Am 31. Januar 2011 äußerte sich Assad im Rahmen eines seiner seltenen Interviews
mit einem westlichen Medium im Wall Street Journal zu den Protesten in Ägypten 
und forderte ein Umdenken unter den arabischen Machthabern hin zu mehr
Liberalität. Er bekräftigte dabei schon früher vorgetragene Thesen von der
Rückständigkeit Syriens bezüglich des zivilgesellschaftlichen Diskurses und
verteidigte die Zurückhaltung seiner Regierung gegenüber vollen demokratischen
Rechten für sein Volk. Gleichzeitig konstatierte er, dass ein Übergreifen des
Arabischen Frühlings auf Syrien aufgrund der dort anders liegenden Verhältnisse
unwahrscheinlich sei.
Nachdem Bashar al-Assad anfangs Recht zu behalten schien, griffen die Proteste ab
Mitte März jedoch auf Syrien über und wurden von Sicherheitskräften mit
zunehmender Gewalt beantwortet.
Im Juli 2011 gaben Riad al-Asaad und andere ehemalige Offiziere der syrischen
Armee die Gründung der Freien Syrischen Armee bekannt, die sich vor allem aus
desertierten Soldaten zusammensetzt. Es kam zu zahlreichen Angriffen auf staatliche
Sicherheitskräfte, die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete
zudem von Entführungen, Folter und Tötungen.
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte in einer Erklärung vom 3. August 2011
Menschenrechtsverletzungen und den Einsatz von Gewalt gegen Zivilisten.
Im Dezember 2011 sah die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay,
Syrien an der Schwelle zum Bürgerkrieg.
In einem am 11. Mai 2012 von Rossija 24 ausgestrahlten Interview mit Präsident
Baschar al-Assad sprach er über die Umsetzung von Reformen. Alle während der
Krise verabschiedeten Gesetzesartikel sollten unter der Schirmherrschaft der
Regierung im Rahmen des in Gang zu setzenden nationalen Dialogs zwischen den
verschiedenen politischen Strömungen besprochen werden. Es sei auch möglich,
dass es zu einer Diskussion über die syrische Verfassung komme. Als Beteiligte an
dem Dialog gab er die verschiedenen Parteien und die politischen Führer in Syrien
an.
Auf die Kritik angesprochen, wonach die Reformen zu langsam vorankämen,
entgegnete er, dass die neue syrische Verfassung in gerade mal vier Monaten
verabschiedet wurde. Die Erwartung, dass in so einer kurzen Zeit alle Gesetze
durchgegangen werden, sei nicht realistisch. Normalerweise brauche man für so
einen Eingriff zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Eine Beruhigung des
Konfliktes durch frühere Reformen hält er für ausgeschlossen „aus dem einfachen
Grund, dass die Terroristen sich nicht für Reformen interessieren, sondern nur für
den Terrorismus.” Gleichzeitig wartne Bashar al-Assad angrenzende Länder vor
Einmischungen: Wer in Syrien Chaos schüre, könne sich selbst damit infizieren.
Anderthalb Monate nach den mehrfach verschobenen Parlamentswahlen ernannte
Bashar al-Assad im Juni 2012 eine neue Regierung. In diese berief er fast
ausschließlich loyale Parteigenossen und alte Gefolgsleute; Außenminister Walid
Muallem, Verteidigungsminister Daud Radschha († 18. Juli 2012) und Innenminister
Mohammed Ibrahim al-Schaar sollen ihr Amt behalten. Knapp zwei Wochen zuvor
hatte Assad den früheren Landwirtschaftsminister Riyad Farid Hidschab zum neuen
Regierungschef ernannt, was zu Kritik bei Oppositionsvertretern geführt hatte.
Da viele ausländische Journalisten kurz nach Anfang des Aufstandes ausgewiesen
wurden, stützt sich die Berichterstattung über den Aufstand überwiegend auf
Aktivisten vor Ort und auf internationale Organisationen. Die syrische Regierung
sprach schon seit Beginn der Proteste davon, dass diese von islamistischen 
Extremisten, ausländischen Verschwörern und Terroristen angezettelt worden seien. 
Seit dem Sommer 2011 gibt es verschiedene Oppositionsbündnisse, darunter den
Syrischen Nationalrat (SNC) und das Nationale Koordinationskomitee für
Demokratischen Wandel. Das Koordinationskomitee spricht sich gegen ein
bewaffnetes Vorgehen aus. Ehemalige Soldaten gründeten zudem die besonders von
der sunnitischen Mehrheit Syriens getragene Freie Syrische Armee (FSA), die sich
als bewaffneter Arm der syrischen Opposition sieht. Die in ihr vereinten Freischärler 
sind sehr heterogen zusammengesetzt, so dass von Assad bestritten wird, dass es
sich überhaupt um eine Armee handelt. SNC und FSA werden von den Golfstaaten
finanziell unterstützt, beide haben ihren Sitz in der Türkei.
Vor dem Hintergrund der Debatten über eine militärische Intervention in Syrien
befürchten Politiker verschiedener Länder eine Internationalisierung des Konflikts,
die zu einem regionalen Krieg führen könnte; am meisten sorgen sich die
Nachbarländer Libanon und Irak.
Wegen des diplomatischen Patts auf Ebene der Vereinten Nationen als Konsequenz
aus den für die Region drohenden Folgen erwägen die USA seit dem G8-Gipfel in
Camp David im Mai 2012 eine Lösung der Krise durch eine „jemenitische Lösung“,
d.h. eine Stabilisierung des bestehenden politischen Systems in Syrien unter der
Voraussetzung, dass Baschar al-Assad ins Ausland geht und jemand anderes an
seiner Stelle Präsident wird. Eine solche Lösung wird für umsetzbar gehalten, wenn
Russland dafür gewonnen werden kann.  Aufgrund anhaltender Gewalt des Regimes
gegen Oppositionelle, die unter anderem zum Massaker von Hula führte, wiesen
diverse Staaten, darunter die USA und Großbritannien, im Mai 2012 syrische
Diplomaten aus.
Bis Ende November 2012 starben laut der UNO im Rahmen der Proteste 59.648
Menschen, darunter nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen alleine bis
Frühjahr 2012 mehr als 500 Kinder.
Zudem werde laut Pillay eine „gewaltige Anzahl“ von Menschen in Lagern gefoltert
und vergewaltigt. Sie empfahl daher, den Internationalen Strafgerichtshof 
anzurufen. Mehrere internationale Organisationen, darunter die Europäische Union 
und die Arabische Liga, haben Wirtschaftssanktionen sowie Sanktionen gegen
Mitglieder des syrischen Regimes, darunter auch Baschar al-Assad, verhängt.
Stand: Jänner 2013
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie
            (dort gibt es weitere Quellenangaben)
Bürgerkrieg in Syrien