Zehntausende beteten mit Papst
für Syrien
Zehntausende Menschen haben am Samstagabend gemeinsam mit
Papst Franziskus für Frieden in Syrien gebetet. Franziskus warnte
eindringlich vor einem Militärschlag gegen das Land.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief bei dem Friedensgebet
für Syrien auf dem Petersplatz alle Menschen dazu auf, „für
Frieden und Versöhnung“ zu arbeiten, und den Krieg zu beenden,
„der immer eine Niederlage der Menschheit ist“. Vor den rund
70.000 Gläubigen forderte Franziskus alle Verantwortlichen auf,
einen „anderen Weg einzuschlagen“ als den des Krieges. „Die
Gewalt und der Krieg sind die Sprache des Todes“, sagte der
Argentinier.
„Schrei nach Frieden“
An dem vierstündigen gemeinsamen Gebet nahmen auch Vertreter anderer
christlicher Kirchen sowie des Islams teil. Papst Franziskus, der den von den USA
anvisierten Militärschlag in Syrien ablehnt, hatte für Samstag Katholiken in aller
Welt zu einem Tag des Fastens und des Gebets aufgerufen - einem „Schrei nach
Frieden“, wie er es nannte. Seit dem Beginn des Aufstands gegen den syrischen
Machthaber Baschar al-Assad im März 2011 wurden schätzungsweise 110.000
Menschen getötet. Die Vereinten Nationen gehen zudem von zwei Millionen
Flüchtlingen aus.
In der syrischen Hauptstadt Damaskus versammelten sich am Samstagabend mehr
als tausend Christen zum Gebet. „Gott beschütze Syrien“, riefen sie in einer
Kathedrale in der Altstadt. Patriarch Gregor III. Laham dankte allen, die „bei den
Vereinten Nationen für Frieden arbeiten, so dass es keinen Militärschlag gegen
Syrien gibt“.
Zuletzt hatte es unter Papst Johannes Paul II. nach den Anschlägen vom 11.
September 2001 in den USA einen ähnlichen Tag des Fastens und des Gebets
gegeben. Auch in Österreich beteiligten sich viele Gemeinden an der Friedensaktion.
AFP
Publiziert am 08.09.2013
Quelle:  http://religion.orf.at/m/stories/2602519/
Gemeinsames Gebet für Frieden in Syrien am
Petersplatz in Rom, Reuters/Tony Gentile