Popstar und Schauspielerin Lady Gaga hat mit einer emotionalen
Rede im Rahmen einer Veranstaltung für Frauen in Hollywood für Auf-
sehen gesorgt. Darin sprach sie am 16.10. unter anderem über sexuelle
Gewalt, psychische Erkrankungen und über die Rolle der Frau in der
Unterhaltungsindustrie...
Google: Der Internetkonzern Google hat nach eigenen Angaben in den
vergangenen zwei Jahren insgesamt 48 Mitarbeiter wegen Vorwürfen
der sexuellen Drangsalierung entlassen. Unter ihnen seien 13 leitende
Angestellte gewesen, teilte Unternehmenschef Sundar Pichai in einer am
25.10. an die Nachrichtenagentur AFP weitergeleiteten Botschaft an die
Google-Belegschaft mit...
Vorwürfe wegen sexueller Belästiugng gegen reichen Unternehmer
und Beschneidung der Pressefreiheit: Philip Green ist ein bekannter
Einzelhandelstycoon und gehörte laut dem „Forbes Magazine“ zu den
reichsten Personen auf der britischen Insel. Am 24.10. veröffentlichte der
„Telegraph“ einen Bericht, dass ein „führender Geschäftsmann“ Geheim-
haltungsverträge aufgesetzt hatte, um fünf Ex-Mitarbeiter und -Mitarbei-
terinnen, die ihn der sexuellen Belästigung und rassistischen Verhaltens
beschuldigen, zum Schweigen zu bringen. Der Unternehmer soll laut
„Telegraph“ per einstweiliger Verfügung erwirkt haben, dass das briti-
sche Medium seinen Namen nicht veröffentlichen darf. Das konnte Peter
Hain, Mitglied der Labour Party, nicht davon abhalten, im Parlament den
Namen des Beschuldigten öffentlich zu nennen. Nun gibt es in Großbri-
tannien eine Debatte über Geheimhaltungsverträge ...
Weiters ist in GB eine Bande von 20 Männern wegen des syste-
matischen sexuellen Missbrauchs von 15 Mädchen verurteilt worden.
Die Opfer waren zwischen elf und 17 Jahren alt und lebten in der engli-
schen Stadt Huddersfield oder der Umgebung. Die Männer machten die
Mädchen, die aus schwierigen Verhältnissen stammen, mit Alkohol und
Drogen gefügig. „Das Leben dieser Kinder ist ruiniert worden“, sagte der
Richter ....
Schwedische Akademie (Verleihung des Literaturnobelpreises):
Beim Prozess um den Missbrauchsskandal im Umfeld des Literatur-
nobelpreises ist der Franzose Arnault zu einer zweijährigen Haftstrafe
verurteilt worden. Ein Gericht sprach ihn der Vergewaltigung schuldig.
Ein Gericht in Stockholm verurteilte den 72-Jährigen zu (nur) zwei
Jahren Haft. Insgesamt 18 Frauen haben dem Franzosen sexuelle Über-
griffe vorgeworfen. Verurteilt wurde er wegen Vergewaltigung einer
Frau. Eine Anklage wegen Korruption wurde bereits früher aus Mangel
an Beweisen fallengelassen...
Der Österreichische Skiverband (ÖSV) prüft einen vom „Spiegel“
kolportierten, anonymen Vorwurf, wonach ein ehemaliger Spartentrainer
des ÖSV, „der als junger Mann vor Jahrzehnten bei der Massenverge-
waltigung eines Mädchens in Schladming dabei war“, bis dato (23.10.)
seiner Arbeit im Verband nachgehe. Verbandspräsident Peter Schröcks-
nadel ordnete eine sofortige interne Untersuchung an.
Auch neue Vorwürfe gegen Skilegende Toni Sailer gibt es wieder. Die
Betroffene wandte sich an Aufdeckerin Nicole Werdenigg. Diese glaube
der Frau, weil „sie Zusammenhänge und Personen und Räumlichkeiten so
detailliert schildern kann, wie das nur jemand kann, der nahe am Skiteam
dran ist“....
Im Februar 2018 hatte es erstmals Missbrauchsvor-
würfe gegen Toni Sailer und auch dem ehemaligen ÖSV-Trainer Charly
Kahr gegeben ...
Skurriler Auftritt von Gustav Kuhn im ORF: Uneinsichtig zeigte
sich der mit schweren Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontierte
Leiter der Tiroler Festspiele Erl, Gustav Kuhn. Er dementiert hartnäckig
die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen "hundertprozentig". Die von
Sängerinnen erhobenen Vorwürfe seien "plötzlich erfunden" worden, sag-
te der derzeit beurlaubte Leiter der Tiroler Festspiele Erl am 22.10. in der
"ZiB2"....
(mehr dazu siehe metoo-Sept.2018)
Es gibt aber bei den Tiroler Festspielen Erl offenbar auch arbeitsrecht-
liche Mißstände. Bei den Anschuldigungen ist von modernem Sklaven-
tum, Lohn- und Sozialdumping, Scheinselbständigkeit und Abgaben-
hinterziehung die Rede. Im August 2018 wurde ein verwaltungsstraf-
rechtliches Verfahren eingeleitet ...
An einer Musikschule im Hausruckviertel soll ein Lehrer drei Schüler-
innen sexuell belästigt haben. Die Staatsanwaltschaft Wels bestätigt ein
Ermittlungsverfahren gegen den Mann...
Ein Jahr “MeToo”: Seit Beginn der „MeToo“-Bewegung rund um
sexuelle Übergriffe vor gut einem Jahr haben nach einer Analyse der
„New York Times“ („NYT“) rund 200 mächtige Männer ihren Job
verloren. In knapp der Hälfte der Fälle seien sie durch Frauen ersetzt
worden. Mindestens 920 Menschen seien in diesen Fällen mutmaßliche
Opfer von sexuellem Fehlverhalten geworden...
Auch die Vergabe des Friedensnobelpreises war heuer offenbar von
“MeToo” geprägt: Sowohl der kongolesische Arzt Mukwege als auch
die Jesidin Murad machten sich durch ihren Einsatz gegen sexuelle
Gewalt verdient, wie das Nobelkomitee in Oslo mitteilte...
Besonders schwierig und bewundernswert ist der Einsatz von Denis
Mukwege. Er behandelt in seinem Panzi-Hospital im Osten des Kongo
die schrecklichen Verletzungen, die Frauen im Kongo bei Vergewaltigun-
gen oft zugefügt werden. Denis Mukwege hat das Krankenhaus vor fast
20 Jahren gegründet. Er sagt: "Wenn man 'Vergewaltigung' sagt, dann
haben die Leute normalerweise ein Bild vor Augen, was eine Frau durch-
gemacht hat. Aber hier passt das Bild nicht. Vielleicht ist sexueller Terror
besser? Ich weiß es nicht. Man muss ein neues Wort finden, weil Verge-
waltigung nicht beschreibt, was hier passiert."
Die frühere UN-Sondergesandte zu sexueller Gewalt, Margot Wallström,
hat den Kongo einst als die Welthauptstadt der Vergewaltigung be-
zeichnet. Schwerer Missbrauch von Frauen und auch Männern ist hier
eine Kriegswaffe. Eine genaue Zahl der Opfer kann nur geschätzt werden.
In manchen Regionen soll es kaum eine Frau geben, die nicht vergewal-
tigt wurde.
Allein Denis Mukwege hat in seinem Krankenhaus schon fast 50.000
Frauen und Mädchen mit schweren gynäkologischen Verletzungen ge-
holfen. "Ich habe Frauen behandelt, die vernichtet waren. Denen nach der
Vergewaltigung, um sie zu foltern, in die Vagina geschossen wurde. Es
ist schrecklich. Frauen, denen Bajonette in den Unterleib gestoßen, deren
Genitalien verbrannt wurden."...