Am 11. Oktober 2015 um 21:30 von Wollux
Das Problem scheint mir zu sein ...
... dass politische Entscheidungen nur noch mit - nicht gegebenen - Informationen
aus dem zwischenstaatlichen Bereich verständlich und nachvollziehbar sein
mögen: Niemand kennt hier z.B. die genauen Fluchtursachen der Mehrheit der
Flüchtlinge (ich auch nicht) aber viele unterstellen erst einmal wirtschafliche
Gründe oder gar Zuzug in die Sozialsystene, was besonders den rechten Rand der
Gesellschaft aufbringt, was dann rechten Parteien Zulauf bringt, was dann auch die
unbewiesenen Behauptungen aus der rechten Ecke erklärt.
Dazu dann die Unterwürfigkeit gegenüber den USA in Sachen Ttip und NSA, die
erst langsam abflauende Propaganda gg. Russland wg. der Ukraine, der Irrsinn um
IS, Syrien, Irak, Kurden und Türkei und bei all dem eine CSU, die mal wieder mit
markigen Sprüchen am rechten Rand fischen will -
Es fällt immer schwerer, Nachrichten und Propaganda auseinander zu halten!
Am 11. Oktober 2015 um 21:38 von uhuznaa
mit einem blauen Auge davonzukommen, reicht mir bei dieser Krise völlig und
auch ich gebe zu, dass ich vor dem, was sie in Deutschland politisch auslösen
kann, auf jeden Fall mehr Angst habe als unmittelbar vor den Flüchtlingen. Wobei
man ja durchaus dafür sorgen kann und muss, dass die Lage in den Heimatländern
der Flüchtlinge so wird, dass sie (oder viele von ihnen) zurückkehren können.
Bei diesem ewigen "die sollen verschwinden, egal wie!" fehlt mir immer das
Detail, wie und wohin sie verschwinden sollen und ob man Boote im Mittelmeer
versenken will, um sie am Kommen zu hindern. Oder sie in Ungarn festsitzen
lassen. Details bitte.
Mir ist da eigentlich jeder suspekt, der nicht mit konkreten Massnahmen kommen
kann und die sollen zumindest mit unserem Grundgesetz zusammenpassen, dass ja
immerhin mit "Die Würde des Menschen ist unantastbar" anfängt.
Aber wenn wir unsere Werte wegwerfen, um Geld und Mühe zu sparen, dann
haben wir alles verdient, was uns widerfahren wird. Sorry.
Am 11. Oktober 2015 um 22:16 von pipilampumpf
Stimmt, die Wiener sind ein eigener Menschenschlag, sagen sie selbst.
Hab selbst eine Weile in Österreich gelebt und gearbeitet. Die Österreicher
betrachten die Wiener auch nicht wirklich als Österreicher.
Ich fand die Wiener immer sehr lustig, sympathisch und sehr großzügig.
Wien ist eigen und für Rest Österreich, denke ich, nicht besonders repräsentativ.
Am 11. Oktober 2015 um 23:17 von denniskiel
Ein guter Tag für die FPÖ
Der größte Rückschlag für die FPÖ in den vergangenen drei Jahrzehnten war ihre
Beteiligung an der Bundesregierung: Die Wähler liefen in Scharen davon.
Nun aber dürfen alle zufrieden sein: Die FPÖ braucht keine Verantwortung zu
übernehmen und Rot-Grün kann in Wien weiterwurschteln, auch weiter auf Pump
leben, wobei man nun ja jetzt noch einen Grund mehr hat zum Schuldenmachen -
Stichwort "Menschlichkeit". Wer fragt, wie das alles mal bezahlt werden soll, ist
ein rechter Hetzer, der seine niedere Gesinnung mit angeblicher Besorgnis tarnt.
Pfui!
Und wenn's beim nächsten Mal für Rot-Grün nicht mehr langt, holt man eben die
Schwarzen mit an Bord - wenn's die noch mal in den Gemeinderat schaffen sollten.
Wen interessieren erdrutschartige Verluste in einstigen SPÖ-Hochburgen, in
Arbeitervierteln? Frau Engelhardt jedenfalls nicht. Die hat neulich im
Deutschlandfunk nicht mal widersprochen, als gesagt wurde, die Stadt Wien würde
von einer rot-schwarzen Koalition regiert.
Am 11. Oktober 2015 um 23:19 von golfspieler
Es ist ja "nur" eine Regionalwahl. Bei einer landesweiten Wahl würde das
Ergebnis anders ausfallen, auch in Deutschland.
Am 11. Oktober 2015 um 23:28 von Sonnenmeer
Deine Angst ist unser Kapital
... diesem Motto scheinen diejenigen populistischen Politiker(innen) zu folgen, die
seit der Flüchtlingskrise ihre Stunde als gekommen ansehen.
Das Wort Angst kommt ja sprachgeschichtlich von Enge, Beengung, Bedrängnis
und genau das ist das Problem mit der Angst. In vielen Situationen kann sie uns
schützen, z.B. lieber nicht am Klippenabgrund ein PickNick aufzuschlagen. Aber
in komplexen Situationen führt Angst zur Einengung der Wahrnehmung und zur
Ablehnung aufwändiger, differenzierter Informationsverarbeitung. Harte, sofortige
und radikale Maßnahmen erscheinen in einer Angstsituation viel gerechtfertigter
als ohne die Angst. Lieber Hau-Ruck als zu zögern, dieser Modus entsteht durch
Angst. Ein Chirurg z.B. sollte niemals in diesen Modus geraten.
Das die momentane Flüchtlingskrise Angst macht, ist eine völlig banale
Alltagsreaktion. Dass aber wo die Angst ist, auch den Rattenfängern Tür und Tor
geöffnet ist, ist die andere Seite.
Wenn Angst überhand nimmt, wird guter Rat teuer.
Am 11. Oktober 2015 um 23:42 von pnyx
um 22:09 von prometheus75
Auch ohne Flüchtlinge hätte die FPÖ gut abgeschnitten. Die äusserst matte
Vorstellung der österreichischen GroKo reicht dafür. Andererseits hat die FPÖ
nicht so gut abgeschnitten wie von vielen behauptet - trotz der von ihr
instrumentalisierten vielen Flüchtlinge. Häuptl hat mit seiner diesbezüglich klaren
Kante bewiesen, dass man auch ohne Fremdenfeindlichkeit bei Wahlen bestehen
kann. Das sollte all jenen zu denken geben, die meinen, ohne Mimikry ans dumpfe
'Volksempfinden' nicht auskommen zu können.
Am 11. Oktober 2015 um 23:55 von kleinermuck2012
Vor allem kann ich nicht nachvollziehen, dass man Aussagen wie, "Blaues Auge
für die SPÖ-und die Demokratie" auf öffentlich rechtlichen Weg als Wahrheit
verkaufen will. Die Behauptung ist genauso falsch wie "Scheitert der Euro,
scheitert Europa".
Am 12. Oktober 2015 um 00:08 von paddi
"die bezeichnung "blaues auge für die demokratie" kann ich aber nicht
nachvollziehen...die fpö ist eine zugelassene demokratische partei."
Die FPÖ ist zwar eine demokratisch zugelassene Partei, das sagt aber nichts über
die demokratische Substanz der FPÖ aus. Eine Partei, die offen Menschen
diskriminiert und verunglimpft, die keine österreichischen Wurzeln haben, hat
enorme, demokratische Defizite. Die demokratischen, europäischen Werte vertritt
diese Partei nicht.
Insoweit kann ich dem Kommentar, die Demokratie ist mit einem blauen Auge
davon gekommen, nur zustimmen.
In der Demokratie können Menschen sogar für Parteien stimmen, die die
Demokratie abschaffen wollen. Demokraten sind solche Wähler allerdings nicht!
Am 12. Oktober 2015 um 00:19 von paddi
22:01 von Citizen63 . Blaues Auge
Auch wenn eine Partei demokratisch zugelassen ist, müssen ihre Wähler oder
Mitglieder keine überzeugten Demokraten sein. Die FPÖ ist sicherlich kein
demokratisches Vorbild, wenn man hört, was für rassistische Argumente in dieser
Partei zu hören sind. Daher: die Wortwahl des Kommentars ist mitnichten gewagt,
sondern bewusst und korrekt getroffen!
Die NPD bei uns möchte unsere jetzige Demokratie sogar abschaffen, trotzdem ist
sie (noch) eine demokratisch zugelassene Partei und daher kann jeder, der es will,
dort sein Kreuz machen. Ihre Mitglieder werden dadurch aber nicht zu
Demokraten!
Am 12. Oktober 2015 um 00:20 von mami
wo ist die Demokratie in Gefahr?
mal ehrlich! Wo ist denn hier die Demokratie in Gefahr? Das meine ich jetzt nicht,
weil mir die Richtung gefällt - eigentlich wähle ich eher links. Aber Demokratie ist
doch gerade, dass man auch andere Meinungen zulässt und die FPÖ vertritt 1/3 der
Wähler. Ich denke, das reicht als Argument. Es sind vielleicht Offenheit und
Toleranz mit einem blauen Auge davongekommen und Demokratie kann z.B. im
Widerspruch zu Offenheit und Toleranz stehen, wie es auch viele andere
Widersprüche gibt. Aber so ein Titel der Tagesschau ist keine gute politische
Kultur. Mal abgesehen davon, dass man auch inhaltlich mit der FPÖ etwas
differenzierter umgehen sollte, sonst liegt sie bald über 50%.
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/104045/kommentar-blaues-auge-fuer-die-spoe-und-die-
demokratie