Michael Morris schreibt dazu in seinem Enthüllungsbuch “Was Sie nicht
wissen sollen, Teil 2”:  “Hatten die westlichen Mächte im Zweiten Weltkrieg
mit den Russen noch gemeinsame Sache gegen Deutschland gemacht, so zer-
brach diese Zweckgemeinschaft nach Kriegsende abrupt, als es um die Auf-
teilung der Beute  und um die Neugestaltung Europas ging.
Die Russen wirkten auf die wesentlich kleineren europäischen Länder sehr
bedrohlich, weshalb sie vom großen Bruder USA die Zusage auf militärischen
Schutz einforderten.
Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Belgien und Luxemburg schlossen
bereits 1948 den „Brüsseler Vertrag“ , der ein Bündnis für wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Zusammenarbeit und eine Militärallianz war.
Doch die USA wollten den Europäern keine einseitige Zusage auf Schutz
geben. Daher schlossen die Parteien des Brüsseler Vertrags 1949 mit den USA
auf deren Druck einen Vertrag über ein gegenseitiges Militärbündnis, das sei-
nen Sitz zunächst in Washington hatte: die NATO (North Atlantic Treaty Or-
ganization), im Deutschen oft als Atlantisches Bündnis oder Nordatlantik-
pakt bezeichnet.
Der Wahlspruch lautete frei übersetzt „einer für alle, alle für einen!“  - der
sogenannte „Bündnisfall“: sollte ein NATO-Mitglied angegriffen werden,
dann würden sich alle Mitglieder angegriffen fühlen und gemeinsam zur
Wehr setzen.
Mit von der Partie waren 1949 auch noch Dänemark, Norwegen, Island, Ita-
lien, Portugal und Kanada. 1952 wurde der Sitz der NATO nach Paris verla-
gert, und es wurden zwei neue Mitglieder aufgenommen:  Griechenland und
die Türkei.
Das war insofern von großer Bedeutung, als die Türkei direkte Grenzen mit
der Sowjetunion hatte. Damit kam der Westen mit seinen Raketen und seinen
Abhöranlagen näher an die UdSSR heran.
Bis dahin galt die NATO immer noch als Sicherheitsbündnis gegen die
Sowjetunion und auch gegen Deutschland, das zweimal hintereinander seine
europäischen Nachbarn angegriffen hatte.
Als jedoch am 6. Mai 1955 die BRD in das Bündnis aufgenommen wurde, war
klar, dass sich alles nur noch gegen die Sowjetunion richtete.
Fünf Tage danach gründete die Sowjetunion als Antwort darauf den
WARSCHAUER-PAKT, einen militärischen Beistandspakt des Ostblocks
unter der Führung der Sowjetunion. Neben dieser gehörten dem Bündnis
noch die Tschechoslowakei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen und die DDR
an.
Damit waren die Fronten klar. Eine bipolare Welt war geschaffen, bestimmt
durch massive nukleare Aufrsütung und Bedrohung von beiden Seiten.
Als die Sowjetunion 1991 aufgelöst wurde, wurde auch der Warschauer Pakt
aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt hätte man auch die NATO auflösen können
und müssen. Sie wurde aber, ganz im Gegenteil, noch weiter gestärkt und
erweitert.
Quelle: Michael Morris,“Was Sie nicht wissen sollen 2 - Terror,
               Revolutionen, Kriege - wer und was dahintersteckt!”, 
               2015, Amadeus Verlag, S.296ff.
Beitritt der europäischen Staaten und der Türkei zur NATO (Wikipedia)