Melchizedek schreibt dazu: “Durch das Studium der Heiligen Geometrie,
wird einem deutlich, dass nichts absichtslos und ohne Grund geschaffen wur-
de. Es war nicht einfach nur ein Fehler, Tatsache ist, dass es keine Fehler
gibt. Und als Gott Luzifer erschuf, war dieser, wie ihr in der Bibel nachlesen
könnt, der schönste und erstaunlichste aller Engel.
Es gab niemand, der ihm ebenbürtig war; Luzifer war das absolute Spitzen-
modell in den gesamten Engelssphären. Gott gab ihm den Namen Luzifer,
was “der Helle und Strahlende” bedeutet. Gott gab ihm diesen Namen, meint
ihr also, dass Gott da ein Fehler unterlief?
Wenn ihr zurückblickt und unsere eigene menschliche Natur überdenkt, so
neigen wir schon immer dazu, uns unsere Helden zu suchen, wenn es darum
geht, wie wir selbst einmal werden wollen. Wir blicken zu diesen Menschen
auf, die uns vorangegangen sind, die den Weg gebahnt haben in eine Rich-
tung, die wir unserem Gefühl nach ebenfalls einschlagen wollen, und wir
gestalten vieles an unserem Verhalten in Nachahmung unserer Helden.
Da das Verständnis “wie oben, so unten” gilt, trifft das auch auf Luzifer zu.
Er wollte so sein wie seine Helden, aber es gab in seinen Regionen nieman-
den, der höher war als er. Er hatte keine Helden.
Er war der größte Erzengel in der Schöpfung. Einen größeren gab es nicht.
Der einzige Held, den er hattte, war vielmehr Gott, das war, soweit er sehen
konnte, das einzige Wesen, das über ihm stand. Also tat Luzifer etwas ganz
Natürliches -  und ich bin sicher, dass Gott damit rechnete, dass das statt-
finden würde, als er ihn erschuf.
Er wollte nämlich so gut sein wie Gott - ja, er wollte sogar Gott sein - auf der
Ebene des Erschaffens. Es gibt ja nichts daran auszusetzen, mit Gott versch-
melzen zu wollen, aber das ist nicht ganz das, was er tun wollte. Er wollte ge-
nau wie Gott sein. De facto wollt er sogar noch besser sein als Gott. Luzifer
wollte seinen Helden übertreffen.
Luzifer war so intelligent, dass er wusste, wie das Universum erschaffen
worden war. Er kannte die Bilder, die Muster und die Codes, mit deren Hilfe
das Universum entstanden war. Um jedoch größer zu sein als Gott, dazu, so
beschloss er, müsse er getrennt sein von Gott.  Solange er ein Teil von Gott
war, könnte er nicht über ihn hinausgelangen.
Offenbar mit Gottes Segen (denn Gott hatte ihn ja erschaffen), startete Luzi-
fer also ein großes Experiment, um herauszufinden, was man lernen könne,
indem man auf eine andere Weise Dinge erschuf als Gott/der Große Geist bei
der ursprünglichen Schöpfung.  Er kappte das Band der Liebe zwischen sich
selbst  und Gott und erschuf ein Mer-Ka-Ba-Feld, das nicht auf Liebe basier-
te, denn nachdem erst einmal die Bande der Liebe zwischen ihm und Gott ge-
kappt waren, konnte er ja keine lebendige Mer-Ka-Ba mehr herstellen.
Erzengel Luzifer und viele weitere Engel begannen mit diesem  großen Ex-
periment, um sich anzusehen, was man auf diese neue Weise lernen könne.
Wie schon gesagt, waren davor schon dreimal von anderen Wesen ähnliche
Experimente ausprobiert worden, doch diese Experimente hatten in massiver
Zerstörung und heftigem Leid für alle Beteiligte geendet. Viele Planten wa-
ren völlig zerstört worden, darunter auch einer in unserem eigenen Sonnen-
system - der Mars.
Doch Luzifer versuchte aufs Neue dieses alte Experiment, nur dieses Mal mit
einer anderen Methode. Er kappte also die Bande der Liebe zwischen sich
selbst und Gott (zumindest erweckt es äußerlich den Anschein) und erschuf
ein Mer-Ka-Ba-Feld, das nicht auf Liebe basierte. Was er dabei tat, war, eine
interdimensionale Raum-Zeit-Maschine zu erschaffen, die wir als Raumschiff
bezeichnen würden. Dieses fliegende Objekt  - mitunter als fliegende Unter-
tasse zu sehen, aber auch mit vielen anderen Konturen ausgestattet -  war
mehr  als nur ein Fahrzeug, wie wir uns das vorstellen, viel mehr sogar. Es
konnte sich nicht nur durch das Spektrum dieser multidimensionalen Wirk-
lichkeit hindurch bewegen, sondern es konnte Wirklichkeiten erschaffen, die
genauso real wirkten wie die ursprüngliche Schöpfung. Es ist so ähnlich wie
das, was wir heute virtuelle Wirklichkeit bezeichnen, nur dass dies eine vir-
tuelle Wirklichkeit war, die von der Echten nicht zu unterscheiden war.
Luzifer erzeugte also diese künstliche Mer-Ka-Ba, um eine von Gott ge-
trennte Wirklichkeit zu erschaffen, damit er die gleichen Höhen erklimmen
und genauso gut sein könne wie Gott, zumindest in seiner eigenen Vorstel-
lung. Er konnte nicht Gott sein, aber er konnte wie Gott sein, wie sein Held.
Um andere Engel davon zu überzeugen, dass dieses Experiment notwendig
war, wählte er einen anderen Weg aus der Großen Leere heraus, um seine
künstliche Wirklichkeit zu erschaffen, die einmalig war. (...)
Wie ging Luzifer vor? Der Trick an dieser neuen Wirklichkeit war, dass der
Geist sich aufspalten kann; er kann an zwei oder mehr Orten gleichzeitig
sein. Es ist ganz ähnlich wie bei der Zellteilung, der Mitose, nur ohne Form.
Es macht die Mitose überhaupt erst möglich.
Die neue Wirklichkeit wurde also auf der gleichen heiligen Geometrie ba-
sierend geschaffen, wie die Blume des Lebens, nur dass der Geist sich selbst
in zwei Teile spaltete und in einem Doppelhelixmuster von zwei  völlig ver-
schiedenen Zentren ausgehend aus der Großen Leere heraus zu rotieren
begann. (...)
Mit anderen Worten, im allerersten Moment der Bewegung vom Zentrum
hinweg, also im allerersten Augenblick, in dem die Schöpfung beginnt, würde
sich der Geist in zwei Teile teilen, einen Teil von sich im Zentrum zurück-
lassen und den anderen zum obersten Punkt der ersten Kugel die nächste
entstehen lassen. Dann würde er oben auf der ersten Kugel die nächste
entstehen lassen, was genauso funktionieren würde wie bei anderen
Entstehungsprozessen.  (...)
Dann beginnt ein Muster des Sichteilens und Zusammenkommens. Doch in
erster Linie ist da Teilung, eine Trennung von sich selbst. (...)  Das kann
immer so weiter gehen - und irgendwann hat man am Ende exakt das gleiche
Gitter wie bei der Blume des Lebens - die gleichen Gesetze, die gleiche 
scheinbare Wirklichkeit, die gleichen Planeten und Sonnen und Bäume und
Körper.
Alles ist gleich, es gibt da nur einen riesigen Unterschied. Das Muster der
Blume des Lebens hat ein einziges geometrisches Zentrum - ein Auge, ein
Wesen, das auf diese Weise in die Schöpfung hineingelangt und ist direkt mit
allem Leben und Gott verbunden. Luzifers Muster jedoch hat kein einzelnes
geometrisches Zentrum, sondern zwei spezifische Zentren - zwei Augen.
Wie groß das Gitter auch ist, kommt man zu seiner Mitte zurück, so findet
man dort zwei Zentren oder Augen. Und es hat sich von Gott getrennt. Da ist
keine Liebe. Diese Engel Luzifers haben fast vergessen, was Liebe ist.
Erinnert ihr euch, wie Jesus sagte: “Wenn nun dein Auge eines ist, so ist dein
ganzer Körper erfüllt mit Licht”? 
Aber auch hier sei wieder die Frage erlaubt: Wer hat hier die Kontrolle?
Gott. Und Gott erschuf diese Situation. Nicht Luzifer war es, der diese
Situation hervorgerufen hatte - es war Gott, wenn man es einen Schritt
weiter zurückverfolgt. Gott erschuf Luzifer und wusste, was Luzifer tun
würde. Also muss es einen Grund für die Erschaffung dieser getrennten
Realität geben.
Quelle: Drunvalo Melchizedek, “Die Blume des Lebens, Band2”,
                KOHA-Verlag, 1.Auflage Oktober 2000, S.420ff.  
   
Luzifer und seine von Gott
   getrennte Schöpfung