Hamas
Das Hamas-Emblem zeigt zwei gekreuzte
Schwerter, den Felsendom und eine Karte
vom heutigen Israel unter Einbeziehung
des Westjordanlands und des Gaza-Strei-
fens, welches sie komplett als Palästina
beansprucht. Die Darstellung des Felsen-
doms ist von zwei palästinensischen
Nationalflaggen umrahmt
Die Hamas amās; arabisch für „Eifer“, arakat al-muqāwama al-islāmiyya 
für „Islamische Widerstandsbewegung“) ist eine sunnitisch-islamistische
Palästinenser-Organisation, die den Staat Israel mit terroristischen Mitteln
beseitigen und einen islamisch-theokratischen Staat errichten will. Sie
wurde 1987 als Zweig der Muslimbruderschaft unter anderem von Ahmed
Yasin gegründet. Sie besteht aus den paramilitärischen Qassam-Brigaden,
einem Hilfswerk und einer politischen Partei.
Die Hamas verübte seit 1993 Selbstmordattentate und andere Angriffe auf
israelische Zivilisten und Soldaten. Sie gilt als Terrororganisation und
wird juristisch von der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten,
Israel und anderen Staaten als terroristische Vereinigung definiert. Einige
Staaten und Organisationen teilen diese Einstufung nicht.
Seit ihrem Wahlsieg 2006 und dem bürgerkriegsartigen Kampf um Gaza
im Juni 2007 stellt die Hamas als politische Partei die Regierung über den
Gazastreifen. Aussagen einiger Hamasvertreter seither, Israel unter
Bedingungen anzuerkennen, haben zu keiner Abkehr vom programma-
tischen Ziel der Zerstörung Israels geführt.
1946 gründete die ägyptische Muslimbruderschaft einen palästinischen Zweig in
Ostjerusa-lem. Unter den etwa 1000 Gründungsteilnehmern hatten sich viele am
arabischen Aufstand in Palästina von 1936 bis 1939 beteiligt. Sie erklärten die
Beschneidung der Rechte arabi-scher Palästinenser zur Gefahr für alle Muslime. Sie
lehnten den UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 ab und bereiteten daraufhin einen
als Djihad aufgefassten bewaffneten Kampf gegen jüdische Siedler vor. Diese
Mudschaheddin nahmen 1948 am Palästinakrieg von sechs arabischen Staaten gegen das
neugegründete Israel teil. Nach der Niederlage der Angreifer und dem Zustrom von über
700.000 Flüchtlingen in die verbliebenen Gebiete Palästinas konzentrierten sich die
Muslimbrüder dort auf den allmählichen Aufbau eines Netzwerks zur religiösen
Erziehung, die sie als Mittel zur einstigen Rückgewinnung der von Israel eroberten
Gebiete ansahen. Sie lehrten Islam und Rückkehr in die verlorene Heimat als
gleichwesentlich für palästinensische Identität.
1974 erklärte PLO-Führer Jassir Arafat erstmals seine Bereitschaft, Israel unter
Umständen anzuerkennen. Auch in Reaktion darauf wuchs der Einfluss des
fundamentalistischen Islam etwa von Sayed Qutb an ägyptischen Universitäten.
 1976 gründete die palästinensische Muslimbruderschaft unter Yasin in Gaza-Stadt das
Islamistische Zentrum, das im folgenden Jahrzehnt zur Machtzentrale aller islamistischen
Gruppen und Einrichtungen im Gazastreifen wurde. Kandidaten dieses Zentrums
gewannen allmählich Leitungspositionen in Berufsverbänden, der Universität Gaza und
anderen, bisher von Linksnationalisten dominierten Institutionen. Durch moralische und
soziale Hilfen, Bekämpfung der Korruption und Gemeinschaftsprojekte gewann die
Muslimbruderschaft im Gazastreifen eine breite und solide Basis in der Bevölkerung.
Inspiriert von der islamischen Revolution im Iran 1978, spalteten sich radikalere
sunnitische Islamisten von der Muslimbruderschaft Ägyptens und progagierten den
bewaffneten Terrorkampf, zunächst gegen die als prowestlich geltenden Regimes
arabischer Staaten, dann auch gegen Israel zur Rückeroberung ganz Palästinas. In
Ägypten verfolgte radikale Islamisten der Gruppe Al-Dschihad gelangten nach Gaza und
gründeten 1981 dort die Gruppe Al-talia al-islamiya („Die islamische Vorhut“), die der
Al-Mudschama mit ähnlichen Mobilisierungsmethoden Konkurrenz machte. Auch die
Fatah gründete daraufhin im Gazastreifen die bewaffneten „Brigaden des Islamischen
Djihad“ und förderte zudem im Westjordanland die „Islamische Gruppe“. Islamisten aus
diesem Umfeld begingen 1983 Mordanschläge auf israelische Zivilisten.
Ideologie
Als Ziel der Hamas nennt die Charta, „die Fahne Allahs über jedem Zoll von Palästina
aufzuziehen“. Palästina umfasst für die Charta die gesamte Region inklusive Israels und
Teilen Jordaniens. Israel wird als „zionistisches Gebilde“ bezeichnet, dessen
„islamisches Heimatland“ (Waqf) niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe,
weil es bis zum Tag des Jüngsten Gerichts den Muslimen anvertraut worden sei (Art. 11).
Deshalb sei es die religiöse Pflicht (fard `ain) eines jeden Muslims, für die Eroberung
Israels zu kämpfen. Diese Ideologie wird theologisch mit Koranzitaten begründet. Sie
verneint das Existenzrecht Israels und impliziert die Auflösung dieses Staates und jeder
nichtreligiösen palästinensischen Verwaltungsbehörde.
Verhandlungen und Konferenzen lehnt die Charta als für die Anliegen der Palästinenser
untaugliche „Zeitverschwendung“ und „vergebliche Bemühungen“ ab. Sie seien „nichts
anderes als ein Mittel, um Ungläubige als Schlichter in den islamischen Ländern zu
bestimmen“. Doch für Palästina gebe es keine andere Lösung als den Dschihad; dabei sei
„die Vernachlässigung irgendeines Teils von Palästina gleichbedeutend mit
Vernachlässigung des islamischen Glaubens“. „Sogenannte Friedenslösungen und
internationale Konferenzen“ stünden „im Widerspruch zu den Prinzipien der islamischen
Widerstandsbewegung“ (Artikel 13).
Deshalb kritisiert die Charta die weltliche Agenda der PLO und deren Zustimmung zu
den UN-Resolutionen 242 und 338, mit denen die PLO den Staat Israel 1988 anerkannte.
Andererseits bezeichnet die Charta die PLO als Vater, Bruder, Verwandten oder Freund
der islamistischen Bewegung und betont, sie habe die gleichen Ziele, dasselbe Schicksal
und den gemeinsamen Feind.
Die Charta akzeptiert andere Religionen in der Region nur unter den „Fittichen des
Islams“. Nur unter ihm könnten die „Anhänger anderer Religionen sicher und unter dem
Schutz von Lebensart, Eigentum und Rechten leben“. Ohne den Islam komme
Uneinigkeit auf und gedeihten Ungerechtigkeit und Korruption (Art. 6).
In Artikel 31 heißt es daher: Nur unter den Fittichen des Islam bekämen Recht und
Ordnung die Oberhand. Der Ausdruck „unter den Fittichen des Islam“ bedeutet, dass
nicht-Muslime als Dhimmi innerhalb eines Islamischen Staates gegen die Entrich-tung
einer speziellen Kopfsteuer (Dschizya) zwar vor Verfolgung geschützt sind und in
religiösen Fragen ihren eigenen Autoritäten unterstellt sind (z. B. Heirat, Schei-dung),
gegenüber Muslimen jedoch als Bürger zweiter Klasse gelten. Dieses äußert sich z. B.
dadurch, dass ihre Aussage vor Gericht weniger gilt, sie keine Waffen tragen dürfen etc.
Artikel 7 der Charta erklärt das Töten von Juden - nicht nur von jüdischen Bürgern
Israels oder Zionisten - zur unbedingten Pflicht jedes Muslims, indem sie sie zur
Voraussetzung für das Kommen des Jüngsten Gerichts erklärt:
Die Stunde des Gerichtes wird nicht kommen, bevor Muslime nicht die Juden
bekämpfen und töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen
verstecken und jeder Baum und Stein wird sagen: 'Oh Muslim, oh Diener Allahs,
ein Jude ist hinter mir, komm und töte ihn!'
– Artikel 7
In Artikel 22 übernimmt die Charta die in Europa entstandene antisemitische
Verschwörungstheorie vom Weltjudentum: Die Protokolle der Weisen von Zion
seien echt, die Freimaurer, der Lions-Club und der Rotary-Club arbeiteten
insgeheim „im Interesse der Zionisten“.
Die Juden seien für die Französische Revolution, den „westlichen Kolonialismus“,
den Kommunismus und die Weltkriege verantwortlich: „Es gibt keinen Krieg, wo
sie nicht ihre Finger im Spiel haben…“ Zionisten strebten nach weltweiter
Expansion.
Daraus folgert Artikel 32:
„Den Kreis des Konflikts mit dem Zionismus zu verlassen ist Hochverrat. Alle, die
das tun, sollen verflucht sein. 'Wer immer ihnen den Rücken zukehrt […] zieht
sich den Zorn Allahs zu, und seine Wohnung soll die Hölle sein…' (Koran, 8:16)
– Artikel 32; bei Baumgarten S. 224
Der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel bezeichnete die Charta der Hamas
2008 als „das bis heute wohl wichtigste Manifest des Islamismus“.
Sari Nusseibeh, der palästinensische Präsident der Al-Quds-Universität zu
Jerusalem, beurteilte besonders den antisemitischen Teil der Charta: Er klinge wie
ein direktes Zitat aus dem nationalsozialistischen Hetzblatt Der Stürmer.
Ob die Charta die Hamas-Positionen noch bestimmt, wurde nach ihrem Wahlerfolg
2006 verschiedentlich bezweifelt. Laut MEMRI ist die arabische Originalfassung
der Charta nur schwer aufzutreiben.
Eine Befragung von Hamas-Aktivisten und -Abgeordneten durch die Jerusalem
Post ergab, dass viele die antisemitischen Aussagen der Charta nicht kannten. Der
Historiker Khaled Hroub sieht neuere Dokumente der Hamas wie ihr
Wahlmanifest von 2005 als Abweichung von Positionen der Gründungscharta.
Diese ist jedoch nie verändert worden. Aussagen von Hamasvertretern zeigten,
dass sie die Ziele der Charta nach wie vor verfolgen.
Holocaustleugnung
Als Antwort auf eine Konferenz über den Holocaust vom Januar 2000 in
Stockholm bezeichnete ein Text der Hamas den Holocaust als zionistische
Geschichtsfälschung.
Abd al-Aziz ar-Rantisi, einer der Gründer und zwischenzeitlich der Führer der
Hamas, bezeichnete den Holocaust als die größte aller Lügen, als Propaganda,
welche die Zionisten über die Medien verbreiteten. Er führte zudem aus, dass die
Ermordung vieler Juden durch die Nationalsozialisten von den Zionisten
unterstützt worden sei, um die Juden zum Auswandern nach Palästina zu zwingen.
Er behauptete außerdem, dass die Nationalsozialisten finanziell von den Zionisten
unterstützt worden seien.
2008 distanzierte sich Bassem Naeem, der Informations- und Gesundheitsminister
der Hamas-Regierung im Gazastreifen, jedoch in einem britischen Zeitungsartikel
von der Holocaustleugnung.
2009 und 2011 erhob die Hamas vehementen Einspruch gegen die Thematisierung
des Holocaust an Schulen der UNRWA, einer UN-Organisation, die im Gaza-
Streifen Schulen unterhält. In einer Stellungnahme eines Hamas-Sprechers des
Ministeriums für Flüchtlingsangelegenheiten hieß es u. a, damit würde „das
Denken der Schüler vergiftet“.
Organisation
Struktur
Die Hamas ist lose in Organisationen strukturiert, die sowohl im Geheimen als
auch öffentlich in Moscheen und sozialen Hilfseinrichtungen arbeiten, um
Mitglieder zu werben, Gelder zu sammeln und Aktivitäten zu organisieren.
Besonders unter Palästinensern, die im Gazastreifen leben, erfreut sich die Hamas
großer Beliebtheit. Aber auch im Westjordanland und – in geringerem Maße – in
anderen Staaten des Nahen Ostens (einschließlich Israels) findet sie Unterstützer.
Diese Beliebtheit beruht auch auf ihren sozialen Dienstleistungen und der
Hoffnung selbst langjähriger Fatah-Parteigänger und Aktivisten, durch die Hamas
werde ein Ende der Korruption in der alten Arafat-Partei und so eine Erneuerung
der politischen Landschaft möglich.
Verschiedene Hamas-Organisationen haben sowohl politische als auch gewaltsame
(einschließlich terroristischer) Mittel zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele
angewandt (wie etwa Selbstmordattentate). Die Hamas betrachtet alle diese
Handlungen als legitimen "Widerstand" gegen die "Besatzungsmacht" Israel.
Die Hamas wirbt ständig um Mitglieder in Moscheen und Universitäten. Eine
Schätzung geht von 80.000 Mitgliedern aus, der harte Kern der Hamas wird auf
300 bis 3.000 Mitglieder geschätzt.
Die Hamas und ihre Unterorganisation, die Qassam-Brigaden, werden von der EU,
Australien, Kanada, Israel, den USA, Japan und anderen, vor allem westlichen
Staaten als terroristische Vereinigung eingestuft.
Die Außenminister der EU setzten 2003 die Hamas selbst und deren politischen
Arm auf die Liste terroristischer Vereinigungen. Hamas-Anhänger können seitdem
strafrechtlich verfolgt und ihre Konten eingefroren werden.
Wahlkampfveranstaltung der
Hamas in Ramallah. Mit den
getöteten Vorbildern Yasin und
Rantisi auf einem Plakat
Finanzierung
Finanziert wurde die Hamas, wie schon ihre Vorgängerorganisation, die Muslim-
bruderschaft, während der 1970er und 1980er Jahre direkt und indirekt durch
verschiedene Staaten, einschließlich Saudi-Arabien und Syrien. Heute kommen
finanzielle Mittel von exilierten Palästinensern, vom Iran sowie von privaten
Unterstützern aus arabischen Staaten. Finanzierungs- und Propaganda-Aktivitäten
finden auch in Westeuropa und den Vereinigten Staaten statt.
Seitdem die Finanzierung der palästinensischen Regierung durch den Westen
eingestellt wurde – arabische Banken zahlen, wegen der Boykottdrohung der USA,
der Hamas kein Geld aus -, bemüht sich die Hamas verstärkt, Bargeld ins Land zu
bringen. So wurde am 19. Mai 2006 Sami Abu Zuhri, Sprecher der Hamas, am
Grenzübergang des Gazastreifens zu Ägypten festgehalten, er hatte 900.000 Euro
in bar bei sich. Wenige Tage zuvor wurde Außenminister Mahmud Asahar aus
Kuwait eine halbe Million Euro gestohlen. Die EU hatte die Kontrolle der Grenzen
des Gazastreifens gegen Waffenschmuggel und unerwünschten Personen
übernommen, eine Bedingung des israelischen Staates für den Abzug aus dem
autonomen Gebiet. Infolge des Grenzzwischenfalles wurden Truppenbewegungen
der Qassam-Brigaden, einem militanten Flügel der Hamas, am Grenzübergang
beobachtet.
Als Organisationen, die die Hamas finanziell unterstützen, werden in Europa
verdächtigt: das „Comité de Bienfaisance et de Secours aux Palestiniens“ (CBSP)
in Frankreich, die „Association de Secours Palestinien“ (ASP) in der Schweiz,
„The Palestine Relief and Development Fund“ (Interpal) in Großbritannien, die
„Palästinensische Vereinigung in Österreich“ (PVÖ), „Sanabil Al-Aqsa“ in
Schweden und die Al-Aqsa-Stiftung in Deutschland, Dänemark, Belgien und den
Niederlanden. Die Organisationen wurden 2003 vom US-Finanzministerium und
von der EU benannt.
In seiner „Kampagne der 101 Tage“ sammelte Yusuf al-Qaradawi im Jahr 2000 die
Unterstützung von über fünfzig Hilfsorganisationen, neben den vorgenannten auch
von Islamic Relief, „Muslim Aid“, der World Assembly of Muslim Youth
(WAMY) und der „International Islamic Relief Organization“ (IIRO).
Von in Deutschland lebenden Angehörigen der palästinensischen Muslim-
bruderschaft wurde 1981 der „Islamische Bund Palästina“ (IBP) im Islamischen
Zentrum München gegründet. Er vertrat seit der ersten Intifada 1987 bis ca. 2003
offen die Positionen der Hamas.
 Der IBP, der selbst kein eingetragener Verein ist, hat ca. 300 Mitglieder und
nutzte als Treffpunkt das „Islamische Kultur- und Erziehungszentrum Berlin e. V.“
(IKEZ), wo im Juni 2000 auch der 19. Jahreskongress des IBP stattfand. Der IBP
sammelte über den 1991 in Aachen gegründeten Verein „Al-Aqsa e. V.“ auch
Spendengelder zur Unterstützung der Intifada.
Bundesinnenminister Otto Schily verbot am 5. August 2002 den Verein als
terroristische Vereinigung. Die Ermittler durchsuchten daraufhin das Vereinslokal
und Wohnungen von Vorstandsmitgliedern und beschlagnahmten das
Vereinsvermögen auf Konten in Aachen und Köln in Höhe von 300.000 Euro.
 Am 3. Dezember 2004 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht die
Rechtmäßigkeit des Verbots. Der Verein wurde aufgelöst. Am 5. September 2005
wurde die Nachfolgeorganisation „Yatim Kinderhilfe e. V.“ in Essen verboten.
Die 1993 gegründete „Palästinensische Vereinigung in Österreich“ (PVÖ) wurde
im August 2003 vom US-Finanzministerium als eine Hilfsorganisation der Hamas
bezeichnet und wird nach amerikanischen Angaben durch den österreichischen
Repräsentanten der Hamas geleitet.
 Im Rahmen des – letztlich erfolglosen – österreichischen gerichtlichen
Verbotsverfahrens geriet die PVÖ stärker in den Fokus der Öffentlichkeit und
sammelt seit 2003 keine Spenden mehr. Im gleichen Zeitraum bildete sich der
Palästinensische Humanitäre Verein“ (PHV), der teilweise dieselben Adressen
wie die PVÖ verwendet, aber weniger in die Öffentlichkeit tritt und als
Vereinszweck die Durchführung humanitärer Hilfsleistungen angibt.
Im Jahr 2006 will die PHV 784.470 Euro an palästinensische
Wohltätigkeitsorgani-sationen oder direkt an bedürftige Familien überwiesen
haben. Während die CIA annimmt, dass die PHV palästinensische Organisationen
unterstützt, die mit der Hamas in Verbindung stehen, gab der PHV-Obmann an, er
schließe dies aus. Laut Vereinsregister ist Obmann der PHV Hani Abdelhalim und
Obmann der PVÖ Adel Doghman (alias Abu-al-Baraa, Adil Abdullah oder Abu
Barah). Beide sind bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft als Islamlehrer
angestellt. Doghman organisierte im März 2007 das „Erste Europäische
Palästinenser-Jugendlager in Wien“, zu dem über 100 meist palästinensische
Jugendliche aus mehreren europäischen Ländern anreisten. Doghman wies in
einem Interview 2006 jede Verbindung zur Hamas zurück.
In der Türkei finden unter der Regierung Erdoğan zahlreiche NGO-Konferenzen
„zur Unterstützung Palästinas“ statt, die nach einer Veröffentlichung von
Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks der Sammlung von
Spenden für die Hamas dienen.
Quelle:  Wikipedia, die freie Enzyklopädie,
                dort gibt es weitere Quellenangaben