Diana besaß heilende Kräfte
Simone Simmons schreibt dazu in ihrem Buch:
“Während ich ihr das Meditieren beibrachte, zeigte ich ihr auch, wie sie ihre Energien
auf die Menschen übertragen konnte, mit denen sie in Kontakt kam. Sie lernte sehr
rasch, und als sie es verstanden hatte, wendete sie es bei allen an - ihren Söhnen
William und Harry, ihren Freunden und Leuten, denen sie ihm Rahmen ihrer wohltätigen
Arbeit begegnete.” (S.275)
“Oft sagte sie zu mir: “Die Zeit ist so kurz, also muss man sie so gut wie möglich
nützen und sich mit anderen Menschen beschäftigen. Denn ohne sie würden wir nicht
leben, sondern nur existieren.”
Diese Haltung übertrug sich auch auf ihr wohltätiges Engagement. Die Organisationen,
denen sie beitrat, nahmen an, sie werde sich - so wie die übrigen Mitglieder der
königlichen Familie - damit begnügen, ihren Namen herzugeben. Stattdessen bekamen
sie eine Förderin, die mit Leibe und Seele bei der Sache war.
Keine Aufgabe war ihr zu unwichtig und banal. Sie umarmte Menschen, die an Lepra
und Aids litten, und drückte Kranke und Verwundete an sich - und anders als die Queen
trug sie dabei keine Handschuhe. So wichtig war Diana dieses Engagement, dass sie
auch ihre heilenden Kräfte einsetzte, um den Leidenden zu helfen.” (S.274)
“Sie war ein Mensch, der Berührungen brauchte, und erzählte mir, sie habe sich als
Kind immer an denjenigen gekuschelt, der ihr die Gutenachtgeschichte vorlas.
Körperkontakt war sehr wichtig. Bei ihren Besuchen in Krankenhäusern und Hospizen
hielt sie den Betroffenen die Hand uns sah ihnen in die Augen, damit sie spüren
konnten, wie Energie und Liebe strömten.
“Nichts macht mich glücklicher, als zu versuchen, diesen schwächsten Mitgliedern
unserer Gesellschaft zu helfen”, sagte sie. “Es ist mein einziges großes Ziel im Leben -
meine Berufung gewissermaßen”.
Dank ihrer unglücklichen Erfahrungen hatte sie Verständnis für die Probleme ihrer
Mitmenschen.
C.G.Jung, einer der Gründerväter der modernen Psychotherapie, schreibt in seinem
Buch “The Woundet Healer of the Soul (”Der verwundete Heiler der Seele”): “Der Arzt
kann nur helfen, wenn er selbst betroffen ist. Nur der verwundete Heiler heilt. Wenn
der Arzt seine Persönlichkeit wie eine Rüstung trägt, bewirkt er nichts.”
Obwohl die Vergangenheit Narben in Dianas Seele hinterlassen hatte, stellte sie fest,
dass ihr diese das Mitfühlen mit den Leiden ihrer Mitmenschen erleichterten. (...)
Aufgrund ihrer traurigen Geschichte konnte Diana ihr Hilfsangebot gut vermitteln, und
so wurde sie wie von selbst zur Anlaufstelle für Frauen in problematischen
Beziehungen. Die Betroffenen erkannten sich in ihr wieder und schöpften Kraft daraus,
dass sie sich nicht hatte unterkriegen lassen, sondern mutig und hoch erhobenen
Hauptes gekämpft hatte. Diana wurde für Frauen auf der ganzen Welt zum Vorbild. Das
wiederum führte ihr vor Augen, dass sie anderen helfen konnte, indem sie sich nicht
von ihrem Weg abbringen oder unter Druck setzen ließ. Sie wusste auch, dass sie den
Menschen direkt helfen konnte, wenn sich die Gelegenheit ergab.
Sie sagte den Leuten nicht, dass sie sie zu heilen versuchte - sie ließ es einfach
geschehen. Ich glaube, die meisten bekamen davon gar nichts mit, doch ich bezweifle
nicht, dass sie einen positiven Einfluss hatte. Da ich ihre Heilungssitzungen im
Kensington Palace mit ihren Söhnen sowie mit einigen Patienten selbst miterlebt hatte,
erkannte ich den Unterschied. Diana gelang es, eine Art von Strahlen auf sie zu
übertragen.” (S.276 ff.)
Quelle: Simone Simmons, “Diana, Worte des Herzens”,
               Knaur, 2006