Venus als Prinzip der Liebe, Schönheit 
                                  und Harmonie
In der Astrologie symbolisiert die Venus das weibliche Prinzip der Liebe
und Harmonie. Gemeinsam mit dem Mond verkörpert sie das weibliche Ur-
Prinzip. Doch während der Mond der dunklen, passiv-empfänglichen Seite des
Yin-Prinzips entspricht, symbolisiert die Venus vor allem die anziehende und
erhebende Kraft des Weiblichen in Form von Liebe, Schönheit und Erotik.
 
Die Venus entspricht somit dem hellen Punkt im dunklen Yin. Sie ist das
„Yang im Yin“, das „Positiv-Weibliche“. Diese von der Venus symbolisierte
positiv-helle Seite des Weiblichen ist das von Goethe so schön beschriebene
„Ewig-Weibliche, das uns hinanzieht“.
Auch im astrologischen Venus-Zeichen kommt diese erhebende und geistig-
positive Natur des Venus-Prinzips zum Ausdruck. Es besteht aus dem runden
Kreis des vollkommenen, ewigen Geistes, der sich über das duale Kreuz der
Materie erhebt und diese verfeinert und vergeistigt.  Interessant ist auch, dass
das Venus-Symbol aus den beiden Elementen Luft (O)  und Erde (+) zusam-
mengesetzt ist, die auch den beiden der Venus zugeordneten Zeichen, dem
Luftzeichen Waage und dem Erdzeichen Stier, entsprechen.
Die Venus verkörpert also in der Astrologie das Urprinzip der Liebe und
Schönheit. Vor allem ist sie jedoch das göttliche Harmonieprinzip, das
Gesetz der Resonanz, der Anziehung und Abstoßung, das über Sympathie und
Antipathie entscheidet.
Letzten Endes ist Venus aber das Glücks- und Lustprinzip, das Prinzip,
das uns zu Glück, Freude und Vollkommenheit führt und das Leben lebenswert
macht. So wird die Venus auch als das „kleine Glück“ bezeichnet, im Gegen-
satz zum „großen Glück“, das dem Planeten Jupiter zugeordnet wird.
Wir leben in einer Welt der Dualität, der polaren Gegensätze wie hell und
dunkel, Tag und Nacht, Mann und Frau. Harmonie entsteht, wenn sich beide
Seiten im Gleichgewicht befinden - wird eine Seite auf  Kosten der anderen
überentwickelt entsteht ein Ungleichgewicht, das sich dann durch Krankheit,
Leid oder Unzufriedenheit bemerkbar macht. Befinden wir uns hingegen in
unserer Mitte und somit in Harmonie, da sich die verschiedenen Teile unseres
Wesens wie Geist, Seele und Körper im Gleichgewicht befinden, fühlen wir
uns wohl, entspannt, gesund, glücklich und zufrieden. Wir können uns dann
selbst akzeptieren und lieben und somit auch unsere Mitmenschen.
Venus entspricht daher unserem Selbstwertgefühl und der Fähigkeit,
harmonische Beziehungen herzustellen, indem wir das Gemeinsame betonen
und das richtige Verhältnis finden zwischen Geben und Nehmen, Mein und
Dein, Abhängigkeit und Unabhängigkeit.
Das Venus-Prinzip verleiht uns aber auch die Fähigkeit, mittels Sympathie
und Antipathie zu erkennen, was zu uns paßt und was nicht und den zu uns
passenden Partner, unsere „fehlende Hälfte“, zu finden und anzuziehen und
entspricht daher der Sehnsucht und dem Bedürfnis nach partnerschaftlicher
Liebe und Ergänzung.
Das Venus-Prinzip kommt aber auch in der Schönheit und Kunst zum
Ausdruck. Denn Schönheit entsteht durch Symmetrie und Ausgewogenheit und
spiegelt somit die göttliche Harmonie und Vollkommenheit wider. Deshalb
vermag Schönheit und jede wahre Kunst die Seele zu erheben und ihrem
göttlichen Ursprung näher zu bringen.
Eine gut gestellte Venus  verleiht daher auch eine künstlerische, kreative
Begabung, Freude an den schönen Dingen des Lebens und die Fähigkeit zu
Genuß und Hingabe. Sie entspricht auch der weiblichen Sexualität, der Fähig-
keit  durch  Schönheit Liebe und Verlangen zu wecken und  sexuell  begehrens-
wert zu sein.
                    
              Venus in der spirituellen Astrologie
Venus ist die Kraft der Anziehung oder des „Ewig-Weiblichen“, das uns
„hinanzieht“, da sie unsere niedere Natur über das Irdische erhebt. Sie macht
uns empfänglich für das Schöne und Wahre. Durch sie entwickeln wir einen
sicheren Geschmack und ein Gefühl für Takt im täglichen Umgang mit unseren
Mitmenschen, ein ästhetisches Empfinden und ein Wertebewußtsein, das der
Liebe und unseren Beziehungen den Vorrang gibt vor ökonomischen Inter-
essen.
Aus esoterischer Sicht  symbolisiert die Venus gemäß Alice Bailey „das
Liebesprinzip durch die lenkende Macht des Denkens“, das zwar zunächst
als Verlangen nach körperlicher Liebe und Zärtlichkeit und in der Liebe zu
äußerer Schönheit seinen Ausdruck findet, sich in seiner Ganzheit aber erst
entfalten kann, wenn unser Denken entwickelt ist und wir Schönheit als Ergeb-
nis harmonischer innerer Ordnung erkennen  und Liebe als wahrnehmendes
Verständnis des anderen.
Schönheit wirkt verfeinernd auf den Menschen, und gäbe es in unserer
Umwelt mehr Schönheit und Harmonie, so hätte dies automatisch eine Ver-
feinerung und Veredelung der menschlichen Natur zur Folge. Denn der Kos-
mos ist auf dem Prinzip der Harmonie aufgebaut, und in dem Maße, wie wir
empfänglich werden für Harmonie und Schönheit, werden wir auch empfäng-
lich für die Seele, weil diese sich durch die harmonische Ordnung der Formen
zum Ausdruck bringt.  Mehr dazu siehe .... 
                         
                       Venus, Wassermann und der 5.Strahl
Venus als Herrscherin des Luftzeichen Waage verkörpert  in der spirituellen
Astrologie das Geistige/Mentale beziehungsweise den höheren Mentalkörper 
(= die menschliche Seele, die sich durch „intelligente Liebe“ zum Ausdruck
bringt).
Der Planet Venus wird dem 5.Strahl zugeordnet, dieser ist der Ausdruck
von Liebe und Weisheit durch den Intellekt. Durch die Erlangung des
richtigen Wissens wird das vierte Naturreich der Menschheit vollkommene
Ausgewogenheit erreichen und damit für den Eintritt in die Welt des fünften
Naturreiches  – des Reiches der Seele (5.Dimension)  –  bereit sein.  
Über den 5.Strahl ist die Venus daher eng mit Uranus, dem Herrscher des
Neuen Zeitalters, und dem Wassermannzeichen (= symbolisiert unser engel-
haftes, höheres, unsterbliches Selbst) verbunden. Das zeigt sich auch darin,
dass Uranus der esoterische Herrscher des Waagezeichens ist. Das Wasser-
mannzeichen ist übrigens auch ein (weibliches) Luftzeichen (das dem (männ-
lichen) Feuerzeichen Löwe im Tierkreis polar gegenübersteht und dieses
ergänzt).
Dass die Venus, das Prinzip der Liebe, so eng mit dem 5.Strahl und dem
Uranus verbunden ist, mag viele überraschen, denn die Liebe -  und damit
meint man meist die romantische, persönliche Liebe mit ihren Leidenschaften
und Illusionen – wurde bisher kaum mit dem Verstand, dem „Geistigen“ in
Verbindung gebracht. Doch unser Bewußtsein, unser Geist, ist im Grunde
seines Wesens Liebe. Und diese höhere, unpersönliche, idealistische, himm-
lische, bedingungslose Liebe wird von Venus als Planet des 5. Strahls ver-
mittelt.
Venus und ihr Zeichen Waage wird von dem Wunsch nach allumfassender
Liebe, Friede, Schönheit und Vollkommenheit beherrscht. Das Ziel der Waage
ist es, Weisheit zu entwickeln – nicht zu Verurteilungen, sondern gerechten
Beurteilungen zu gelangen und irdisches Augenblicksdenken durch zeitloses
göttliches Denken zu ersetzen.
Der Waage geht es grundsätzlich um den Weg der Mitte, der Versöhnung,
des Friedens. Alle Formen von Streit, Krieg, Spannung und Aggression sind
für Waage-Menschen unerträglich. Sie entfalten dann ihre stärksten Gegen-
waffen, den Charme oder den äußerst beweglichen Intellekt.
Venus- und Waage-Menschen haben zwar ein ausgeprägtes Bedürfnis nach
Liebe und partnerschaftlicher Ergänzung, doch im Gegensatz zum sinnlichen
Stier oder dem gefühlsbetonten Krebszeichen  geht es dem Luftzeichen Waage
weniger um feste Bindung, Häuslichkeit oder Geborgenheit. Ein Waage-
Mensch will sich – ähnlich wie ein Wassermann – auch innerhalb einer festen
Beziehung frei fühlen können. Seine Liebe ist eigentlich mehr breit und allge-
mein gestreut. Waage-Menschen sind daher im Grunde ihres Wesens (falls
nicht andere Konstellationen im Horoskop dagegen sprechen) ausgesprochene
Altruisten und ähneln hierin den Schütze- und Fischekräften. 
So geht es der Waage weniger um sinnlichen Genuss oder sexuelle Leiden-
schaft, sondern mehr um eine durchgeistigte Liebe, um Verwirklichung ge-
meinsamer Ideale und zwischenmenschliche  Harmonie. Nicht Reibung, son-
dern Gleichklang -  nicht Rivalität, sondern Ergänzung – nicht häusliche Bür-
gerlichkeit, sondern gemeinsame geistige Höherentwicklung, werden gesucht.
Um diese hohe Form der Liebe zu erleben, muss man vorher aber erst die
Materie, den Tod, sein Ich überwunden haben, sonst wird man zu einem Spiel-
ball von Waage und Venus, die dann in Liebesleid, Täuschungen, Ego- und
Machtspiele und karmische Verbindungen verstricken, den Betroffenen mit
Gefühlen und Illusionen verzaubern und den Verstand außer Gefecht setzen. 
Die beiden Formen der Liebe -  die persönliche, sinnlich- leidenschaftliche
und die höhere, überpersönliche - zeigen sich in der Astrologie dadurch, dass
die Venus nicht nur Herrscherin des Luftzeichens Waage ist, sondern auch dem
Erdzeichen Stier zugeordnet wird.
Als Herrscherin der Waage verkörpert sie als Venus-Urania die reine,
himmlische und idealistische Liebe, während sie im Stierzeichen als Venus-
Pandemos die sinnliche, irdische Liebe symbolisiert sowie das Lust- und Ge-
nussprinzip (das im Übermaß zu Bequemlichkeit und zu Genusssucht führen
kann sowie zu einer eher materialistischen Gesinnung).
Jetzt wird verständlich, warum sich der Stier beim 5.Strahl am „kritischen
Punkt“ befindet. Die irdische, sinnliche, persönliche Liebe, muss überwunden
werden, um zu der geistigen, universellen Liebe zu gelangen, die die ganze
Menschheit einschließt und nicht mehr nur auf die Befriedigung persönlicher
Bedürfnisse gerichtet ist.
Auch Uranus, der esoterische Herrscher der Waage, verkörpert diese
geistige, universelle Liebe.
Mehr zur Venus siehe auch mein Buch “Im Reich der Venus - das
Prinzip der Liebe, Schönheit und Harmonie ” (Novum-Verlag)
Januar 2018
Das Pentagramm
ist ein Symbol
der Venus und
auch des ver-
vollkommneten
(vergeistigten)
Menschen
Das Waage-Zeichen
symbolisiert Harmonie
und Ausgleich der
Gegensätze
Das Stierzeichen symbo-
lisiert Freude an irdischen
Genüssen und ein naturver-
bundenes, friedfertiges Wesen 
© 2018 Elisa