6. Eigenliebe macht glücklich   
Das sechste Prinzip der Dämonen lautet: Die Eigenliebe bringt  dir
Wohlbehagen und Glück. Je mehr Menschen dich persönlich lieben, um so
glücklicher wirst du.  
Die Dämonen senden folgende Impulse in diese Welt:
Die Eigenliebe soll dein stärkster persönlicher Magnetwunsch sein. Damit
bindest du die Menschen, die du anziehst, an dich. Sie lieben dich dann so,
wie du es willst.
Und auch: In der körperlichen Vereinigung findest du, was du brauchst, die
Liebe. Im geschlechtlichen Liebesleben erlangst du den Höhepunkt der
Liebe. Je mehr du die körperliche  Liebe intensivierst, um so glücklicher
wirst du werden.
Glaube nicht den emotionalen Menschen, die von einer selbstlosen Liebe
sprechen. Die Liebe, die sich selbstlos schenkt, ist trügerisch. Auf sie fallen
nur die Schwachen herein. Deshalb sei kein Schwächling. Nimm dir die
Liebe; du brauchst sie für dein irdisches Wohl.
Mit ihren Einspritzungen in die Unterkommunikation der Unordnung, des
Eigenwillens, des Intellekts, der Aufwertung, der Ungeduld, des Stresses,
der Feindschaft, des Hasses oder des Neides spannten und spannen die
Dämonen das Nervensystem des Menschen wie einen Bogen. Bei jedem
Versagen des Menschen verstärkt der Dämon die Versagensängste, und bei
jedem Sieg über einen seiner Mitmenschen bestärkt er die Gefühle der
Größe, der Heldenhaftigkeit, de Tapferkeit und des Stolzes. Ob Schwäche
des Menschen oder scheinbare Stärke, ob Siege, Heldenhaftigkeit oder
Feindseligkeit, Streitigkeit, Streß, Neid oder Abwertung – alles nützt der
Dämon aus, um das Nervensystem des Menschen immer mehr zu spannen,
auf dass sich der Mensch immer öfter in der Lust entspanne.
Das führte unter anderem zu der selbstsüchtigen körperlichen Liebe: der
Mann nimmt zur Befriedigung seiner Lüste eine Frau und die Frau zur
Befriedigung ihrer Lüste einen Mann. Diese Lustbefriedigung nannten und
nennen sie dann Liebe. Diese selbstsüchtige Liebe artet wieder in Besitzen-,
Sein- und Habenwollen aus. Die selbstsüchtige Liebe kann unter Umständen
sehr süß sein, weil der Mensch für sich das erlangt, was seiner selbstsüchti-
gen Liebe, der Ich-Liebe, dient.
Viele Menschen gieren nach Bestätigung und auch nach Anlehnung an ihre
Mitmenschen. Wer ihnen darin entgegenkommt, der wird von ihnen soweit
geliebt, wie es ihre Ichliebe vermag: Sie sprechen dem Menschen nach dem
Munde und tun, was dieser von ihnen verlangt. Das ist die selbstsüchtige
oder Selbstzweck-Liebe, jedoch nicht die selbstlose Liebe, die Gottesliebe.
Die göttliche, bedingungslose Liebe ist allumfassend
Was ist das für eine Liebe, die nur ihresgleichen sucht und die all jene
verstößt, die nicht selbstsüchtig in das Horn der Eigenliebe blasen?
Das ist niemals die Gottes- und Nächstenliebe, sondern wiederum das
umgepolte Prinzip: Liebst du mich, dann ich lieb‘ ich dich. Liebst du mich
nicht, dann liebe ich dich auch nicht, dann bist du für mich uninteressant; du
kannst gehen.
Wer der Eigenliebe seines Mitmenschen keinen Tribut leistet, der kommt wie
von selbst vor das Tribunal des menschlichen Ichs: Mit Empfindungen,
Gedanken und Worten wird dieser Nächste dann gerichtet, abgewertet und
ausgestoßen. Das ist Eigenliebe, Ichsucht, die keine Barmherzigkeit und
Sanftmut kennt. Sie kennt auch keine Toleranz, kein Veständnis und kein
Wohlwollen.
Quelle: “Christus enthüllt: Der Dämonenstaat”, U.L. (1990)