Quelle: Stanislaw Belkowski, “Wladimir - Die ganze Wahrheit über Putin”,
             ´  Redline Verlag, 2014, S.85
Angeblich hatte sich Boris Jelzin immer einen Sohn gewünscht. Aber es hatte sich
nicht ergeben, er bekam zwei Töchter. Deswegen suchte der erste russische
Präsident seine Söhne nicht selten unter seinen Mitarbeitern. Eine Zeit lang war
Alexander Korschakow ein solcher „Sohn“. Jelzin machte ihn innerhalb von drei
Jahren vom Major zum Generalmajor. Ein weiterer „Sohn“ war Walentin
Jumaschew, ehemaliger Journalist der Zeitschrift Ogonjok, seit Ende der  1980er
Jahre Präsidentenbiograf und später auch Ehemann seiner Tochter Tatjana.
Jelzin, der sich unbewusst wie ein russischer Zar fühlte, wollte den Thron an einen
„Sohn“ weitergeben, einen Menschen der nächsten Generation, der nicht nur durch
formelle Verpflichtungen und kühle Berechnung mit dem „Vater“ verbunden wäre,
sondern auch durch menschliche Nähe, die man, wie der russische Volksmund
sagt, „nicht vertrinken kann“. Putin wiederum brauchte nach Sobtschaks
Niederlage dringend einen neuen Vater. Und nun hatte er ihn gefunden.“