US-Vizepräsident Pence auf
     Lateinamerika-Reise
Der Vizepräsident der USA, Mike Pence, hat in dieser Woche mehrere latein-
amerikanische Länder besucht. Er kam dabei mit den Staatsoberhäuptern von
Kolumbien, Argentinien, Chile und Panama zusammen.
Die Reise sollte vor allem ein Zeichen der guten Beziehungen zwischen den
USA und diesen Regierungen sein. Aufgrund der Aktualität stand jedoch die
von US-Präsident Donald Trump vor einigen Tagen getätigte Äußerung im
Vordergrund, wonach die USA alle Optionen, inklusive einer militärischen
Intervention, prüfen würden, um die ihrer Meinung nach gefährdete Demokratie
in Venezuela wiederherzustellen.
Erster Stopp von Pence war zu Beginn der Woche Cartagena, wo er mit dem
kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zusammenkam. Santos
erteilte einer militärischen Intervention durch die USA eine klareAbsage: diese
dürfe "nicht einmal in Erwägung gezogen werden". Amerika sei "ein Kontinent
des Friedens." Pence unterstrich zwar die harte Haltung Trumps,  sprach aber
auch von der Hoffnung auf eine "friedliche Lösung". Jedoch sei man der
Meinung, dass Venezuela auf dem Weg in eine Diktatur sei.
Von Kolumbien reiste Trumps Vize weiter nach Buenos Aires. Gegenüber dem
argentinischen Präsidenten Mauricio Macri wiederholte Pence die Position
Trumps zu Venezuela. Jedoch wies auch Macri eine militärische Option ent-
schieden zurück: "Der Weg der Gewalt ist nicht der richtige im Umgang mit der
Krise in Venezuela". 
Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet bekräftigte gegenüber Pence am
nächsten Tag in Santiago die "Erklärung von Lima", in der zwölf lateinameri-
kanische Staaten und Kanada die Wiederherstellung der Demokatie in Vene-
zuela gefordert hatten. Sie sprach sich aber ebenfalls klar gegen eine militäri-
sche Intervention aus. Alle Maßnahmen müssten vom Sicherheitsrat der UNO
in die Wege geleitet werden. Chile werde jedoch keinen Staatsstreich unter-
stützen. Bachelet verwies auch auf die sehr guten Beziehungen Chiles mit den
USA, welche auf "politischer wie ökonomischer Ebene strategisch" seien. Man
teile die selbe "Vision in Bezug auf Demokratie, Menschenrechte und freien
Handel."
9.8.2017
Quelle und gesamter Artikel: https://amerika21.de/2017/08/183016/lateinamerika-reise-pence