Experten verweisen auf »verdächtige Umstände« bei
Chemiewaffenangriff in Syrien
Paul Joseph Watson
Unabhängige Experten äußern Zweifel an der verbreiteten Berichterstattung und den
Schlussfolgerungen im Zusammenhang mit dem angeblichen Chemiewaffenangriff
vom 21. August in Syrien, und auch viele Beobachter bezeichneten gerade den
Zeitpunkt als »verdächtig«. Bei dem Angriff u.a. auf die Vorstädte der Hauptstadt,
Zamalka und Ein Tarma, sollen nach Angaben der Opposition mehr als 1300
Menschen ums Leben gekommen sein.
Derzeit halten sich UN-Inspektoren im nahe gelegenen Damaskus auf, um dort eine
seit Längerem vereinbarte Untersuchung angeblicher früherer
Chemiewaffeneinsätze durchzuführen. Sowohl die Regierung als auch die
Aufständischen hatten sich gegenseitig beschuldigt, Chemiewaffen eingesetzt zu
haben.
Im Internet und in den Nachrichtensendungen waren zahlreiche Videos mit Leichen
zu sehen, die keinerlei äußerlich sichtbare Verletzungen aufwiesen. Die Echtheit
dieser Videos ist allerdings umstritten. Die oppositionelle »Nationale Koalition der
Kräfte der syrischen Revolution und Opposition« erklärte unter Berufung auf die
Bilder, eine politische Lösung der Krise in Syrien sei unmöglich – eine wenig subtile
Forderung nach einer militärischen Intervention der NATO. Der britische
Außenminister William Hague bezeichnete die Angriffe als »eine schockierende
Eskalation«, und auch die amerikanische Regierung ließ erklären: »Es gibt starke
Hinweise darauf, dass es eine Attacke mit Chemiewaffen war, ausgehend von der
syrischen Regierung.«
 
Verschiedene unparteiische Experten äußerten allerdings Zweifel an dieser
Darstellung und wiesen darauf hin, dass das Zusammenfallen des angeblichen
Angriffs mit der Anwesenheit der UN-Inspektoren in der Nähe doch ein
merkwürdiger Zufall sei. »Zunächst einmal ist der Zeitpunkt eigenartig«, schrieb der
Sicherheits-korrespondent der BBC, Frank Gardner. »Warum sollte die Regierung
Assad, die gegenwärtig militärisch an Boden gewonnen hat, genau zu dem Zeitpunkt
mit Chemiewaffen angreifen, wenn UN-Inspekteure in der Nähe sind?«
Der schwedische Diplomat und frühere UN-Waffeninspekteur Rolf Ekéus teilt diese
Bedenken und erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: »Es wäre schon
sehr sonderbar, wenn wirklich die Regierung dahinter stecken sollte, dass sie einen
solchen Angriff genau zu der Zeit durchführt, wenn internationale Inspekteure ins
Land kommen… es wäre zumindest ziemlich dumm.«´
Der schwedische Chemiewaffenexperte Åke Sellström, der Leiter der 20-köpfigen
Untersuchungskommission in Syrien, erklärte gegenüber dem schwedischen
Fernsehsender SVT, die hohe Zahl der Getöteten und Verwundeten sei »verdächtig«.
Charles Lister, ein Analyst vom IHS Jane’s Terrorismus and Insurgency Centre, 
sagte gegenüber der Jerusalem Post, der Zeitpunkt des Angriffs sei verwirrend. »Aus
vernünftiger Sicht ergibt es für die syrische Regierung keinen Sinn, chemische
Kampfstoffe zu einer solchen Zeit einzusetzen. Dies gilt insbesondere dann, wenn
man die räumliche Nähe der angegriffenen Städte zu dem UN-Team bedenkt«, sagte
er. Aus Sicht der russischen Regierung könnte es sich auch um eine »Provokation«
der Rebellen handeln, um Assad zu diskreditieren, hieß es aus Moskau. Gerade die
Anwesenheit einer UN-Ermittlergruppe lasse es unwahrscheinlich erscheinen, dass
die Regierung für den Angriff verantwortlich sei.
 
Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei denen, die Zweifel an der »offiziellen«
Bewertung der Umstände im Zusammenhang mit dem jüngsten angeblichen
»Gasangriff« äußern, keinesfalls um Unterstützer des Assad-Regimes handelt. Die
BBC hat im Gegenteil die Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) immer wieder
als »aus Basisbewegungen hervorgegangene Freiheitskämpfer« beschrieben und die
Zahl der in Syrien kämpfenden ausländischen, teilweise mit al-Qaida verbundenen
Dschihadisten bewusst heruntergespielt.
 
Schon zuvor wurde berichtet, dass es deutliche Hinweise darauf gibt, dass die FSA 
selbst Angriffe mit Chemiewaffen durchgeführt hat und dann Assad die
Verantwortung zuschob, um so ein amerikanisches militärisches Eingreifen zu
provozieren. Denn der amerikanische Präsident hatte im Juni erklärt, der Einsatz
von Chemiewaffen in Syrien sei eine »rote Linie«, deren Überschreiten zu einer
Intervention Amerikas führen könnte.
 
Quelle:  http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/paul-joseph-watson/experten-
              verweisen-auf-verdaechtige-umstaende-bei-chemiewaffenangriff-in-syrien.html