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Syrien
Syrien (amtlich Arabische Republik Syrien, arabisch þالجمهورية العربية السوريةý al-
Dschumhûriyya al-arabiyya as-sûriyya) ist ein Staat in Vorderasien und Teil des Maschrek.
Syrien grenzt im Süden an Isreal und Jordanien, im Westn an den Libanon und das
Mittelmeer, im Norden an die Türkei und im Osten an den Irak. Die Insel Zypern befindet
sich etwa 125 km Luftlinie von der syrischen Küste entfernt. Mit rund 185.000
Quadratkilometern ist Syrien ungefähr halb so groß wie Deutschland.
Richtung sanft abfällt. Diese Ebene wird weiter südlich vom Antilibanon-Gebirge mit dem
2814 Meter hohen schneebedeckten Gipfel des Hermon (arab.: þجبل الشيخý, Dschabal
asch-Schaich) gegen Westen abgeschirmt. Hier entspringen kleinere Flüsse, die das ganze
Jahr über Wasser führen und Oasenbildung ermöglichen; darunter die beiden Flüsse Barada 
und Aaouaj, welche die Damaskus umgebende Oase Ghuta bewässern.
Auf der Hochebene im Osten und Südosten Syriens dehnt sich die Syrische Wüste aus, die in
ihrem Zentrum von kleineren Hügelketten unterbrochen wird und allmählich gegen die
Euphratsenke abfällt. Im Nordosten Syriens durchschneidet der Euphrat die Ausläufer der
Wüste. An sie schließt sich nach Norden eine fruchtbare Ebene an, die Dschazira. Im
Südwesten liegt das Hauran-Gebiet mit dem vulkanischen Massiv des Dschebel ad-Duruz als
östlicher Begrenzung zur Wüstensteppe. Die bedeutendsten Flüsse Syriens sind der Euphrat
(676 Kilometer) und der Orontes (325 Kilometer).
Syrien besitzt nur eine Insel im Mittelmeer, Aruad.
Das Klima ist trocken und relativ heiß, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind aber nicht
selten.
Im Osten herrscht sommerheißes, trockenes kontinentales Steppen- und Wüstenklima mit
einem durchschnittlichen Jahresniederschlag unter 11 mm. Im Westen an der Küste herrscht
Mittelmeerklima mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von etwa 500 Millimeter.
Die Gebirgsregionen sind kälter und vor allem regenreicher.
Syrien ist nach den Palästinensischen Autonomiegebieten, Israel und Libanon das am
dichtesten besiedelte Land im Nahen Osten. Innerhalb des Landes gibt es beträchtliche
regionale Unterschiede, zu den Gebieten mit der höchsten Bevölkerungsdichte gehören die
Ghuta-Oase und die gesamte Region um Damaskus, Aleppo und das Bergland nördlich und
westlich bis zum Afrin.
Die einzelnen Bevölkerungsgruppen definieren ihre ethnische Zugehörigkeit über ihre
Muttersprache und Religionszugehörigkeit, wobei innerhalb der gemeinsamen Sprache
religiöse Unterschiede eine quasi-ethnische Abgrenzung bewirken können. Um über das
bestehende Zugehörigkeitsgefühl zu ethnischen Gruppen und Familienclans hinausgehend ein
syrisches Nationalbewusstsein zu entwickeln, werden bei Volkszählungen zwar die
Religionszugehörigkeit, aber nicht die Ethnien zahlenmäßig erfasst. Zu einer kulturellen und
sozialen Gleichstellung der Kurden im Alltag hat dies nicht geführt.
Die Mehrheitsbevölkerung in Syrien bilden die Araber, die sich mit der arabischsprachigen
Bevölkerung der Nachbarländer kulturell als Gemeinschaft fühlen („arabische Nation“). Sie
sind überwiegend Sunniten, in ihrer Minderheit Muslime anderer islamischer
Glaubensrichtungen oder Christen.
Die zweitgrößte Volksgruppe mit eigener Sprache sind die Kurden. 1979 wurde ihr Anteil auf
etwa neun Prozent der Gesamtbevölkerung geschätzt. Viele Kurden kamen zwischen 1924
und 1938 aus der Türkei ins Land, als es dort zu mehreren Aufständen der Kurden gegen ihre
politische und wirtschaftliche Diskriminierung kam, die vom türkischen Militär
niedergeschlagen wurden. Ein kurdischer Siedlungsschwerpunkt liegt entlang der türkischen
Grenze. Knapp die Hälfte der syrischen Kurden lebt in der Region Kurd Dagh nordwestlich
von Aleppo. Sie stellen dort und in der nordöstlichen Provinz al-Hasaka die Mehrheit.
Aufgrund hoher Arbeitslosigkeit in den ländlichen Bergregionen siedelten sich viele Kurden
in den Großstädten Aleppo und Damaskus an.
Die Aramäer und Assyrer gehören einer der christlichen Religionsgemeinschaften an,
mehrheitlich der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien. Assyrer im engeren Sinn
gehören zu den nestorianischen Christen. Liturgie- und Alltagssprache ist aramäisch, dessen
regionaler Sprachzweig als syrisch bezeichnet wird. 
Daneben gibt es etwa 476.000 (2002) palästinensische Flüchtlinge und seit dem Irakkrieg 
200.000 (2009) Flüchtlinge aus dem Irak.
Religion
Etwa 74 Prozent der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, deren Glaubensverständnis
regional unterschiedlich ist. Die Einwohner von Hama, Palmyra und einigen kleineren Städten
wie Dschisr asch-Schugur gelten als besonders konservativ, die westlich orientierte
Hafenstadt Latakia zeigt sich relativ liberal.
Alawiten (Nusairier) und Schiiten machen zusammen etwa 13 Prozent der
Gesamtbevölkerung aus. Viele Militäroffiziere und ein großer Teil der herrschenden
politischen Elite entstammen der alawitischen Religionsgemeinschaft, der auch die Familie
Assad angehört. Die mutmaßlichen Vorfahren der Alawiten waren seit vorchristlicher Zeit in
der Region ansässig. Nach der Einführung des Christentums ab dem 4. Jahrhundert zogen sie
sich in ihrer traditionellen Religion zurück und überdauerten als abgeschlossene
Gemeinschaften in den Bergregionen des Dschebel Ansariye das islamische Mittelalter. Von
den Osmanen wurden sie als Ungläubige verfolgt und mit hohen Steuern belegt. Alawiten
lebten bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Kleinbauern zurückgezogen in Bergdörfern, die
teilweise miteinander verfeindet waren.
Etwa 15 Prozent sind Christen verschiedener Konfessionen. Diese leben im Raum Damaskus,
Homs und Aleppo traditionell in ihren Dörfern. Die Melkitischen Kirchen bilden eine der
größten christlichen Gemeinschaften, die hauptsächlich im Landesinneren leben. Der
Patriarch, Ignatios Hazim, residiert in Damaskus. Andere bekennen sich zur Armenischen
Apostolischen Kirche und der mit Rom unierten Syrisch-Katholischen und Griechisch-
Katholischen Kirche.
Einige führende pan-arabische Nationalisten waren christlicher Abstammung, wie etwa der
Begründer der Baath-Partei Michel Aflaq, der vor seinem Tode allerdings zum Islam
konvertiert sein soll.
Geschichte
Nach der Eroberung durch Alexander den Großen gehörte Syrien von 301 bis 64 v. Chr. zum
Seleukidenreich. Im Römischen Reich (ab 64 v. Chr.) war Syria neben Aegyptus die reichste
Provinz des Imperiums. Die öströmische Herrschaft endete im 7. Jahrhundert n. Chr. mit der
Eroberung durch die arabischen Ommajaden.
Nach der arabisch-muslimischen Eroberung 634 gewann Syrien unter dem Statthalter und
späteren Umayyaden-Kalifen Mu'awiya (661–680) eine zentrale Bedeutung. Er baute als
erster eine arabische Flotte auf und verlegte 661 das Kalifat von Medina nach Damaskus, das
neben Mekka und Jerusalem zur dritten Heiligen Stadt des Islam wurde. 877 geriet Syrien in
Abhängigkeit von Ägypten, die mit Unterbrechungen mehr als 600 Jahre dauerte. Episode
blieben die Kreuzfahrerstaaten auf syrischem Boden, die auch den Norden (Aleppo und
Antiochia) umfassten. Der zweite Kreuzzug (1147–1149) mit der gescheiterten Belagerung
von Damaskus spielte sich vorwiegend in Ägypten ab.
1260 eroberten die Mongolen das Land, erlitten aber eine Niederlage gegen die Mamluken,
die Syrien mit Ägypten vereinigten.Die Herrschaft der Mamluken dauerte bis 1516. Dann
wurde Syrien Teil des Osmanischen Reichs, zu dem es bis auf eine kurze ägyptische
Besetzung (1831–1840) bis 1918 gehörte.
Die Geschichte Syriens nach dem Zweiten Weltkrieg stand ganz im Zeichen der arabisch-
israelischen Konflikte. 1948 endete die syrische Teilnahme am Palästinakrieg mit einer
schweren Niederlage in Nordpalästina. Syrien wurde für über 20 Jahre in eine innere
Dauerkrise gestürzt, von der zahlreiche Staatsstreiche Zeugnis ablegen. Der Aufstieg des
Panarabisten Gamal Abdel Nasser in Ägypten nährte auch in Syrien Hoffnungen auf die
Schaffung eines gemeinsamen arabischen Staates. Im Vorfeld des Sueskriegs bildeten beide
Länder ein gemeinsames Oberkommando. Nach schweren Spannungen zwischen der
arabischen-sozialistischen Baath-Partei und der Kommunistischen Partei wurde aus Furcht
vor einer kommunistischen Machtübernahme eine Delegation nach Ägypten entsandt und am
1. Februar 1958 wurde dann der Zusammenschluss Ägyptens und Syriens zur Vereinigten
Arabischen Republik (VAR) bekanntgegeben.
Da von Anfang an die ägyptische Seite dominierte und die wichtigsten Politikbereiche
bestimmte, wuchs die Unzufriedenheit in Syrien. Hinzu traten wirtschaftliche Probleme. Ein
Putsch syrischer Offiziere im September 1961 bedeutete schließlich das Ende der Vereinigten
Arabischen Republik. Nach einem weiteren Putsch im Mai 1963 erlangte die Baath-Partei
zum ersten Mal die Macht in Syrien, die jedoch weiterhin zerstritten war.
Nach dem Sechs-Tage-Krieg gegen Israel im Juni 1967 und dem Verlust des Golans folgt
eine Phase, die von allgemeiner Niedergeschlagenheit gekennzeichnet war. Aus den
jahrelangen Machtkämpfen innerhalb der Baath-Partei trat am 16. November 1970 schließlich
Hafiz al-Assad als Sieger hervor. Assad, unter Salah Dschadid noch Verteidigungsminister,
ließ den Altpräsidenten und einige seiner Anhänger verhaften, nachdem er selbst einst aus
politischen Gründen einige Zeit im Gefängnis verbringen musste. 1971 ließ er sich mit 99,2 %
der Stimmen (ohne Gegenkandidaten) zum Staatspräsidenten wählen; im selben Jahr wurde er
Generalsekretär der Baath-Partei.
Syrien ist nach der Verfassung von 2012 offiziell ein Einheitsstaat mit semi-Präsidialsystem.
Es hat aber de facto ein Einparteiensystem, da eine Partei, die Baath-Partei, das gesamte
politische System des Landes dominiert. Formal jedoch befindet sie sich in einer Koalition
mit kleineren Blockparteien (in der Nationalen Fortschrittsfront). Praktisch trägt die syrische
Regierung Züge einer Diktatur.
Die Rechtsgrundlage der Verfassung ist laut Artikel 3 die Schari'a als Hauptquelle der
Gesetzgebung. Das anwendbare Ehe- und Familienrecht bestimmt sich in Syrien nach der
Religionszugehörigkeit. Nur auf Moslems ist die Scharia anwendbar, für katholische Christen
ist der codex iuris canonici maßgeblich.
Staatsoberhaupt, Inhaber der Exekutivgewalt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der mit
weitgehenden Vollmachten ausgestattete Präsident, welcher der Verfassung nach vom
Parlament nominiert wird und auf sieben Jahre direkt gewählt wird. Er bestimmt die
Richtlinien der Politik, ernennt bzw. entlässt die Regierung unter Vorsitz des
Ministerpräsidenten und hat Gesetzesinitiativ- sowie Vetorecht. Der Präsident muss außerdem
muslimischen Glaubens sein. Das Mindestalter des Präsidenten wurde von 40 auf 34 Jahre
gesenkt, damit nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Hafiz al-Assad sein Sohn Baschar 
die politische Führung des Landes übernehmen konnte.
Die Legislative liegt nominell beim Volksrat, deren 250 Abgeordnete für vier Jahre gewählt
werden. Die derzeit stärkste Partei ist die Baath-Partei. Der Generalsekretär der Baath-Partei
ist zugleich der Präsident. Daneben gibt es kleinere Parteien wie die Kommunistischen
Parteien und die Arabische Sozialistische Union, welche als Blockparteien mit der Baath-
Partei zur Koalition Nationale Front zusammengeschlossen sind, sowie die regierungstreue
Syrische Soziale Nationalistische Partei (SSNP). Parteien, welche eine ethnische Minderheit
oder eine religiöse Gruppe repräsentieren, sind verboten. So wurden zahlreiche führende
Mitglieder der kleinen Demokratischen Partei Kurdistan-Syrien, welche die kurdische
Minderheit repräsentiert, in den 1960er Jahren getötet.
Menschenrechtslage
Nach einem Bericht von Human Rights Watch 2012 setzt die syrische Regierung systematisch
Folter ein, im Sinne von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die UN-Hochkommissarin
für Menschenrechte, Navi Pillay, verlangt die Verfolgung dieser Verbrechen vor dem
Internationalen Strafgerichtshof. Die Verantwortlichen der Folterzentren stehen auf der
Sanktionsliste der Europäischen Union gegen Syrien.
Von Human Rights Watch wurden 2012 die GPS-Daten von 27 Geheimdienstzentralen und
Gefängnissen veröffentlicht, in denen gefoltert werde. Die Folterzentralen lassen sich vier
Zweigen zuordnen: dem Militärgeheimdienst, dem Luftwaffengeheimdienst, dem Direktorat
für politische Sicherheit und dem allgemeinen Geheimdienst.
Siehe auch: Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
Außenpolitik [Bearbeiten]
Syrien hat traditionell enge Kontakte zur Hamas und zur
Hisbollah und spielt deshalb aus Sicht des Westens eine
strategische Rolle als Vermittler in der Region.
Der Name Syrien kommt aus dem Griechischen, das den
alten Namen Assur übernommen hat (siehe dazu auch
die antiken Provinzen Koilesyrien, Syria und Syria
Palaestina). In der Antike und im Mittelalter bezeichnete
Syrien daher ein größeres Gebiet als den heutigen Staat.
Die traditionelle arabische Bezeichnung des Gebietes
war bis in die Neuzeit bilad asch-scham und nicht
Syrien. Die arabische Kurzform kommt in zwei Formen
vor: „Sûriyâ“ (þسورياý) und „Sûriya“ (þسوريةý, bei
Aussprache der Endung „Sûriyatun“), jeweils ohne
Artikel.
Syrien erreicht auf etwa 193 Kilometer die Ostküste des
Mittelmeeres, direkt nördlich des Staates Libanon.
Entlang dieser Küste erstreckt sich eine schmale Ebene.
Parallel zu ihr verläuft – in etwa 20 km Abstand zur
Küste – das Alawitengebirge, dessen Ostabhang steil zur
fruchtbaren Orontes-Ebene abfällt. An dessen Ostseite
erhebt sich das nordsyrische Kalksteinmassiv, das
geologisch den aufgebogenen Westrand der
zentralsyrischen Ebene darstellt und in östlicher
Winter in den Golanhöhen
Landschaft nahe Aleppo
Politisches System
Quelle:  Wikipedia, die freie Enzyklopädie 
                (dort gibt es weitere Quellenangaben)
Grenze nach Israel nahe Qunaitra
Apameia am Orontes – römische
Hauptstadt der antiken Provinz Syria
Hafiz al-Assad
Maronitische Sankt-Elias-Kirche
in Aleppo
Saiyida-Zainab-Moschee in
Damaskus