Syrien - Kriegsgefahr ... ??
Gemäß Thierry Meyssan erwägt Washington in Syrien ernsthaft eine direkte
militärische Konfrontation. Die USA haben bei den 64 Staaten und den drei
internationalen Einrichtungen, die ihrer sogenannten Anti-Daesch-Koalition
beigetreten sind, um einen Angriff auf Damaskus nachgesucht (in der Praxis sind
allerdings nur Kanada, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien präsent).
Die Idee besteht darin, Marschflugkörper auf Damaskus und Latakia abzuschießen
und die Syrische Arabische Armee zu bombardieren. Dieser Plan war den Nato-
Mitgliedern während des Nordatlantikrats am 27. September angekündigt worden.
Von Senator John McCain wurde er im Wall Street Journal befürwortet. Diese
Operation schließt eine Neuordnung der aktuellen Vorbereitungen für die
Befreiung des von Daesch besetzten Mossul im Irak ein.
Als Reaktion auf den Plan der Bombardierung der Arabischen Republik Syrien hat
Russland die Stationierung von Flugabwehr-Waffenbatterien S-300 und S-400
bekannt gegeben. Den russischen Experten zufolge sind diese Waffen in der Lage,
nicht nur jedes Flugzeug einschließlich der Tarnkappenflugzeuge in der Luft zu
zerstören, sondern auch Marschflugkörper. Da sich diese Situation nie auf dem
Schlachtfeld dargestellt hat, weiß man nichts darüber. Aber die Russen haben seit
Jahrhunderten nie über die Leistungsfähigkeit ihrer Waffen gelogen.
Die Vereinigten Staaten antworteten, indem sie die russische Botschaft in
Damaskus durch die Dschihadisten bombardieren ließen. Russland kündigte die
Ankunft von drei neuen Kriegsschiffen im Mittelmeer an, während sein Flugzeug-
träger – mit dem im Juli gerechnet wurde – auf dem Weg ist.
Im Bewusstsein der Gefahr eines Atomkriegs hat Frankreich seinen Außenminister
nach Moskau geschickt. Er hat Lösungsvorschläge in Bezug auf Aleppo vorge-
stellt, die er dem Sicherheitsrat vorlegen will. 
Währenddessen ist die französische Presse voll von Artikeln über die Krise von
Aleppo, die auf falschen Angaben beruhen. Zur Zeit beherbergt der westliche Teil
der Stadt zwischen 1,4 und 1,5 Millionen Bewohner auf Seiten der Regierung. Im
östlichen Teil sind zwischen 25.000 und 30.000 Bewohner untergebracht. Das
Verhältnis liegt also bei 45- bis 50-mal mehr Einwohnern und nicht bei gleichen
Anteilen, wie unterstellt wird.
Es sind die Dschihadisten, die auf die Einwohner Ost-Aleppos geschossen haben,
die während der Waffenruhe des Eid zu fliehen versuchten. Es sind wiederum sie,
die den humanitären Konvoi des Syrischen Roten Kreuzes abgebrannt haben, der
für die Zivilisten bestimmt war, die sie in Ost-Aleppo als Geiseln halten.
Nachdem sie während des Eid [islamisches Opferfest] allen Einwohnern Ost-
Aleppos, gleich ob Zivilpersonen oder Kämpfer, Syrer oder Ausländer, die
Möglichkeit angeboten hatten, die Stadt zu verlassen, starteten die syrische Armee
und ihre libanesischen, russischen und iranischen Verbündeten eine Operation
gegen die Dschihadisten auf die Gefahr hin, dass auch Zivilpersonen getötet
würden, die als Geiseln gehalten werden.
Dies in Anwendung der Resolution 2249 vom 20. November 2015, die die
Mitgliedstaaten der Uno auffordert, „den Terrorhandlungen, die insbesondere
durch ISIL, gleichermaßen unter dem Namen Daesch bekannt, sowie durch die Al-
Nusra-Front und alle anderen mit Al-Qaida verbundenen Personen, Gruppen,
Unternehmen und Organisationen begangen werden, ein Ende zu setzen“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat seinem französischen Kollegen
Jean-Marc Ayrault mehrere Änderungen mitgeteilt, die er in dem Lösungskonzept
aufgeführt sehen möchte. Er hat vorgeschlagen, auf die Begriffe des Abkommens
zur Eid-Waffenruhe zurückzukommen. Es ist aber wenig wahrscheinlich, dass
dieser Rückgriff von Washington akzeptiert wird, dass also Washington anerkennt,
dass es in Syrien keine gemäßigten Rebellen gibt. Das Projekt – mit oder ohne
Änderungen – wird am Samstag im Sicherheitsrat vorgestellt. Präsident Putin wird
sich am 19. Oktober nach Frankreich begeben.                                                     
Quelle : „Ist der große Krieg noch zu verhindern?“, von Thierry Meyssan, Übersetzung
 Sabine, Voltaire Netzwerk, 9. Oktober 2016,www.voltairenet.org/article193580.html
Am 8. Oktober 2016 hat sich der Sicherheitsrat versammelt, um nicht nur den
französisch-spanischen Entschließungsantrag über Syrien zu debattieren, sondern
auch einen russischen Gegenvorschlag. Es überrascht nicht, dass beide Texte durch
Vetos, der erste durch ein russisches, der zweite durch eins des Nato-Blocks, zu-
rückgewiesen wurden. Solch eine Situation stellt sich zum ersten Mal in der
Geschichte des Rates ...
Hinter den Vorschlägen, das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat einzuschränken,
wittert der russische Politik-Experte Georgi Filimonow einen Versuch der USA,
Russlands diplomatische Hilfe für Syrien zu vereiteln ...
Im Falle eines “Regimewechsels” in Syrien könnte es jedenfalls weitaus
schlimmer zugehen als in Libyen ...
Kriegsgefahr real: Der Rußland-Beauftragte Deutschlands, Gernot Erler,
schließt eine direkte militärische Konfrontation zwischen den USA und Ruß-
land nicht mehr aus, und Wolfgang Ischinger, Chef der Münchener Sicherheits-
konferenz, hält diese Gefahr für „erheblich“. In der New York Times warnen
weiters die Sicherheitsexperten Steven Simon und Jonathan Stevenson: Die
Wahrheit ist, daß es für die USA zu spät ist, sich tiefer in den Syrien-Konflikt zu
verstricken, ohne einen größeren Krieg zu riskieren ...  Doch das ist nicht alles,
denn auch ein globaler FINANZ-CRASH droht nun ... !!! Dabei gäbe es eine
LÖSUNG ... 
Im Übrigen wird die Situation in Syrien in den westlichen Medien falsch
dargestellt, auch was die humanitäre Lage betrifft ...
Geheimdokumente zeigen außerdem: die Destabilisierung Syriens war von den
Kriegstreibern in den USA schon lange geplant ...
10.10.2016