Das Haus, in dem Donald Trump aufgewachsen war, stand im New Yorker
Stadtteil Queens in Jamaica Estates. Sein Biograph Michael D´Antonio 
beschreibt dieses folgendermaßen:
„Es nahm zwei volle Grundstücke an einer reizenden Allee mit einem breiten
Mittelstreifen für Bäume, Sträucher und Blumen ein. (...)  Das von Trump selbst
gebaute Haus im Kolonialstil begrub das Grundstück völlig unter sich, und fiel
in einer Gegend mit bescheideneren Häusern im Tudor- Stil aus dem Rahmen.
Die Außenwände aus roten Ziegeln wurden oben von einem breiten Zahn-
schnittfries und einem steilen Schieferdach begrenzt. Der Eingang wurde von
vier dicken Säulen gehütet, die einen Giebel mit einem zweiten First stützten.
Insgesamt erinnerte das Aussehen an eine Junior Highschool in einer neuen
Vorstadt, wo der Vorstand der Schule einen Entwurf wollte, der unerschüt-
terlich institutionell wirkt. Nur dass auf der Auffahrt anstelle von Schulbussen
Nobelkarossen standen: ein Cadillac für ihn, ein Rolls-Royce für sie.
Besucher der Trump-Villa näherten sich über einen Fußweg, der von zwei
Reitern aus bemaltem Gusseisen flankiert war. Im Innern gelangten sie in eine
Halle mit einer geschwungenen Treppe, die zu den Wohnräumen im ersten
Stock führte. Die Treppe war beeindruckend und wirkte repräsentativ, aber kein
einziger Raum de 23 Zimmer im Haus war sonderlich pompös. Ungeachtet der
Verzierungen an der Fassade war dies ein zweckmäßiger Ort, der den Bedürf-
nissen der sieben Trumps und ihrer im selben Haus wohnenden Bediensteten
– eine Haushälterin und ein Chauffeur – angepasst war. Deshalb auch neun
Badezimmer.“
So wuchsen die fünf Kinder der Trumps (zwei Mädchen und drei Buben) im
materiellen Wohlstand auf.  Der Vater war jedoch sehr streng und an erster
Stelle stand bei ihm offensichtlich die Arbeit, sodass er nicht viel Zeit für seine
Kinder hatte: „Er verbrachte selten einen Tag, ohne in irgendeiner Form ge-
schäftlich tätig zu sein, und er arbeitete auch zu Hause, am Telefon, so gut wie
jeden Abend.
Ein Sohn oder eine Tochter, der oder die sich ein wenig Zeit mit ihm wünschte,
begleitete ihn bei einem Wochenendausflug ins Büro oder bei einem Besuch
von Baustellen. Er nannte das „die Runde machen“. Unterwegs bekamen sie
dann  Vorträge über die Bedeutung von Ehrgeiz, Disziplin und harter Arbeit zu
hören.
Trump wollte in seinen Kindern die Überzeugung wecken, dass sie im Leben
etwas Großartiges erreichen konnten und sollten. Nach dem Familienkodex
waren unflätige Wörter und kleine Snacks zwischendurch tabu, darüber hinaus
verlangte er Gehorsam und Loyalität. Verstöße jeglicher Art wurden jeden Ab-
end bei Freds Heimkehr gemeldet, und er verhängte dann die entsprechende
Strafe.“ (S.79ff.*)
Er verlangte aber auch von seinen Kindern, dass sie trotz des Reichtums
arbeiteten und selbst Geld verdienten und er legte Wert darauf, seine Söhne für
ein Leben des harten Konkurrenzkampfes zu trainieren: „Sei ein Killer“, bläute
er ihnen immer wieder ein.
Aber er vermittelt ihnen auch, dass sie etwas Besonderes seien und sagte,
insbesondere zu Donald, dessen Fähigkeiten er früh erkannte, auch oft: „Du
bist ein König“  So führten die Trump-Kinder auch ein privilegiertes Leben,
besuchten Privatschulen und machten im Winter Urlaub in Florida und im
Sommer in den Catskill Mountains, einem Ausläufer der Appalachen.
*)  Michael D’Antonio, „Die Wahrheit über Donald Trump“,
     2016, Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin