Denn damals fand die Feier der Osternacht schon am Vor-
mittag des Karsamstag statt, samt Taufwasserweihe und
Entzündung des Osterlichts. Deshalb zögerten seine
Eltern nicht lange: „Jetzt ist er scho do, der Bua, jetzt wird
er getauft“.
Irgendwie war das ja eine besondere Fügung, ein gutes
Vorzeichen. „So wurde der Neugeborene als erster Täufling
mit dem frisch geweihten Wasser auf den Namen „Joseph
Aloisius“ getauft.
 
„An der Tür zu Ostern, allerdings noch nicht eingetreten“ wurde fortan zur
Metapher für sein ganzes Leben, das so von Anfang an in das Osterge-
heimnis eingetaucht war.“
Weil die Taufpatin Anna Ratzinger nicht schnell genug benachrichtigt
werden konnte, sprang eine Ordensschwester namens Adelma Rohrhirsch
für sie ein.
Quelle: Georg Ratzinger, “Mein Bruder, der Papst, S.38 
Taufkapelle in der St.-Oswald-Kirche
mit Taufstein Benedikts XVI