Bekehrung Abenadar und anderer Soldaten
Abenadar warf den Speer von sich und schlug mit starker Faust gewaltig an
sein Herz, laut schreiend mit der Stimme eines neuen Menschen: „Gelobt sei
Gott, der Allmächtige, der Gott Abrahams und Jakobs, dieser war ein gerechter
Mann, wahrhaftig, er ist Gottes Sohn!“, und viele der Soldaten , von den
Hauptmanns Wort erschüttert, taten ebenso wie er.
Es wollte aber Abenadar, der nun ein neuer, ein erlöster Mensch war, nachdem
er öffentlich dem Sohne Gottes huldigte, nicht länger mehr im Dienst seiner
Feinde stehen. Er wendete sein Pferd zu Cassius, dem Unteroffizier, den man
Longinus nennt, stieg ab, hob seine Lanze auf und gab sie ihm, sprach einiges
zu den Soldaten und zu Cassius, der nun das Pferd bestieg und hier befehligte;
denn Abenadar eilte vom Kalvarienberg und durch das Tal Gihon zu den
Höhlen des Tales Hinnom; er kündigte den dort verborgenen Jüngern den Tod
des Herrn an und eilte weiter zu Pilatus in die Stadt (….)
Quelle: Anna Katharina Emmerich, „Das bittere Leiden unseres
              Herrn Jesus Christus“, Christiana-Verlag, CH-8260 Stein
               am Rhein/Schweiz, 17. Auflage 1996,