Dr. Amer Albayati, geb. 1942 in Bagdad, ist ein irakisch-österreichischer
Journalist, Korrespondent und Autor. Er studierte Film und Journalismus
und promovierte in Berlin zum Doktor der Philosophie. Fortan war er als
Regisseur tätig.
Amer Albayati verlegte rund 50 Bücher für Länder der arabischen Welt.
Er wurde vielfach ausgezeichnet für 15 Dokumentar- und einen Spielfilm,
der im Irak verboten wurde.
Als Islamexperte versucht er, aufklärend tätig zu sein, und setzt sich seit
Jahrzehnten für einen gemäßigten Islam ein. Er ist Mitbegründer der Uni-
ted Nations Correspondents Association Vienna (UNCAV) und der
Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ).
Amer Albayati floh aus dem Irak und lebt seit 1980 mit seiner Familie in
Wien, wo ihn die Gefahr nun neuerlich eingeholt hat. Denn im Jahr 2014
geriet er ins Visier der IS-Dschihadisten. 2016 erschien sein islamkriti-
sches Buch “Auf der Todesliste des IS”.
Über seinen Glauben sagt er folgendes: „Das ist Privatsache. Ich glaube,
ich bete, aber ich benötige dazu weder eine Moschee und schon gar keinen
Mullah, der mir sagt, was richtig und falsch sein soll.“
Er ist überzeugt, dass es die Mehrheit der Muslime in Österreich ähnlich
hält und ist umso überraschter, warum im Land immer mehr aus dem
Ausland finanzierte „Kulturvereine“ aufmachen. „Islam, das ist etwas
zwischen Mensch und Gott. Wir brauchen keine diktatorischen Regime,
die hier Kindergärten, Schulen und Vereine betreiben und Moscheen
finanzieren.“ Für ihn ist klar, dass es dabei weniger um Religion geht,
sondern vielmehr um Macht: „Die Politik hat in Österreich zu lange
weggeschaut, Dinge, die offensichtlich sind, ignoriert. Sie ist mit dem
Strom geschwommen und wundert sich jetzt, dass wir hier ein Problem
mit radikalen Islamisten haben.“