“Im ganzen Land warten Staatsangestellte und Rentner immer wieder
vergeblich auf Lohn- oder Rentenzahlungen. Auf Weisung von Minister-
präsident Lasarenko werden den Wählern des Wahlkreises Bobrinez die seit
vielen Monaten ausstehenden Summen mit einem Schlag ausgezahlt.
Es ist bereits Spätherbst, ein kalter Winter steht vor der Tür. Die Kandidatin
Timoschenko stellt den frierenden Einwohnern des Gebietes Kirowograd
5000 Tonnen Kohle kostenlos zur Verfügung, damit die Schulen und
Krankenhäuser heizen können.
Die meisten Wähler sind hier Bauern. JeESU verspricht, mit der Verlegung
einer viele Kilometer langen Gasleitung zu beginnen, um Gas in die Dörfer zu
bringen. Die Jugend verlässt die Gegend, aber für die Großmütter, die hier ihr
Leben beschließen wollen, lässt die gute Julia Timoschenko Kirchen
restaurieren, die unter den Kommunisten verfallen waren. Und wenn
irgendwo in einem Dorfklub mitten bei der Filmvorführung der Strom
wegbleibt, dann genügt es, bei Julias Wahlstab anzurufen, und die Lichter
gehen wieder an ....
Mit dem Kino steht sie seit Langem auf Du und Du.
Die Nachricht von der barmherzigen Kandidatin breitet sich in den Nachbar-
gebieten aus. Beinahe in jedem Dorf der Ukraine beneidet man in diesen
Tagen die glücklichen Kirowograder und ist traurig, dass man nicht selbst das
Glück hat, Julia Timoschenko ins ukrainische Parlament wählen zu dürfen.
Scharfzüngige Journalisten fordern, es mögen täglich Parlamentswahlen sein,
damit das Problem der pünktlichen Auszahlung der staatlichen Löhne und
Renten endlich gelöst werde.”
 
  
Quelle: Dmitri Popov/Ilia Milstein, “Julia Timoschenko - die autorisierte Biografie”,
               2012 Redline Verlag, S.93ff.