Im Jahr 1952 entwickelte Nelson Mandela den Mandela-Plan (M-Plan), ein basis-
und bildungsorientiertes Widerstandskonzept gegen die Apartheid.
Dezember 1952 wurde Nelson Mandela das erste Mal für sechs Monate gebannt, so
dass er Johannesburg nicht verlassen und nicht an politischen Versammlungen
teilnehmen durfte.
 Im September 1953 wurde der Bann für zwei Jahre erneuert. Zusätzlich wurde ihm
aufgetragen, den ANC zu verlassen.
Trotzdem war er maßgeblich am Volkskongress (Congress of the People) von 1955
beteiligt, dessen Verabschiedung der Freiheitscharta die Basis der Anti-Apartheid-
Aktivitäten bildete.
Am 5. Dezember 1955 wurde Mandela erneut verhaftet und 1956 zusammen mit 155
anderen Aktivisten wegen Landesverrats im Treason Trial angeklagt. Der Prozess zog
sich bis 1961 hin und endete mit dem Freispruch aller Angeklagten.
Von Februar 1956 war Mandela erneut für fünf Jahre gebannt.
Ursprünglich war Mandela bekennender Vertreter des Gewaltverzichts. Nachdem im
März 1960 beim Massaker von Sharpeville unbewaffnete Demonstranten
erschossen und in der Folge der ANC und andere Anti-Apartheid-Gruppen verboten
worden waren, akzeptierten Mandela und seine Mitstreiter die im ANC gesehene
Notwendigkeit des gewaltsamen Kampfes gegen die Apartheid.
Zuvor leitete er Ende März 1961 trotz des Banns die All-In African National
Conference in Pietermaritzburg. An dieser Konferenz nahmen rund 1400 Delegierte
aus zahlreichen Oppositionsgruppen teil; es war ein letzter Versuch, die Regierung
durch Drohungen mit Streiks zur Gründung einer nicht-rassischen Republik zu
bewegen.
1961 wurde Mandela Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, des Umkhonto we
Sizwe („Speer der Nation“, kurz MK). Danach verließ er illegal Südafrika und hielt
sich als ANC-Repräsentant in mehreren afrikanischen Ländern sowie dem
Vereinigten Königreich auf. Zu seinen Reiseetappen gehörte die Teilnahme an der
Conference of the Pan African Freedom Movement of East and Central Africa 
Anfang 1962 in Addis Abeba sowie ein Besuch der Auslandsvertretung des ANC in
London, wo er mit Oliver Tambo und weiteren Antiapartheidaktivisten zusammen-
kam. Während seines Auslandsaufenthaltes traf er die ersten MK-Rekruten auf dem
Weg zu einem militärischen Ausbildungslager in Äthiopien.
In Südafrika agierte er im Untergrund. Er wohnte und lebte bei ver-
schiedenen Parteimitgliedern, Freunden, Bekannten und Verwandten,
unter anderem zum Beispiel als „Gärtner David“ im Haus des Kom-
munisten Arthur Goldreich auf der Liliesleaf Farm in Rivonia.
Sein damaliger Spitzname The black pimpernel bezog sich auf das
Buch The Scarlet Pimpernel (deutsch: Die scharlachrote Blume),
das von einem Helden mit verborgener Identität handelt.
Prozesse und Haft
Am 5. August 1962 wurde er zusammen mit dem Kommunisten Cecil Williams
während einer Autofahrt nahe Howick in Natal verhaftet und zu drei Jahren
Gefängnis wegen illegaler Auslandsreisen und Aufruf zum Streik verurteilt.
Ab dem 7. Oktober 1963 stand er in Pretoria im Rivonia-Prozess mit zehn
Mitangeklagten vor Gericht. Am 20. April 1964, dem letzten Prozesstag vor der
Urteilsverkündung, begründete Mandela in seiner vierstündigen, vorbereiteten Rede
ausführlich die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes, weil die Regierung weder
auf Appelle noch auf den gewaltlosen Widerstand der nicht-weißen Bevölkerung in
ihrem Bestreben nach Gleichbehandlung eingegangen sei und stattdessen immer
repressivere Gesetze erlassen habe.
Sein Beitrag wurde in der Rand Daily Mail und später unter dem Titel I am Prepared
to Die weltweit veröffentlicht. Der Titel bezieht sich auf die Todesstrafe, die der
Staatsanwalt verlangt hatte. Es war Mandelas letzte öffentliche Rede bis 1990.
Am 12. Juni 1964 verurteilte Richter Quartus de Wet nach achtmonatiger
Verhandlung ihn und sieben weitere Mitstreiter zu lebenslanger Haft wegen
Sabotage und Planung bewaffneten Kampfes.
Die Freiheitsstrafe leistete er – zusammen mit weiteren ANC-Aktivisten –
überwiegend auf der Gefängnisinsel Robben Island ab, die im Atlantischen Ozean
vor Kapstadt liegt.
Ab April 1982 folgten weitere sechs Jahre Inhaftierung im Pollsmoor-Gefängnis in
Kapstadt – wo er 1988 an Lungentuberkulose erkrankte – und ab Dezember 1988
mehr als ein Jahr Haft im Victor-Vester-Gefängnis in Paarl.  Während seiner
Haftzeit belegte er Fernkurse für den Bachelor of Law an der London University.
Mandela lehnte ab Februar 1985 mehrmals das Angebot einer Freilassung ab, die an
die Bedingung geknüpft war, dass der ANC auf den bewaffneten Kampf verzichtet.  
Der ANC verstärkte seine Kampagne zur Freilassung. Auch international gab es
zahlreiche Solidaritätsbezeugungen mit Mandela, etwa das Nelson Mandela 70th
Birthday Tribute Concert 1988.
Im Jahr 1988 wurde Nelson Mandela gemeinsam mit anderen Vertretern des ANC
von der US-amerikanischen Regierung unter Ronald Reagan für seinen Kampf gegen
das Apartheid-Regime als „Terrorist“ auf eine Watch List gesetzt. Erst im Jahr 2008
wurde er unter George W. Bush von dieser Liste gestrichen. Auch Margaret Thatcher
nannte ihn einen „Terroristen“.
Freilassung und das Ende der Apartheid
Mandela wurde am 11. Februar 1990 aus der Haft entlassen. Staatspräsident
Frederik de Klerk hatte den Befehl gegeben und wenige Tage zuvor das Verbot des
ANC aufgehoben.
Am Tage seiner Freilassung leitete Mandela in einer Rede vor 120.000 Zuhörern in
einem Stadion in Soweto öffentlich seine Politik der Versöhnung (reconciliation) ein,
indem er „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an
einem „nichtrassischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen,
freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ einlud. Im Juli 1991 wurde Mandela
einstimmig zum Präsidenten des ANC gewählt. In dieser Position leitete er
Verhandlungen mit der Regierung mit dem Ziel der Abschaffung des Apartheid-
Systems und der Schaffung einer neuen, vorläufigen Verfassung.
Mandela und de Klerk erhielten 1993 gemeinsam den Friedens
nobelpreis. Am 27.April 1994 gewann der ANC die ersten demo-
kratischen Wahlen Südafrikas mit absoluter Mehrheit.
Am 9. Mai 1994 wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament
zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Er führte
fortan eine Regierung, in  der auch Minister der National Party 
und der Inkatha Freedom Party vertreten waren.
  Nelson Mandela als
“schwarzer Pimpernel”
      Nelson Mandela mit Walter Sisulu
   im Gefängnishof von “Robben Island”
      Nelson Mandela mit Walter Sisulu
                 wieder in Freiheit
      Die Anhänger von Nelson Mandela
                beim Wahlkampf 1994 
Mandela (mitte) als Anführer
der MK im Hauptquartier der
algerischen Streitkräfte,1962