Einen kleinen Einblick in die Geschäftspraktiken von Donald Trump in den
frühen 1970er- und 1980er Jahren gibt ein Spiegel-Artikel vom Februar
1990.
Demgemäß legte Trump den Grundstein zu seinem Imperium 1975 per
Trick: nämlich mit Bankkrediten von 80 Millionen Dollar und einer verbrief-
ten Steuergutschrift von 120 Millionen kaufte er aus der Konkursmasse des
Eisenbahnunternehmens Penn Central das Commodore Hotel an New
Yorks Grand Central Station und verwandelte es in den Glaspalast Grand
Hyatt.
Und 1980 mehrte Trump sein Vermögen mit dem gleichen Trick: Für 20
Millionen Dollar kaufte er das historische Hauptgebäude des Kaufhauses
Bonwit Teller an der Fifth Avenue, sicherte sich Steuergutschriften von
diesmal 140 Millionen Dollar und zog den prunkvollen Trump Tower hoch.
In schneller Folge setzte Trump dann quer durch Manhattan weitere
Markenzeichen: Trump Parc, Trump Plaza, Trump Palace.
Für 400 Millionen erwarb er außerdem das berühmte Plaza Hotel am Central
Park und ließ dessen Gesellschaftsräume in den gediegenen Urzustand von
1906 versetzen.
Nebeneinnahmen verschaffte Trump sich außerdem durch schnelle Speku-
lationsgeschäfte. Das St. Moritz Hotel am Central Park kaufte er 1985 für 31
Millionen Dollar und verscheuerte es 1989 mit 100 Millionen Gewinn. Die für
101 Millionen Dollar gekaufte Erholungsfirma Resorts International gab er
gegen 365 Millionen weiter.
Einzig die Shuttleflug-Verbindung Boston-New York-Washington, die Trump
für 365 Millionen Dollar von Eastern Airlines gekauft hatte, soll er nach Ex-
pertenmeinung zu teuer erworben haben. Doch auch da nahm er rasch die
Kurve. Mit PR-Tickets, Gratis-Magazinen, Gratis-Wein und perlengesch-
mückten Stewardessen brachte er die in Trump Shuttle umgetaufte Luft-
flotte in Schwung.
Quelle und gesamter Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507425.html
Auch Michael D’Antonio geht in seiner Trump-Biographie auf den trick-
reichen Deal betreffend das Commodore Hotel ein. Und er weist darauf hin,
dass Donald Trump dabei viele Eigenschaften zeigte, die Sozialpsycho-
logen später bei sogenannten “high achivers” (Überflieger) entdecken
würden: “Erst setzte er sich ein ehrgeiziges Ziel, dann konzentrierte er sich
unbeirrt darauf und arbeitete jahrelang auf seine Verwirklichung hin, ohne
sich von Hindernissen entmutigen zu lassen, an denen ein weniger selbst-
bewusster Mensch gescheitert wäre. Trump bewahrte sich vor seinem geis-
tigen Auge ein lebhaftes Bild des neuen Hotels und lehnte alle Bedenken
rundweg ab, dass sein zartes Alter, seine Unerfahrenheit oder die schwie-
rigen Marktbedingungen ihn daran hindern könnten, es zu verwirklichen.
Als kleiner Junge hatte er beobachtet, wie sein Vater auf schuttübersäten
Grundstücken solide Bauten aus Ziegelsteinen und Stahl errichtet hatte,  
die Tausenden von Familien Zuhause boten. Er hatte nicht den geringsten    
Zweifel daran, dass er das Gleiche erreichen konnte, sogar besser, und
dass ein Erfolg an der Forty-second Street ihm den Weg zu immer größeren
und besseren Projekten ebnen würde.” (S.166*)
*)  Michael D’Antonio, „Die Wahrheit über Donald Trump“,
     2016, Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin