Ginge es also tatsächlich um ökologische Prioritäten, müsste man die
Überflüssigen zuallererst unter den Superreichen ausfindig machen, von denen
jeder Einzelne in etwa so viel wie eine afrikanische Kleinstadt verbraucht.
 Ilija Trojanow kommt daher in seiner Streitschrift zu einem anderen Schluss
als die superreiche „Elite“ auf unserem Planeten. Er schreibt: „2005 konsu-
mierte das reichste Prozent der US-Amerikaner so viel wie die 60 Millionen
Ärmsten des Landes. So besehen sind die schwerreichen Einwohner des
Westens die schlimmsten Parasiten. Zudem bunkern sie Trillionen von Dollar
in Steueroasen (niemand kennt die genaue Summe), die somit dem Gemein-
wohl nicht zugutekommen können. Sollte also eine Dezimierung unabwendbar
sein, wäre es nach dem Gesetz des kleineren Übels eher angebracht, einige
Vermögende zu opfern als Millionen von Arme.”
Quelle: Ilija Trojanow, “Der überflüssige Mensch”, 2015,
              Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 24ff.