Die Weltbank (engl. World Bank) bezeichnet im weiten Sinne die in der US-
amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. angesiedelte Weltbankgruppe, eine
multinationale Entwicklungsbank. Die Weltbankgruppe hatte ursprünglich den
Zweck, den Wiederaufbau der vom Zweiten Weltkrieg verwüsteten Staaten zu
finanzieren.
Die Weltbankgruppe umfasst die folgenden fünf Organisationen, die jeweils
eine eigene Rechtspersönlichkeit besitzen:
* Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank
for Reconstruction and Development, IBRD; die Weltbank im engeren Sinn)
* Internationale Entwicklungsorganisation (International Development
Association, IDA)
* Internationale Finanz-Corporation (International Finance Corporation, IFC)
* Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (Multilateral Investment
Guarantee Agency, MIGA)
* Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten
(International Centre for Settlement of Investment Disputes, ICSID)
Die Organisationen der Weltbankgruppe sind durch verwaltungsmäßige Verflech-
tungen und durch einen gemeinsamen Präsidenten (im Fall der ICSID als Vorsitz-
ender des Verwaltungsrates) verbunden.
Abgrenzung zum IWF
Die Weltbank ist nicht mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu ver-
wechseln, auch wenn beide Institutionen zeitgleich gegründet wurden und in enger
Nachbarschaft ihren Sitz haben. Vereinfacht lässt sich sagen, dass die Weltbank-
Gruppe Finanzierungsinstrumente für langfristige Entwicklungs- und Aufbau-
projekte im Bereich der Realwirtschaft bereitstellt.
Der IWF stellt demgegenüber für Länder, die – oft aufgrund von Zahlungsbilanz-
schwierigkeiten – Bedarf an Fremdwährung haben, Brückenfinanzierung bereit.
Die Tätigkeit des IWF ist daher eher auf den Bereich der Finanzwirtschaft als auf
die Finanzierung der Realwirtschaft gerichtet. Die Unterscheidung hat allerdings in
jüngerer Zeit etwas an Gewicht verloren, da auch der IWF begonnen hat, Kredit-
linien (sogenannte Fazilitäten) bereitzustellen, die auf die entwicklungspolitischen
Ziele ärmerer Länder zugeschnitten sind.
Gemeinsame Hauptaufgabe
Die gemeinsame Kernaufgabe dieser Institutionen ist es, die wirtschaftliche
Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedstaaten durch finanzielle Hilfen,
Beratung sowie technische Hilfe zu fördern und so zur Umsetzung der internati-
onalen Entwicklungsziele beizutragen (vor allem den Anteil der Armen an der
Weltbevölkerung bis zum Jahr 2015 um die Hälfte reduzieren zu helfen).
Sie dienen auch als Katalysator für die Unterstützung durch Dritte. Die
Weltbankgruppe hat im Geschäftsjahr 2008 38,2 Milliarden USD an Darlehen,
Zuschüssen, Beteiligungen, Investitionen und Garantien an ihre Mitgliedstaaten
sowie Privatinvestoren vergeben. 
Dies geschieht vornehmlich durch die Vergabe von langfristigen Darlehen zu
marktnahen Konditionen (IBRD) beziehungsweise zinslosen, langfristigen Kredi-
ten (IDA) für Investitionsprojekte, umfassende Reformprogramme und technische
Hilfe, zunehmend auch durch die Förderung der privatwirtschaftlichen Entwick-
lung durch die Beteiligung an Firmen (IFC) und durch die Übernahme von
Garantien (MIGA).
Die Weltbank hat sich übrigen die Förderung der Privatisierung verschrieben:
Das Private Sector Development (PSD) ist laut Wikipedia eine Strategie der
Weltbank, die Privatwirtschaftsentwicklung in Entwicklungsländern voranzu-
treiben. PSD ist für sämtliche Teile der Weltbank verbindlich und alle anderen
Strategien müssen hierauf abgestimmt sein. Auch die Vergabe von Krediten ist
an grundlegende Reformen im Sinne der PSD geknüpft. Hierzu zählt die För-
derung einer privaten Herstellung von Infrastruktur. Dies wird mit einer häufigen
Bevorzugung öffentlicher Unternehmen durch die öffentliche Hand begründet,
welche Wettbewerb verhindere (vgl. Strukturanpassungsprogramme).
Struktur und rechtlicher Status
Ebenso wie der Internationale Währungsfonds (IWF) sind IBRD, IDA und IFC
Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Mitglieder bei der IBRD können
nur Staaten werden, die bereits dem IWF angehören und alle damit verbundenen
Verpflichtungen übernommen haben. Die Mitgliedschaft bei der IBRD ist wieder-
um Voraussetzung für den Beitritt zur IDA, zur IFC, zur MIGA und zum ICSID.
Kritik und Kontroversen
Die Weltbank wird seit langem von Nicht-Regierungsorganisationen, wie der
Organisation zur Vertretung der Rechte Eingeborener Survival International, und
von verschiedenen Ökonomen wie Henry Hazlitt und Ludwig von Mises kritisiert,
darunter sogar ihr früherer Chefökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph
Stiglitz.
Henry Hazlitt argumentierte, die Weltbank fördere gemeinsam mit dem monetären
System, dessen Teil sie ist, die weltweite Inflation und „eine Welt, in der der
internationale Handel von Staaten dominiert“ werde. 
Stiglitz meinte, dass die von der Bank verfochtene, auf einen freien Markt hin
orientierte Reformpolitik die wirtschaftliche Entwicklung vielfach schädige, wenn
sie schlecht oder zu schnell (in Form einer „Schocktherapie“), in der falschen
Reihenfolge oder in schwachen, nicht konkurrenzfähigen Wirtschaftsräumen
umgesetzt würde. 
Häufige Kritik wird an der Form der Führung der Weltbank geübt. Obwohl die
Bank 188 Länder repräsentiert, wird sie von einer kleinen Zahl von Ländern ange-
führt. Diese Länder (die auch den Großteil ihres Budgets finanzieren) wählen die
Präsidenten und die führenden Manager der Organisation, sodass ihre Interessen in
der Bank dominieren. 
Der Bank wurde sogar vorgeworfen, die ungleiche Machtverteilung bei den
Stimmrechten zugunsten der westlichen Länder und die Rolle der Bank in
Entwicklungsländern würde sie vergleichbar machen zur Development Bank of
Southern Africa während des Apartheidregimes, und damit zu einer Säule der
„globalen Apartheid“.
In den 1990er Jahren propagierten die Weltbank und der IWF den
„Washington Consensus“, ein Bündel wirtschaftspolitischer Maßnahmen,
wozu Deregulierung und Marktliberalisierung, Privatisierungen und der
Rückzug des Staates gehörten. Obwohl der Washington Consensus die wirt-
schaftliche Entwicklung fördern sollte, wurde er dafür kritisiert, Fairness, Be-
schäftigungspolitik und die tatsächliche Umsetzung der Reformen außer Acht zu
lassen.
Joseph Stiglitz meinte, der Consensus messe dem Wachstum des Bruttoinlandspro-
duktes zu viel Bedeutung zu und achte zu wenig auf die Nachhaltigkeit dieses
Wachstums oder darauf, ob damit auch ein Beitrag zum Wachstum des Lebens-
standards geleistet werde.
 
Einer der größten Kritikpunkte an der Weltbank bezieht sich auf die
Auswirkungen der von ihr und vom Internationalen Währungsfonds von
armen Ländern geforderten Strukturanpassungsprogramme. In einigen
Ländern, vor allem im Subsahara-Raum, führten diese Maßnahmen zu einem
Rückgang des Wirtschaftswachstums und zu höherer Inflation. Da Armutsredu-
zierung kein Ziel der Programme war, verschlimmerten sich vielfach die Lebens-
bedingungen der Armen in Folge der Reduktion von Sozialausgaben und der
Erhöhung der Lebensmittelpreise.
Im Jahr 2009 waren unter den mehr als eintausend US-amerikanischen Ange-
stellten der Weltbank nur vier Afroamerikaner. Dem Vorwurf, die Weltbank
betreibe rassistische Diskriminierung, entgegnete die Unternehmensleitung, es
gäbe einfach nicht genug qualifizierte Afroamerikaner. Bereits 1998 hatte ein
interner Untersuchungsausschuss festgestellt: „In unserer Einrichtung gibt es
rassistische Diskriminierung.“ Außerdem würden Afrikaner und Afroamerikaner in
einem gesonderten Gebäude „ghettoisiert“.
Strukturanpassungsprogramm (SAP, englisch: Structural Adjustment Program,
von der Enhanced Structural Adjustment Facility – deshalb auch ESAF-Program)
bezeichnet wirtschaftliche Maßnahmen in Ländern der Dritten Welt, die vom
Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank als Bedingung für die
Vergabe von Krediten oder den Schuldenerlass im Rahmen der HIPC-Initiative
verlangt werden.
Die Maßnahmen, deren Ursprünge auf die Bekämpfung der Schuldenkrise der 80er
Jahre in den Entwicklungsländern zurückgehen, basieren auf marktwirtschaftlichen
Prinzipien. Diese Maßnahmen sind für jedes Land einzeln zugeschnitten, jedoch
weisen die meisten folgende Merkmale auf: Haushaltsdisziplin, Subventions-
abbau, Deregulierung, kompetitive Wechselkurse, Abbau von Devisenver-
kehrsbeschränkungen, Privatisierung von Staatsbetrieben.
Um einen Schuldenerlass zu erhalten, müssen die Länder nun so genannte
Armutsbekämpfungs- und Wachstumsprogramme durchführen (Poverty
Reduction and Growth Facility, PRGF). Diese Wegbereiter zur von Weltbank,
WHO und IWF verlangten Good Governance nötigten bittstellenden Staaten
nicht selten einige ihrer Souveränitätsrechte ab. Der Globalisierungskritiker
Michel Chossudovsky bilanziert „Die Weltbank ist in vielen Ministerien der
kreditnehmenden Länder präsent. Die dort durchgeführten Reformen in Gesund-
heit, Bildung, Industrie, Landwirtschaft, Verkehr, Umwelt usw. liegen in ihrer
Zuständigkeit.“
Kritisiert werden die Strukturanpassungsprogramme auch von dem US-
amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Joseph E.
Stiglitz. In seinem Buch “Die Schatten der Globalisierung” betont er, dass das
Vorgehen des IWF für die Entwicklung der Länder des Südens nicht
förderlich, sondern sogar schädlich (gewesen) sei. 
Eine Studie des Entwicklungsökonomen William Easterly konnte keinen
positiven Effekt von Strukturanpassungsprogrammen auf Wirtschaftswachstum
finden.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbank, https://de.wikipedia.org/
wiki/Strukturanpassungsprogramm) dort gibt es weitere Quellenangaben (April 2019)