Sabatina James nennt in ihrem Buch als ein Beispiel dieser islamischen Verbände
den Zentralrat der Muslime in Deutschland, der 300 Gemeinden organisiert.
Alle Verbände haben sich unter dem Dach des Koordinationsrates der Muslime
zusammengeschlossen.
„Dem bunten Treiben dieser Verbände hat die deutsche Politik bis heute fast
tatenlos zugesehen, schlimmer noch: Sie hat mit ihnen kooperiert“, schrieb die
Feministin Alice Schwarzer im Februar 2015. „Der Zentralrat der Muslime
(dessen Name sarkastischerweise auf den Zentralrat der Juden anspielt) wurde
1994 von einem bekennenden Scharia-Anhänger mitbegründet: dem emiri-
tierten Botschafter und Konvertiten Murat Wilfried Hofmann. Und auch der
heutige Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek kann nicht im Ernst als fortschritt-
lich bezeichnet werden. Der „Medienberater“ betreibt unter anderem die Internet-
seite Islam.de, auf der er den Koran schriftgläubig interpretiert, inklusive der legi-
timen Verstoßung der Frau bei Scheidung.
Auch unterstützt der Zentralrat seit Jahrzehnten Eltern, die ihre Töchter vom
Schwimmunterricht „freistellen“ lassen wollen, oder Lehrerinnen, die für „das
Recht auf das Kopftuch“ auch in der Schule kämpfen (gern Konvertitinnen)“, so
Schwarzer.
Sabatina James schreibt weiter zu den Islamverbädnen: „Aktuell kämpfen islami-
sche Funktionäre „lediglich“ – wie sie betonen - um das Recht auf Religionsfrei-
heit in einer dem Islam feindlich gesinnten christlichen Gesellschaft. Aber ihr
Ziel ist die Islamisierung der Gesellschaft und der Sieg über das Christen-
tum.
Sie ziehen es vor, Gewalt gegen Muslime zu thematisieren, anstatt Verantwortung
für die vielen Jugendlichen und teilweise islamistisch motivierten Intensivtäter zu
übernehmen, die Gewalt gegen Deutsche anwenden. Anstatt hier schlichtes Ver-
sagen einzugestehen und die notwendigen Konsequenzen daraus zu ziehen, ver-
kündete Ibrahim El-Zayat, einer der bekanntesten und einflussreichsten Islam-
Funktionäre Deutschlands: „Entscheidend ist, dass wir in diesem Land unsere
Religionsfreiheit haben (auch wenn wir sie sehr häufig vor Gericht erstreiten
müssen) und dass es keinen Grund gibt, nicht aktiv an der Neugestaltung dieser
Gesellschaft mitzuwirken. Ich glaube nicht, dass es unmöglich ist, dass der Bun-
deskanzler im Jahr 2020 ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Mus-
lim ist, dass wir im Bundesverfassungsgericht einen muslimischen Richter oder
eine muslimische Richterin haben, dass im Rundfunkrat auch ein muslimischer
Vertreter sitzt, der die Wahrung der verfassungsmäßig garantierten Rechte der
muslimischen Bürger sichert. (…) Dieses Land ist unser Land, und es ist unsere
Pflicht, es positiv zu verändern. Mit der Hilfe Allahs werden wir es zu unserem
Paradies auf der Erde machen, um es der islamischen Ummah (Gemeinschaft) und
der Menschheit insgesamt zur Verfügung zu stellen.“
Das klingt fast so, als müssten sich die Deutschen an den Islam anpassen.
Aber so funktioniert Integration natürlich nicht. Es sind die Muslime, die
eine Bringschuld haben, sich in die hiesige Gesellschaft zu integrieren.
Sie haben die Bringschuld, die Menschenrechte, die Gleichheit der Geschlechter,
Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit zu akzeptieren. Die meisten islamischen
Verbände handeln jedoch genau gegensätzlich, indem sie die kritische Ausein-
andersetzung mit dem Islam und seinen gesellschaftspolitischen Glaubenssätzen
unter Strafe stellen wollen.
So forderte Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in
Deutschland, im Jänner 2014 im Münchner Merkur: „Islamfeindlicher Rassismus
muss als eigenständiger Tatbestand gewertet werden. Nicht nur die „Diffamier-
ung“ des Islam soll verboten werden, sondern auch jegliche sachliche Kritik ,
während der Islam seinen Anhängern selbstverständlich das Recht einräumt,
Andersgläubige als „kafir“ (Ungläubige) zu bezeichnen und sie korangemäß als
„Affen und Schweine“ zu beschimpfen (Sure 2:65).
Vor diesem Hintergrund ist es schwer verständlich, welche Kriterien die Bundes-
regierung anlegt, um ihre Dialogpartner in Sachen Integration auszuwählen. Wie
kann beispielsweise der deutsch-ägyptische Multifunktionär Ibrahim el-Zayat
von der Bundeszentrale für politische Bildung als Integrationsexperte betrachtet
werden, obwohl er jahrelang Leiter der vom Verfassungsschutz beobachteten
Islamischen Gemeinschaft (IGD) war. Die ehemalige Familienministerin
Kristina Schröder sprach in diesem Zusammenhang zu Recht von einem Skandal:
„Einen IGD-Vorsitzenden zum Integrationsexperten zu ernennen, das ist wie
Margot Honecker zur Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen zu machen.“
(S.103ff.)