Die Sonnenfinsternis vom 20. März 2015 ist zentral und total, trifft aber
kaum auf Land. Lediglich die Färöer-Inseln und Spitzbergen liegen im
Totalitätsgebiet, während Island, Schottland und Norwegen deutlich
verfehlt werden.
Das Sichtbarkeitsgebiet umfasst Europa, Nordafrika und die auf der
Tagseite der Erde liegenden Teile der Arktis. Die Zentrallinie verläuft durch
den Nordatlantik.
Partielle Sonnenfinsternis in Mitteleuropa, 20. März 2015
 
Von Mitteleuropa aus gesehen, handelt es sich um eine partielle Sonnen-
finsternis. Sie findet an einem Freitagvormittag statt und wird in vollem
Verlauf beobachtbar sein, die Sonne wird immerhin zu 70% verfinstert (für
die Beobachtung sind Sonnenfinsternisbrillen unerlässlich).
In deutschsprachigen Raum beginnt die Finsternis zwischen 9:25 MESZ
(Bern, Schweiz) und 9:40 (Mecklenburg-Vorpommern). Sie endet zwischen
11:45 (Bern, Schwarzwald) und 12:00 (Rügen). Die maximale Bedeckung
von 72-86% erreicht die Finsternis zwischen 10:30 und 10:50 MESZ.
Über Europa nimmt der Bedeckungsgrad von Südosten nach Nordwesten
zu. Während in Griechenland der Neumond nur rund 40% tief vor die
Sonne gleitet, erreicht die Grösse in Schottland und Norwegen über 95%.
Welche Bedeutung haben Sonnen- und Mondfinsternisse?
In früheren Zeiten fürchtete man Finsternisse oft als Vorboten schlimmer
Ereignisse. Mondfinsternisse wurden dabei mit Hungersnöten und Natur-
katastrophen in Verbindung gebracht, die besonders das Volk betrafen.
Sonnenfinsternisse galten hingegen als Vorzeichen für schwierige Zeiten
des Herrschers und damit des Landes. In den alten Kulturen in Babylon
oder bei den Maya berechneten Priester das Eintreten von Finsternissen
voraus, indem sie die Breite des Mondes kurz vor dem erwarteten Neu-
mond beobachteten. Da das Volk diese Ereignisse fürchtete, erwartete
man von den Priestern eine Vorwarnung vor deren Eintreten. In manchen
Kulturen wurden beim Eintritt einer Finsternis Menschenopfer darge-
bracht, um sich vor den vermeintlich schädlichen Wirkungen des
Schauspiels am Himmel zu schützen.
Astrologische Deutung von Finsternissen
Die Technik der Deutung von Finsternissen geht auf die früheste über-
lieferte astrologische Publikation zu diesem Thema zurück, das zweite
Buch der Tetrabiblos von Ptolemäus. Nahezu alle Autoren, die sich nach
Ptolemäus mit den Finsternissen befasst haben, bauen auf seinen Deu-
tungsansätzen auf und ergänzen diese je nach eigener Erfahrung.
Einige einfache Grundregeln zur Deutung von Finsternissen:
 
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Sonnenfinsternisse wirken im Allgemeinen stärker und auffälliger
als Mondfinsternisse. Das mag daran liegen, dass sich die Wirkung
von Sonnenfinsternissen offensichtlicher und in konkreten äußeren
Ereignissen zeigt.
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Je stärker die Verfinsterung, desto stärker wird die Wirkung einer
Finsternis sein.
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Je mehr Planeten durch starke Aspekte zusätzlich an der Finsternis
beteiligt sind, desto länger und stärker wird diese wirksam sein.
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Der wichtigste Punkt, der bei einer Finsternis beachtet werden
muss, ist der Tierkreisgrad, auf dem das verfinsterte Licht (Sonne
oder Mond) steht. Dieser Grad wird im folgenden als 'Finsternisgrad'
bezeichnet.
 
Finsternisse sind als astrologisches Phänomen eine Art Zwitter zwischen
einer zyklischen Erscheinung und einem Horoskop. Daher ist die Deutung
von Finsternissen dementsprechend vielschichtig.
Neben dem zyklischen Zusammenhang werden sie beispielsweise in der
Mundanastrologie auch als Einzelhoroskop betrachtet oder in der Indi-
vidualastrologie in Verbindung mit Radixhoroskopen untersucht. Das
wichtigste Element für ihre Deutung ist der Finsternisgrad mit den ihn
begleitenden Konstellationen.
Mehr zu diesem Thema siehe  http://www.astro.com/astrologie/in_eclipse_g.htm
Finsternisse aus spiritueller Sicht
In Indien glaubt man, dass während einer Sonnen- oder Mondfinsternis
böse Geister, Dämonen und ganz allgemein “negative Energie” gestärkt
wird (durch die Verringerung des Sonnen- oder Mondlichtes).
Man sollte daher während dieser Zeit sein Immunsystem stärken, zum
Beispiel durch gesunde, vitaminreiche Nahrung (Obst, Vitamin C etc.).
Weiters sollte man wichtige Aktionen wie Neueröffnungen, Abschluss
wichtiger Geschäfte etc. vermeiden.
Auf psychischer Ebene können eventuell extreme Gefühlsschwankungen
und negative Gedanken auftreten, auf körperlicher Ebene gibt es vielleicht 
eine Neigung zu Lethargie oder Müdigkeit.
Auch der Intellekt kann betroffen sein, weshalb es zu einer allgemeinen
Abnahme der Entscheidungsfähigkeit kommen kann, was zur Folge hat,
dass die Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, falsche
Entscheidungen zu treffen.
Verlauf der Sonnenfinsternis von Wien aus gesehen
Ausbruch des Vulkans
Eyjafjallajökull auf Island am
20. März 2010 - kommt es 2015
vielleicht zu einem ähnlichen
Ereignis? Es könnte aber auch
auf politischer oder wirtschaft-
licher Ebene zu einigen
“Erdbeben” kommen ...