen”) Mindestlohn bekommen ?? Angesichts der horrenden Mietkosten
(die leider immer noch nicht von der Politik gesetzlich eingeschränkt
werden !!) wäre ein Grundgehalt von € 1.500,-- absolut notwendig!!
Negativ aufgefallen ist auch ÖVP-Finanzminister Schelling, er ver-
kündete in einer eigens einberufenen Pressekonferenz als "Pakt für
Österreich": "Es wird mit mir als Finanzminister keine neuen Steuern
geben.” Und zwar: Keine Vermögenssteuer, keine Erbschaftssteuer
und auch keine Wertschöpfungsabgabe. Nun: für Millionäre wie ihn,
wäre das sicherlich vom Vorteil, ganz sicher aber nicht für die hart
arbeitende Bevölkerung. Hier ein Artikel dazu von Peter Michael Lingens
(Profil) ...