Joseph Ratzinger fand das alles damals hochromantisch, abenteuerlich,
geheimnisvoll. Gleich hinter dem Grundstück begann der Wald, und wenn man
morgens die Vorhänge vom Schlafzimmerfenster öffnete, erschienen die beiden
Traunsteiner „Hausberge“, der Hofelln und der Hochgern, zum Greifen nah. Joseph
war glücklich. In  der verlassenen Scheune des Anwesens konnte er, jetzt ohne seine
Geschwister zu Hause, ganz seinen Tagträumen nachgehen, vor allem aber lesen,
sehr viel lesen. Auch seine ersten Schreibversuche fallen in diese Zeit. Er verfasste
eine ganze Serie romantischer Gedichte über die Natur und den Alltag. In den Ferien
und an den Wochenenden kam sein Bruder aus dem Internat, und gemeinsam
spielten die Jungen auf der Wiese vor der Scheune Ball oder sammelten im Wald
Beeren und Holz zum Heizen.“ (Georg R.*, S.92 ff.)