US-Vorbereitungen auf Syrien-Angriff
Auf keinen Fall wie Bush
Einen Diktatoren-Sturz à la Irak strebt US-Präsident Obama in Syrien nicht an - er will
Strafe für den C-Waffen-Einsatz. Schon heute könnten die USA Informationen
präsentieren, mit denen sie die Schuld Assads beweisen wollen. Kommt der Angriff
dann am Donnerstag?
Von Ralph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington
Eines stellte Obamas-Regierungssprecher Jay Carney von vornherein klar: Die Optionen,
welche die US-Regierung erwäge, drehten sich nicht um einen Regimewechsel. Sie seien
vielmehr eine Antwort "auf die klare Verletzung eines internationalen Standards, der den Einsatz
chemischer Waffen verbietet".
Obama möchte auf keinen Fall mit seinem Amtsvorgänger George W. Bush verglichen werden,
der dem Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen unterstellte, um Saddam Hussein zu
stürzen.
28.08.2013, Stefan Maier, SWR
Eine "Bedrohung der Vereinigten Staaten"?
Der US-Präsident ist entschlossen, ohne ein Mandat des Weltsicherheitsrates in Syrien zu
handeln. Auch die Zustimmung des Kongresses ist aus Obamas Sicht nicht notwendig. Denn
auf den Chemiewaffenangriff nicht zu reagieren, bedeute eine "Bedrohung der Vereinigten
Staaten", betonte sein Sprecher Carney. In einem solchen Bedrohungsfall muss der US-
Präsident als Oberkommandierender der US-Streitkräfte handeln - auch ohne parlamentarische
Zustimmung .
Außerdem gehe es darum, weitere Chemiewaffeneinsätze von Assad zu verhindern, sagte
Carney weiter: "Einen derartigen Chemiewaffeneinsatz hinzunehmen ohne darauf zu reagieren,
würde bedeuten, zum weiteren Gebrauch von C-Waffen einzuladen."
Auch US-Vizepräsident Biden betonte während einer Veranstaltung in Texas, der Gebrauch von
Chemiewaffen in Syrien dürfe nicht folgenlos bleiben: "Der Präsident und ich glauben, dass
diejenigen, welche Chemiewaffen gegen wehrlose Männer, Frauen und Kinder einsetzen, zur
Rechenschaft gezogen werden sollen und müssen."
R. Sina, WDR Washington
28.08.2013 03:58 Uhr