Manoppello
Manoppello ist ein Ort in Italien in den Abbruzzen, wo das Antlitz
Christi verehrt wird. Das Tuch gehört neben dem Grabtuch von Turin zu
den kostbarsten Reliquien der Christenheit. Papst Benedikt XVI. pilgerte
am 1. September 2006 als erster Papst nach Manoppello. Bereits seine
Antrittsvorlesung in Bonn 1959 stellte  Joseph Ratzinger unter das
abschließende Wort: Quaerite faciem eius semper; "Suchet immerdar
Sein Angesicht".
Das Antlitz Christi
Beim Antlitz Christi von Manoppello handelt es sich um ein kleines
Tuch mit einem außerordentlich unerklärlichen und eindrucksvollen
Abbild vom Angesicht Christi auf einem Stoff, der feiner ist als ein
Nylonstrumpf. Laut Untersuchungen von Paul Badde und einigen
Wissenschaftlern steht eindeutig fest, dass es sich dabei um den/die
sogenannte(n) (Schleier der) Veronika handeln muss, der zumindest vom
Jahr 705 bis zum Jahr 1600 im Petersdom in Rom verwahrt und verehrt
wurde, siehe Details ...
Möglicherweise hat Dante diese Reliquie gemeint, als er Vers 130-32 im
XXXIII. (letzten) Gesang des Paradiso schrieb: Dentro da sé del suo
colore stesso: mi parve pinta de la nostra effige: per che 'l mio viso in
lei tutto era messo. Der Schleier von Manoppello kann als eine Art
"Reliquie der Auferstehung" gesehen werden und gilt als Gegenstück
zum berühmten Grabtuch von Turin. Beide Tücher zeigen ein identisches
Gesicht - das Grabtuch mehr als ein Schatten, der Schleier mehr wie in
Diapositiv.
Der Schleier von Manoppello und die Wissenschaft
Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass
sich unter dem Mikroskop keine Farben auf dem hauchfeinen Tuch oder
eine Grundierung befindet. Dennoch gibt es auf dem Bild zarteste
Schattierungen, die selbst von Leonardo da Vinci nicht erreicht wurden.
Da Vinci werden die sogenannten "sfumatura" in der Malerei
zugeschrieben, d.h. der feinsten bis dahin bekannten Farbabstufungen.
Ein anderes völlig rätselhaftes Phänomen besteht in der Tatsache, dass
das Bild von zwei Seiten vollkommen sichtbar bleibt, von vorne und von
hinten, nur seitenverkehrt, obwohl es in sich selbst so transparent ist,
dass man eine Zeitung dadurch lesen kann. Im Gegenlicht verschwindet
es hingegen vollkommen; dann wird es so durchsichtig wie eine
Fensterscheibe. Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es sich bei
dem Gewebe um Muschelseide handelt, dem teuersten und fast schon
verschollenen Stoff der Antike - der sich allerdings nur leicht färben,
jedoch nie bemalen lässt. Muschelseide nimmt überhaupt keine Farben
an.
Kirchliche Stimmen zu Manoppello
Padre Pio sagte 1963: "Das Volto Santo in Manoppello ist sicher das
größe Wunder, das wir haben."
Kardinal Meisner kommentierte seinen Besuch im April 2005 so: "Im
Volto Santo wird das Herz Gottes sichtbar. Pax Vobis. Er schaut uns
nicht nur ins Gesicht, er schaut uns ins Herz. Doch nicht mit dem Blick
eines Befehlshabers oder strengen Richters, es ist der Blick eines
Bruders, eines Freundes. Es ist der Blick des guten Hirtens. In Köln
feiern wir mit den Reliquien der Drei Könige in gewisser Weise das
ganze Jahr über Weihnachten. Sie haben hier mit diesem Schleier immer
Ostern. Zweifeln sie nur ja nicht daran, dass es echt ist!."
Auch Kardinal Friedrich Wetter würdigte Manoppello am 27. September
2006 vor der Deutschen Bischofskonferenz. Möglicherweise stelle das
Volto Santo "die kostbarste Reliquie der Christenheit" dar.
Der Ort Manoppello
Der Ort Manoppello liegt in den italienischen Abbruzzen ca. 30 km
westlich von Pescara (Ostküste). Die Entfernung zu Rom beträgt ca. 2
Autostunden. Im Oktober 2006 wurde das Heiligtum von Manoppello zur
Basilika erhoben.
Literaturangaben
-
Markus Nolte, Von Angesicht zu Angesicht, Bild-Botschaft Manoppello,
Dialogverlag Münster 2008. ISBN 978-3-937961-75-0 
-
Paul Badde: Das Göttliche Gesicht. Pattloch Verlag 2006, ISBN
3629021492 
-
Andreas Resch: Das Antlitz Christi, Innsbruck 2005
        DVD Volto Santo di Manoppello
-
Cornelia Schrader, Vor dem Angesicht, Betrachtungen und Erfahrungen
vor dem Muschelseidenbild in Manoppello, Berlin 2006
Die Kirche von Manoppello
Das Antlitz Christi
Quelle:  Kathpedia, dort befinden sich weitere
                 Quellenhínweise
Der Schleier von Manoppello