Derzeit kommt es zu zahlreichen Dringlichkeitssitzungen von Experten etwa
der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um das Ausmaß der Krise und deren
Ursachen zu erfassen. Dazu müssen sie vielleicht nicht so weit zurückgehen,
denn in Brasilien wurden 2015, also nur wenige Monate vor den ersten Gebur-
ten von Babys mit Schädel- und Gehirnfehlbildungen in dieser Region, gene-
tisch veränderte Stechmücken freigelassen.
Nur Monate nach der Freilassung genetisch veränderter Stechmücken wurden
tausende Babys mit Fehlbildungen in Brasilien geboren.
Im vorliegenden Falle errichtete das Unternehmen Oxitec,das sich selbst als
»Pionier bei der Eindämmung von Insekten, die Krankheiten verbreiten und
Nutzpflanzen schädigen« bezeichnet, im Juli 2012 eine »Mückenfarm« für
gentechnisch veränderte Mücken in Brasilien. Man wollte damit das Dengue-
Fieber zurückdrängen, das ebenso wie der Zika-Virus auch von der Gelbfieber-
mücke Aedes aegypti übertragen wird. 2015 wurden die gentechnisch verän-
derten Stechmücken dann sozusagen ausgewildert.
Im Juli gleichen Jahres erklärte das Unternehmen, die Freilassung sei ein
voller Erfolg gewesen, da es gelungen sei, diese Stechmückenart, die für die
Verbreitung des Dengue-Fiebers, desChikungunyafiebers und des Zika-Virus
verantwortlich sei, einzudämmen. Aber schon im Oktober tauchten dann bei
vielen Menschen in der Region, in der die Mücken freigelassen worden waren,
mit erschreckend schnell wachsender Zahl Krankheiten auf, die im Zusam-
menhang mit Zika-Virus stehen.
Man gewinnt den Eindruck, als habe der Mensch – wieder einmal – durch
seinen Eingriff in die Natur etwas geschaffen, das sich möglicherweise zu einer
weltweiten Pandemie entwickeln könnte.
3.2.2016
Quelle und gesamter Artikel: (http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/jennifer-lea-
reynolds/epizentrum-des-zika-ausbruchs-ist-dort-wo-2-15-genetisch-veraenderte-muecken-
freigelassen-wurden.html)