Maria Peintner wurde 1884 in Mühlbach bei Oberaudorf (im äußersten Südosten
Bayerns) geboren. Ihre Familie stammte aber ursprünglich aus Tirol, wo ihre
Großeltern bei Brixen in Südtirol (das damals noch österreichisch war) eine Mühle
besassen. Als diese bei einem Hochwasser weggespült wurde, wanderte die Familie
nach Bayern aus.
Die Familie der Mutter waren also Bäcker – und so mussten die Kinder jeden Morgen
noch vor der Schule Brot austragen. Maria Peintner besuchte 7 Jahre lang die Schule,
dann verdiente sie sich als Dienstmädchen etwas Geld. Schließlich ging sie nach
München, wo sie als Köchin (für Mehlspeisen) in einem Hotel arbeitete. Als sie
Joseph Ratzinger sen. im Jahre 1920 begegnete und heiratete (am 9.11.1920), war sie
bereits 36 Jahre alt und hatte auch schon einiges erlebt. 
Von Georg Ratzinger wird die Mutter des späteren Papstes folgendermaßen
beschrieben: „Ihre Wärme und Herzlichkeit glich in unserer Kindheit immer wieder
die Strenge des Vaters aus. Sie war stets fröhlich und zu allen freundlich und pflegte
beim Geschirrspülen Marienlieder zu singen. Vor allem aber war sie auch eine sehr
praktische, patente Frau, die sich in allem helfen konnte, ein richtige Alleskönnerin:
Sie schneiderte, machte Seife und verstand es, auch aus den einfachsten Zutaten ein
wohlschmeckendes Mahl zu bereiten. Besonders verstand sie sich, wie gesagt, auf
köstliche Mehlspeisen, die noch heute zu den Liebelingsspeisen meines Bruders und
mir gehören. Ihre bayrischen Dampfnudeln, die unten eine dicke Kruste hatten,
waren wunderbar. Dazu gab es Vanillesoße. Geliebt haben wir auch ihren
Apfelstrudel (….) Und schließlich darf ich natürlich ihren Kaiserschmarren nicht
vergessen, der einfach exzellent war. (Georg R.*, S.21)
Der Vater hingegen war eher „ein strenger, aber auch sehr gerechter Mann. Er hat
uns immer gesagt, was nicht richtig war, er hat aber nie unnötig mit uns geschimpft
und uns nur getadelt, wenn wir es wirklich verdient hatten. Er war schon eine
Respektperson, auch wenn er immer bescheiden auftrat und zu allen Menschen
freundlich war.(Georg R.*, S.27)