Kubanische Revolution und
          Kubakrise
Fidel Castro und Che
Guevara in Havanna,
1961
Fidel Castro im Revolutions-
jahr 1959. Die ursprünglich
ideologisch nicht festgelegte
Befreiungsbewegung wurde
durch Castro erst in den Folge-
jahren auf kommunistischen
Kurs gebracht, nachdem vor
allem die eigenständige Wirt-
schaftspolitik Kubas von den   
USA massiv sanktioniert     
worden war.
Die Kubanische Revolution von 1959, die von Fidel Castro angeführt
wurde, war einer der ersten Siege über die repressive US-Außenpolitik
in Lateinamerika und wurde von Washington als bedrohliches Signal
wahrgenommen.
1961 wurde Kuba Mitglied der neu gegründeten Bewegung der Block-
freien Staaten, die aus der Bandung-Konferenz von 1955 hervorgegan-
gen war. Frühe Versuche der USA, weitere lateinamerikanische Länder
gegen das revolutionäre Kuba aufzubringen (etwa durch die Erklärung
von San José 1959 oder die Entwicklung eines interamerikanischen
Entwicklungsfonds 1960) blieben vorerst erfolglos. 
Nachdem in Kuba verschiedene Reformen durchgeführt worden waren,
darunter die Verstaatlichungen ganzer Industriezweige, drosselten die
USA ihr Handelsvolumen zu Kuba erheblich. Insgesamt enteignete
Kuba den US-Firmen Grundbesitz, Gebäude und Produktionsmittel im
Wert von 1,8 Milliarden US-Dollar. 
Jedes Mal, wenn die kubanische Regierung nordamerikanisches Eigen-
tum (z. B. Großgrundbesitz der United Fruit Company) verstaatlichte,
trafen die USA Gegenmaßnahmen, die am 19. Oktober 1960 im komp-
letten Verbot US-amerikanischen Exports nach Kuba mündete.
Dies beendete die Abnahme kubanischen Zuckers durch die USA und
des Verkaufs von Öl an die Insel – beides Handelsprozesse, von denen
Kubas Wirtschaft abhängig war. In den Jahren zuvor hatten die USA mit
den diktatorischen Herrschern Kubas das sogenannte "sugar agree-
ment" (Zuckerabkommen) ausgehandelt, nach dem Kuba einen
Großteil seines Zuckers an die USA verkaufen musste.
Nach dem Embargo der USA nahm Kuba Verhandlungen mit der
Sowjetunion über den Zuckerexport auf und verletzte somit aus Sicht
der USA das Zuckerabkommen. Diese Wertung ist bedingt durch die
Haltung der USA, internationale Verträge wie das Zucker-Abkommen
nur mit Verbündeten abzuschließen.
Kuba begann, seine diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion
zu stärken. Die USA zogen infolge ihre diplomatische Vertretung von
der Karibikinsel ab.
Im Gegenzug wurden die US-Diplomaten Edwin L. Sweet und Wiliam
G. Friedman wegen der „Förderung terroristischer Aktivitäten, Asylver-
stößen, der Finanzierung subversiver Publikationen und Waffenschmug-
gels“ verhaftet und von der Insel verwiesen.
Allmählich erlangten die USA die Unterstützung anderer amerikani-
scher Länder bei ihrem Vorgehen. Während eines Treffens von acht
lateinamerikanischen Außenministern im Januar 1962 erklärten diese,
dass der Kommunismus mit dem interamerikanischen System unver-
einbar sei, und schlossen Kuba daher offiziell aus. 
Im März 1960 erhöhten sich die Spannungen als der Frachter La
Coubre im Hafen von La Havana explodierte und 75 Menschen mit
in den Tod riss. Fidel Castro beschuldigte die USA und verglich den
Vorfall mit der Versenkung der USS Maine, die 1898 dem Spanisch-
Amerikanischen Krieg vorausgegangen war. Er gab jedoch zu, dass
keine Beweise für seine Anschuldigungen existierten. 
Im selben Monat autorisierte US-Präsident Dwight D. Eisenhower die
CIA, kubanische Flüchtlinge militärisch auszubilden und zu bewaffnen,
um Castro zu stürzen. Dies führte zur misslungenen Invasion in der
Schweinebucht im April 1961
Die "Operation Mongoose" (auch "The Cuban Project") umfasste
außer dieser noch weitere Maßnahmen, die zur Destabilisierung Kubas
führen sollten: politische, psychologische und militärische Sabotage,
Eingriffe von Geheimdiensten, Versuche, politische Führungspersonen
zu ermorden, und Operationen unter falscher Flagge, wie die
"Operation Northwoods".
Das U.S. Senate Select Intelligence Committee berichtete, dass
zwischen 1960 und 1965 acht Pläne für Anschläge auf Fidel Castro
geschmiedet bzw. vorbereitet wurden und dass es auch Pläne gegen
andere kubanische Führer gab.
Kubakrise
Das atomare Wettrüsten brachte die beiden Supermächte bei der Kuba-
krise im Herbst 1962 in gefährliche Situationen. Der US-Präsident John
F. Kennedy antwortete auf die Stationierung sowjetischer Mittelstre-
ckenraketen auf Kuba im Oktober 1962 mit einer Seeblockade – eine
Machtdemonstration, die die Welt an den Rand eines Atomkriegs
brachte.
Die Organisation Amerikanischer Staaten unterstützte die See-
blockade der USA; Venezuela und Argentinien sandten
Kriegsschiffe und sechs zentralamerikanische Länder stellten
Stützpunkte bereit. Die Supermächte beseitigten den Konflikt durch
einen verhandelten Ausgleich. Kuba protestierte anschließend
gegenüber der Sowjetunion, bei den Verhandlungen keine
Mitspracherechte gehabt zu haben.
Die Kubakrise zeigte, dass keine der Supermächte aus Angst vor der
Vergeltung der anderen bereit war, von ihren nuklearen Waffen Ge-
brauch zu machen.
So festigte sich das Gleichgewicht des Schreckens und stabilisierte
sich das internationale System. In der Folgezeit zeigten beide Mächte
verstärkte Bemühungen um nukleare Abrüstung und um bessere Bezie-
hungen zueinander.
Kuba wurde in der Folge der Kubakrise in vielen lateinamerikanischen
Ländern als Aggressor wahrgenommen. So führte die venezolanische
Regierung eine im Herbst 1963 gefertigte Waffenlieferung Kubas an
venezolanische Guerillas an, um Kuba der Einmischung in seine inneren
Angelegenheiten zu bezichtigen. Venezuela und andere Länder brachen
daher diplomatische Beziehungen zu Kuba ab. Mexiko verhielt sich
trotz großen Drucks, ebenfalls so zu verfahren, neutral.
Zwischen 1963 und 1967 entwickelten lateinamerikanische Länder unter
der Führung Mexikos den Tlatelolco-Vertrag, der die Selbstverpflich-
tung enthielt, dass keiner der Unterzeichnerstaaten Atomwaffen her-
stellen, testen oder kaufen sollte.
Außer Brasilien und Chile, die nur unter Vorbehalt unterschrieben,
Argentinien, das unterschrieb, aber den Vertrag nicht ratifizierte, und
Kuba, das mit dem Nichtunterzeichnen gegen die Politik der USA
protestierte, wurden alle lateinamerikanischen Länder Mitglieder dieses
Regelwerks. Zudem unterschrieben alle Atommächte, nicht zur Einfuhr
oder Entwicklung von Atomwaffen in Lateinamerika beizutragen. 
Kubakrise 1962: Reichweite der ver-
schiedenen sowjetischen Raketentypen
auf Kuba. Die SS-5 konnte mit 2200
nautischen Meilen (etwa 4000 km) fast
jeden Punkt der USA erreichen.
Quelle:Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Beziehungen_zwischen_
     Lateinamerika_und_den_Vereinigten_Staaten) Stand Dez.2016
        dort gibt es weitere Quellenangaben