24.03.2014
Tymoschenko (in abgehörtem Telefonat): »Es ist an der Zeit, sich Waffen
zu schnappen und die verdammten Russen zu töten«
Redaktion
Die Ukrainer müssten jetzt zu den Waffen greifen und gegen Russland so vorgehen,
dass nicht einmal verbrannte Erde zurückbleibe, wo heute Russland sei, wetterte die
frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko in einem abgehörten
Telefongespräch, das jetzt über das Internet an die Öffentlichkeit gelangt ist.
Tymoschenko selbst bestätigte die Authentizität des Gesprächs, behauptete aber, der
Teil, in dem sie angeblich davon spreche, die acht Millionen Russen, die noch in der
Ukraine lebten, mit Atomwaffen abzuschlachten, sei manipuliert.
Per Twitter verbreitete sie: »Das Gespräch hat stattgefunden, aber der Teil über die
›acht Millionen Russen‹ ist eine Fälschung. Tatsächlich sagte ich, auch die Russen in
der Ukraine seien Ukrainer. Hallo, FSB [der russische Geheimdienst] Entschuldigt
meine obszöne Wortwahl.«
Die frühere ukrainische Ministerpräsidentin hat bisher noch nicht klargestellt, gegen
wen sie jetzt wirklich Atomwaffen einsetzen will.Ihr Gesprächspartner am anderen
Ende der Leitung, der Parlamentsabgeordnete Nestor Schufrytsch, der 2007 und 2012
auf der Liste der Partei der Regionen kandidierte und eine Zeitlang unter Präsident
Wiktor Janukowytsch stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Sicherheits- und
Verteidigungsrates der Ukraine war, ließ über seinen Pressedienst Tymoschenko
widersprechen. Er bezeichnete das Gespräch als Fälschung. In seiner
Pressemitteilung heiße es: »Das Gespräch hat niemals stattgefunden«, zitiert die
Internetseite korrespondent.net. 
Das Gespräch selbst soll am 18. März nur wenige Stunden nach der Unterzeichnung
des Beitrittsvertrags im Kreml, mit dem die Krim und Sewastopol in die Russische
Föderation aufgenommen wurden, stattgefunden haben. Während sich Schufrytsch
»schockiert« zeigte, war Tymoschenko über das Krim-Referendum eher verärgert.
»Das geht zu weit! A…loch! Jetzt müssen wir uns Waffen schnappen und dann diese
verdammten Kazaps [eine beleidigende ukrainische Bezeichnung für Russen] mitsamt
ihrem Anführer umbringen«, zeterte Tymoschenko. Wenn sie noch im Amt gewesen
wäre, »hätten sie [die Russen] die Krim niemals bekommen, verdammt noch mal«, fuhr
sie fort.
Schufrytsch wandte daraufhin ein, die Ukraine hätte keine Streitkräfte, die stark genug
seien. Aber Tymoschenko, die bei den kommenden Präsidentschaftswahlen als
Kandidatin antreten will, meinte nur, sie hätte schon einen Weg gefunden, »diesen
A…löchern eine vor den Latz zu knallen. Ich werde meine ganzen Verbindungen
nutzen. Ich werde die ganze Welt mobilisieren – sobald ich dazu in der Lage bin, um
sicherzustellen … A…löcher, nicht einmal verbrannte Erde soll dort übrig bleiben, wo
heute Russland ist«, versprach sie.
Obwohl sie durch mehrere Bandscheibenvorfälle in ihrer Mobilität eingeschränkt ist,
betonte die frühere Ministerpräsidentin, sie sei bereit, »sich ein Maschinengewehr zu
schnappen, Sie wissen,was ich meine, und diesem Bastard [Putin] einen Kopfschuss
zu verpassen«.
Tymoschenko stieg 2004 als eine der Schlüsselfiguren der proeuropäischen so
genannten »Orangenen Revolution« in die politische Führungsclique auf. Von 2007
bis 2010 war sie ukrainische Ministerpräsidentin. 2012 wurde sie unter Präsident
Wiktor Janukowytsch verhaftet und nach einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs
im Zusammenhang mit ihrer Unter-zeichnung eines Erdgasversorgungs- und
Transitabkommens inhaftiert. Dem Gericht zufolge verursachte dieser Vertrag dem
ukrainischen Erdöl- und Erdgaskonzern Naftogaz einen Scha-den von 170 Mio. Dollar.
Tymoschenko verbüßte einen Teil ihrer siebenjährigen Haftstrafe im Gefängnis, bevor
sie wegen ihres angeschlagenen Gesundheitszustandes in ein Krankenhaus in
Charkiw verlegt wurde. Unmittelbar nach dem Putsch, der Präsident Janukowytsch
stürzte, wurde sie freigelassen.
Quelle:  http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/redaktion/tymoschenko-in-
              abgehoertem-telefonat-es-ist-an-der-zeit-sich-waffen-zu-schnappen-und-die-
               verdam.html