Was ist Gender Mainstreaming und wieso man dagegen
sein muß
Gender Mainstreaming ist zu einem der Modeworte der Gesellschaftspolitiker und Gesellschaftsingenieure geworden, doch wenige wissen, worum es eigentlich geht:
In Folge der 68er Bewegung haben Gruppen von Feministinnen den
Klassenkampf für sich entdeckt. Sie postulierten, daß die Frau ein
unterdrücktes Wesen sei, das sich von dem Despotismus des Mannes
befreien müßte. Dieses Konzept wurde aber immer mehr in Frage
gestellt, denn, anstatt die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu
beseitigen, um eine egalitäre Gesellschaft aufzubauen, wurden die
Unterschiede unwillkürlich betont, denn ansonsten gab es ja keinen
Grund für einen Klassenkampf. Hauptvertreterin dieser Kritik war und
ist die Sprachphilosophin Judith Butler aus Berkeley/Kalifornien.
Um die angestrebte Gleichheit zu erreichen schlug sie stattdessen vor,
„Verwirrung zwischen den Geschlechtern“ zu stiften. Was ist damit
gemeint?
In so gut wie allen Kulturen haben die Geschlechter, also Mann und
Frau, unterschiedliche kulturelle Merkmale angenommen. So tragen
Frauen Röcke, Männer aber nicht. Dieser Unterschied stammt nicht
von den biologischen Unterschieden, sondern eben aus einer
Gewohnheit. Beispiele solcher Unterschiede lassen sich leicht finden.
Für Butler sind aber diese kulturell entstandenen Unterschiede die
Quelle der Unterwerfung der Frau unter den Mann. Dagegen soll man
aber nicht mit einer Art Klassenkampf vorgehen, sondern indem man
in diesen kulturell geprägten Unterschieden „Verwirrung“ stiftet,
beispielsweise indem sich Männer als Frauen verkleiden, wie das
Homosexuelle in den sog. Christopher Street Day Paraden tun. Die
Homosexuellenverbände sind vielleicht die radikalsten Anwender
dieser „Verwirrungsstrategie“, denn sie möchten auch die Grenzen
zwischen den Geschlechtern aufheben und sich irgendwo dazwischen
positionieren.
Natürlich sind die Theorien von Judith Butler sehr umstritten, auch in
linken Kreisen. Dennoch haben sie Eingang in der sog. Gender
Mainstream Bewegung gefunden, die unter anderem von der EU
gefördert wird, aber auch seit der Rotgrünen Koalition von der
Bundesregierung.
Obwohl es sich beim Gender Mainstreaming klar um eine linke
Denkweise handelt, wird sie von der gegenwärtigen Bundesfamilien-
ministerin mit Nachdruck gefördert, allerdings in einer vergleichs-
weise moderaten Art und Weise im Gegensatz zu stramm roten
Bundesländern wie beispielsweise Berlin.
Beim Gender Mainstreaming geht es darum, die kulturell geprägten
Rollenunterschiede zwischen den beiden Geschlechtern aufzudecken
und gegebenenfalls abzubauen bzw. zu „dekonstruieren“.
Das letztere wird auch in Schulen getan, teils mit Materialien der
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Bundeszentrale für
politische Bildung, was zu erheblicher Kritik geführt hat. Am meisten
wird kritisiert, daß bei Kindern und Jugendlichen die eigene Identität
in Frage gestellt wird, wodurch die Schule ihre Befugnisse überschrei-
tet, aber auch erhebliche psychologische Traumata verursacht, was
bei einer Demontage der subjektiv empfundenen Identität leicht
passieren kann. Massive Kritik äußerte beispielsweise in einem viel
beachteten Spiegel Artikel der Soziologe Günther Amendt.
Aus christlicher Sicht ist das sog. Gender Mainstreaming scharf
abzulehnen. Es ist nicht die Rolle des Staates oder der Schulen einen
neuen Menschen auf der Grundlage von egalitären Theorien zu
basteln. Wenn man Menschen überhaupt irgendwie in eine Richtung
orientieren will, muß das nach dem christlichen Menschenbild
geschehen und nicht nach dem Muster von postfeministischen
Denkern wie Judith Butler. Und das christliche Menschenbild fordert
zwar Gerechtigkeit zwischen den Geschlechter, jedoch keine
Gleichheit, was schließlich das Hauptziel des Gender Mainstreaming
ist.
Gender Mainstreaming soll aber keineswegs Theorie bleiben, sondern in den
Schulen entscheidenden Einfluß auf die Erziehung der Schüler haben und
damit auf ihre Mentalität.
Um nur ein kleines Beispiel zu geben, zitiere ich einen Ausschnitt aus
der Broschüre der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW
aus dem Jahr 2007 "Eine Schule für Mädchen und Jungen. Praxishilfe
mit Unterrichtsentwürfen für eine geschlechtergerechte Bildung".
Beachten Sie bitte, mit welcher Selbstverständlichkeit behauptet wird,
daß die Kinder "inkorrekte" Vorstellungen von Geschlechterverhalten
von der Familie übernehmen: "Die Kinder bringen, geprägt durch die
Familie, unterschiedliche Vorstellungen von ‚richtigem' Geschlechter-
verhalten in die Schule mit.
Im Praxisbeispiel werden diese heterogenen Erfahrungen für eine
intensive Auseinandersetzung mit dem Thema konstruktiv genutzt.
Horst-Dieter Gerold betont, dass die Komplexität des Themas es
erforderlich macht, einzelne Inhalte immer wieder aufzugreifen und
methodisch fächerverbindend zu arbeiten, um "offene Handlungs-
situationen" zu schaffen, die es den Kindern "als Teilnehmende am
Kommunikations- und Interaktions-prozess ermöglichen, flexibel zu
reagieren." Diese Vorgehensweise sollte, so Gerold weiter, als "durch-
gängiges Prinzip eines Erziehungs- und Bildungsprozesses" in der
Schule etabliert werden, "mit dem Ziel, Geschlechtsrollenkonflikte
abzubauen und zu bewältigen." So deutet sich an, dass Geschlechter-
gerechtigkeit als feste Struktur in der Schule verankert werden kann
(S. 35)."
Hier wird folgendes klar:
Gender Mainstreaming wird nicht nur benutzt, um die Mentalitäten der
Schüler zu verändern, sondern ist auch ein Angriff auf das
Erziehungsrecht der Eltern. Eine solche ideologische Schulerziehung
ist nicht im Einklang zu bringen mit dem naturgegebenen Recht der
Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder.
Aus diesem Grund unternimmt die Aktion "Kinder in Gefahr" zur Zeit
eine Unterschriftensammlung gegen diese Politik.”
Quelle: http://www.aktion-kig.de/nachrichten/news_51.html
(dort kann man auch die Petition “Kinder in Gefahr” unterschreiben)