Marokko verfügt über eine marktwirtschaftlich orientierte Wirtschaftsordnung, die
den Schutz des Eigentums sowie Gewerbe- und Niederlassungsfreiheit und Wett-
bewerb vorsieht.
Zu Zeiten Hassans II. stellte Marokko einen Antrag zur Aufnahme in die EG, der
jedoch abgelehnt wurde. Marokkos Ziel einer engeren Anbindung an die EU ist
mit der Unterzeichnung eines Assoziationsabkommens mit der EU im Jahr
1996 (in Kraft getreten im Jahr 2000) ein Stück näher gerückt. Seit den späten
1980er Jahren bemüht sich das Königreich, seine Staatsbetriebe zu privatisieren.
Mit den USA wurde 2004 eine Freihandelszone vereinbart. Das US-amerikanisch-
marokkanische Freihandelsabkommen wurde im Juli 2004 vom US-Senat
ratifiziert und wird, sobald es in Kraft tritt, den Handel für 95 % der Industrie- und
Konsumgüter ohne Zölle ermöglichen und den Handel mit Agrargütern für beide
Länder erheblich erleichtern. Anfang 2014 war die dritte Verhandlungsrunde zu
einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft Marokkos machte 2003 17 % am BIP aus, kann jedoch als
wichtigster Wirtschaftssektor betrachtet werden, da hier 43,6 % der erwerbstätigen
Bevölkerung beschäftigt sind.
Landwirtschaftlich genutzt werden vor allem der Westen und Nordwesten
Marokkos; rund 18 % der Landesfläche sind Ackerland. Umfangreiche Bewäs-
serungskulturen finden sich in den Küstenebenen Rharb (Sebou-Niederung) und
Sous sowie bei Marrakesch und Fès; um weitere Flächen bewässern zu können,
werden zusätzlich Staudämme gebaut.
Die ungleiche Landverteilung zwischen den kleinen Bauern und den Groß-
grundbesitzern, die den größten Teil des Bodens bewirtschaften, konnte auch
durch mehrere Agrarreformen kaum verändert werden.
Angebaut werden Getreide (Weizen, Gerste, Mais, Hirse, Reis), Hülsenfrüchte,
Zuckerrüben, Datteln, Sonnenblumen, Erdnüsse, Oliven, Zitrusfrüchte (vor allem
Orangen), Baumwolle, Wein, Mandeln, Aprikosen, Erdbeeren, Frühkartoffeln,
Spargel, Artischocken und Tabak.
Die Viehzucht in den Steppen der Meseta, im Osten des Landes und in den
Gebirgen wird teilweise nomadisch betrieben (Schafe, Ziegen, Rinder, Esel,
Dromedare, Pferde, Geflügel).
Rund 10 % des Waldbestandes sind Korkeichen; Marokko ist der drittgrößte
Korkproduzent der Welt, nach Portugal und Spanien.
Küsten- und Hochseefischerei an der Atlantikküste (Sardinen und Schalentiere)
sind bedeutend für den Export.
Dienstleistungen und Tourismus
Im Dienstleistungsbereich wurden 2003 54 % des BIP erwirtschaftet, wobei 36,7%
der Erwerbstätigen in diesem Sektor arbeiten.
Marokko ist eines der bedeutendsten Reiseziele Nordafrikas und erwirtschaftet
10% seiner Devisen durch den Tourismus. Etwa 80 % der Touristen, die Marokko
besuchen, sind Europäer; die größte Gruppe stellten im Jahr 2013 Franzosen (33
%), gefolgt von Spaniern (12,8 %) und Deutschen (4,46 %).
Marokko empfing 2013 zehn Millionen Touristen; 2012 waren es 9,4 Millionen,
2008 waren es insgesamt acht Millionen, die einen Umsatz von ca. 115 Milliarden
Dirham generierten.
Außer der vielfältigen Landschaft und den kulturellen Unterschieden bietet
Marokko eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten seiner orientalischen Geschichte.
Die am meisten besuchten Städte sind Marrakesch, Agadir, Casablanca, Tanger,
Fès, Ouarzazate und Rabat.
Im Jahr 2011 betrugen die Einnahmen durch Touristen in Marokko rund 7307
Millionen US-Dollar. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Standbeine für die
wirtschaftliche Entwicklung Marokkos. Er trägt etwa zehn Prozent zum Bruttoin-
landsprodukt bei und sorgt gegenwärtig für mehr als 500.000 Arbeitsplätze.
Marokko verfügte im Jahr 2013 über 207572 klassifizierte Hotelbetten. Hinzu
kommen tausende von Übernachtungsmöglichkeiten in Riads, renovierte
traditionelle Häuser meist in den Altstädten.
Bodenschätze
Marokko ist reich an Phosphat; etwa 75 % des weltweit geförderten Phosphats
stammen aus Marokko.
Daneben gibt es Vorkommen von Erdöl, Erdgas, Kohle, Salz, Eisenerz, Blei,
Kupfer, Zink, Silber, Gold, Mangan, Nickel, Cobalt.
Seinen Bedarf an Energie kann Marokko nur zu rund 13 % aus eigenen Mitteln
decken. In der umstrittenen Westsahara sind ebenfalls große Mengen an Phosphat
vorhanden, darüber hinaus werden dort große Erdöl- und Erdgas-Vorkommen
vermutet.
Dass Marokko die Ausfuhr von gefundenen Meteoriten ungewöhnlicherweise
rechtlich nicht beschränkt, führt vielfach zur Meteoritensuche in der dort liegenden
Wüste, auch dem Einschmuggel von Meteoriten aus Nachbarländern wie etwa
Libyen und einem breiten öffentlichen Marktangebot.
Ein Crowdfunding zum Ankauf des zweiteiligen größeren Mondmeteorits Oued
Awlitis 001 um 110.000 € für das Naturhistorische Museum Wien misslang im
Januar 2015.
 
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Marokko)
          dort gibt es weitere Quellenangaben (Nov.2016)