Das sunnitische Königreich hat im Kampf gegen den IS nach Informationen aus
dem saudischen Verteidigungsministerium vier F-15S Eagle Kampfjets für die
gemeinsamen Angriffe in Syrien und im Irak an der Seite der amerikanischen
Verbündeten eingesetzt. Einen davon flog kein geringerer als der Sohn des 78
Jahre alten Kronprinzen Salman ibn Abd al-Saud.
Zwar gibt es in der Wüstenmonarchie rund 6000 Prinzen. Doch einen so
prominenten Abkömmling in den Krieg zu schicken ist ein starkes außen-
politisches Bekenntnis, das nicht nur im Königreich selbst anerkennend zur
Kenntnis genommen wird.
Prinz Khaled ging aus der dritten Ehe des Kronprinzen mit Fahda bint Falah bin
Sultan al-Hithalayn hervor. Aus dieser Ehe stammen noch andere prominente
Mitglieder des Königshauses: Prinz Mohammed, Prinz Turki, Prinz Nayef, Prinz
Bandar und Prinz Rakan. Der mächtige Kronprinz und Thronfolger von König
Abdullah hat zwölf Söhne und eine Tochter aus drei Ehen.
Prinz Khaled absolvierte seine Pilotenausbildung in den USA. Im März 2009
erlangte er an der Columbus Luftwaffenbasis im US-Bundesstaat Mississippi
sein Abschlussdiplom der Kampfjet-Ausbildung. Er bekleidet den Rang eines
Leutnants.
Es ist das erste Mal seit dem Golfkrieg von 1991 gegen Saddam Husseins Irak,
dass arabische Staaten sich den USA einer militärischen Aktion angeschlossen
haben. Saudi-Arabiens Streitkräfte haben sich in den vergangenen Jahrzehnten
nie außerhalb der Landesgrenzen engagiert, geschweige denn Kampfflugzeuge
in fremden Lufträumen eingesetzt.
Dieses Engagement ist bemerkenswert, es erzeugt ganz neue Allianzen und
geostrategische Möglichkeiten. Auch der schiitische Iran, das regionale
Gegengewicht zu Saudi-Arabien, bewegt sich plötzlich.
Ob der Ölzweig, den der iranische Präsident Hassan Ruhani den Saudis in New
York anbot, eine Folge des saudischen Kampfes gegen die extremistische
sunnitische Mörderbande ist, muss wohl unbeantwortet bleiben. Aber seine
Einlassung ist deutlich: "Unser Verhältnis zu Saudi-Arabien verdient es, sich
etwas zu erwärmen. Saudi-Arabiens Positionen nähern sich den unseren an."
Zum Bombardement auf den IS äußerte sich Ruhani zurückhaltend. Der Iran
hatte bereits zuvor deutlich gemacht, dass er sein Engagement innerhalb der
Allianz gegen den IS von Zugeständnissen des Westens in der Atomfrage
abhängig machen werde.
Quelle und gesamter Artikel siehe:
http://www.welt.de/politik/ausland/article132585703/Saudischer-Prinz-greift-Islamisten-
mit-seinem-Jet-an.html