John Little stellte auf der Internetseite OmagaShock.com eine kurze Analyse der Lage in der
Ukraine ins Netz. Seine Einsichten vom 24. Februar sind beängstigend vorausahnend. Noch
bevor die Meldungen über russische Truppenbewegungen die Öffentlichkeit erreichten,
bemerkte Little, dass sich Putin aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem militärischen Eingreifen
gezwungen sehen könnte, weil Russland einfach nicht zulassen könne, dass die Ukraine an den
Westen falle.
Warum nicht? – Wegen der Karpaten:
»… da sich die Ukraine auf der russischen Seite der Karpaten befindet … würde dieses
Hochgebirge keinen Schutz mehr gegen eine Invasion bieten und damit die Verwundbarkeit
Russlands verdoppeln. Russland benötigte dann doppelt so viele Streitkräfte, um seine Grenze
zu schützen. Aber eine Streitmacht dieser Größe kann Russland nicht unterhalten.
Aus diesem Grund kann Russland nicht zulassen, dass die Ukraine in die Hände der
Europäischen Union (EU) fällt. Man muss daher damit rechnen, dass Russland den Druck in
aller Stille, aber massiv erhöht. Wenn Putin die Ukraine mit verdeckten Mitteln zurückholen
kann, wird er dies tun. Wenn die USA und die EU ein verdecktes Vorgehen abblocken, wird
Putin Soldaten schicken.«
Auch wenn wir nicht davon ausgehen, dass es in naher Zukunft als Folge der amerikanischen
und russischen Schritte zu einem umfassenden militärischen Konflikt kommen wird, verweisen
die Mobilisierung und Verlegung von Soldaten und Spezialeinheiten des Ostens wie des
Westens auf einen zunehmenden Trend, und diese Entwicklung verheißt für die Zukunft der
friedlichen Koexistenz nichts Gutes. Ob nun in der Nahmittelostregion, in Asien, Nordafrika oder
Osteuropa, überall stehen die Zeichen zwischen Russland und den USA auf Konfrontation. US-
Präsident Obama musste in Syrien einen Rückzieher machen.
Was nun in der Ukraine geschehen wird, ist schwer abzuschätzen, aber es sollte klar sein, dass
die regionalen Scharmützel weitergehen werden, weil sowohl Russland als auch die USA
gleichermaßen die Vorherrschaft und Kontrolle über Rohstoffe, aber auch was ihren
geografischen und politischen Einfluss weltweit angeht, anstreben.