Der Weg von Jesus, dem Christus
     
  Jesus, der Christus, fing an, zu mir zu reden, und ich hörte ihm zu. Er
erklärte mir, dass ich vieles zu verstehen hätte, um ihn verstehen zu können.
Er setzte sich zu mir ans Bett und fing an, mir viele Dinge zu erklären.
  Er war war voller Ruhe, dass auch ich eine unendliche Ruhe empfand.
Er erklärte mir, dass er den Weg, den er auf Erden gegangen ist, ganz und
gar freiwillig so gegangen ist, wie er ihn gegangen ist. Kein Schritt, den er
getan hat, war von ihm ungeplant. Alles lief bestens nach seinen Wünschen.
  In mir stieg die Frage auf, warum er denn solche Schmerzen empfinden
wollte.
  Seine Antwort ist gewesen, dass wir noch sehr viel über die Erscheinung von
Schmerz zu lernen hätten, bis wir ganz und gar verstehen könnten, dass er
nicht Schmerz, sondern Erlösung empfunden hatte.
  Er durfte die ganze Energie der Erlösung in sich empfangen, die er den
Menschen in den Augenblicken seines Todes überreichte.
  Er befand sich in einem Trance-Zustand.
  Die Erklärung fing an, mir zu gefallen, und ich wollte noch mehr verstehen.
Jesus erklärte mir, dass er den dunklen Pol durch sein Leben und Sterben
entmachtet habe.
   Er sei unser körperliche Verbindung zu Gott.
  Bevor er den Weg auf die Erde wählte, habe er bereits versucht, über die
feinstofflicheren Ebenen der Menschheit in Kontakt mit uns Menschen zu
treten. Leider seien die Menschen jedoch so in ihren irdischen Verirrungen
gefangen gewesen, dass die Differenz zwischen der Grobstofflichkeit der
Menschen und der Feinstofflichkeit Gottes und der Göttin so groß geworden
war, dass sich der Kontakt zu verlieren begann.
 
  Gott in seiner grenzenlosen Liebe schickte ihn, Jesus, den Christus, seinen
göttlichen Sohn, auf diese Erde. Er trug das Licht Gottes und der Göttin in
seinem Herzen.
  Er suchte den Weg der irdischen Grobstofflichkeit in ihrer größten
Verdichtung, der menschlichen Grausamkeit, zu erfahren, um sich mit ihr zu
verbinden.
  Im Namen Gottes stieg Jesus, der Christus, zu den Menschen in ihrer
Grobstofflichkeit herab, da sie nicht mehr in der Lage waren, zu ihm
aufzusteigen.
  Die Menschheit war zu dieser damaligen Zeit an ihrem dunkelsten Punkt
angelangt und fand den Weg alleine nicht mehr zurück.
  Er hat sich als Bindeglied gegeben zwischen der Feinstofflichkeit Gottes und
der Göttin und der Gobstofflichkeit der Menschheit in ihrer größten Form.
  Jesus, der Christus, hat ein Abbild unserer Grobstofflichkeit in sich
geschaffen.
   Jesus, der Christus, hat sein Abbild seiner Feinstofflichkeit in uns
geschaffen.
   Jesus, der Christus, war die Brücke zwischen Gott/Göttin und der
Menschheit.
  In seinem Tod berührte er Gott, seinen Vater, und dieser heilte ihn.
Diese Heilung floss in das Massenbewußtsein der Menschheit.
  Jesus erklärte mir weiter, dass er die letzten Augenblicke in seinem irdischen
Körper dazu genutzt habe, die göttliche Heilung, dier er einatmen durfte, in
die Welt auszuatmen.
  Dieser göttliche Odem berührte ein jedes Menschenherz und entzündete die
dreifältige Falmme in jedem Menschenherzen.
  Die dreifältige Flamme sei nichts anderes als die Stimme des Herzens in
jedem Menschen, die ab sofort in jedem Menschen die Aufgabe übernahm,
die Seele an ihren wahren Weg der Liebe zu erinnern, sobald sie den Weg der
inneren Stille anzutreten bereit war.
 
  Auf diese Weise erklärte mir Jesus unseren irdischen Heilungsprozess, den
er uns durch sein Leben und sein Sterben überreicht habe.
 
  Nun drängte sich mir natürlich die Frage nach der Rolle des dunklen Pols
auf, und ich bekam auch sofort Antwort.
   Jesus erklärte mir, dass der dunkle Pol genau in seinem Sinne gehandelt
habe. Der dunkle Pol ist in Wahrheit der Pol der Unbewusstheit.
  
   Er, Jesus, der Christus, suchte den Kontakt zu der größten Grobstofflichkeit
auf Erden zu erfahren, um eine Verbindung zu den scheinbar verlorenen
Kindern Gottes und der Göttin herzustellen.
   Er verknüpfte die Aspekte von Verrat, Lüge, Folter, Gewalt, Hochmut und
allen anderen grobstofflichen Energien dieser Erde in seinem großen
Augenblick.
   Es brauchte den Kontakt zwischen ihm, dem Symbol Gottes und der Göttin,
und den Grobstofflichkeiten dieser Erde, damit er seine Verbindungen
knüpfen konnte.
  Der dunkle Pol, der der Pol der Unbewusstheit ist, war sich seiner göttlichen
Dienstleistung keineswegs bewusst. Der dunkle Pol handelte in seiner
bewussten Motivation gegen Jesus. Er wollte Jesus zerstören. Er glaubte, dass
er Jesus besiegt habe, als dieser am Kreuz hing.
   Als dem dunklen Pol bewusst wurde, dass nicht er der Sieger der Situation
war, sondern vielmehr der Verlierer in seinen eigenen Augen, weil er auch nur
ein Diener des göttlichen Willens gewesen ist, wurde er sehr ärgerlich und
integrierte in sich das Wissen über seine wahre Ohnmacht.
  Der dunkle Pol hatte trotz seiner Illusion seiner Macht auf Erden, die er für
größer hielt als die Gottes, unbewusst im Willen Gottes und der Göttin
gehandelt.
   Ja, er war der größte Diener Gottes und der Göttin im Plan von Jesus, dem
Christus, denn erst durch die Angriffe des dunklen Pols auf Jesus gelangte
dieser in seinen gewünschten Kontakt.
   Es war der Wille Gottes und der Göttin, dass Jesus in Kontakt mit den
Grobstofflichkeiten dieser Erde kommen sollte, um eine Verbindung
herzustellen.
   Es gibt nur eine wahre Macht auf Erden, und das ist die Macht des
göttlichen Willens, der immer hier auf Erden die wahre Führung besitzt.
   Als Jesus vollkommen unberührt und voller Leben den Weg der irdischen
Auferstehung vollzog, wurde sich der dunkle Pol seiner Wahrheit bewusst.
Der dunkle Pol würde nur dann Macht über unser Leben besitzen, wenn wir
daran glaubten, dass er diese Macht in unserem Leben besäße, erklärte mir
Jesus.
   Wir sind die Schöpfer unserer eigenen Realität.
   Der dunkle Pol ist schon sehr lange besiegt.
  Wir sind durch unsere Glaubenskraft jedoch in der Lage dazu, diese
Wahrheit zu übergehen und mit unserer Schöpferkraft dem dunklen Pol sein
Leben in unserer Realität einzuhauchen.
  Der dunkle Pol ist der Pol des wahren Todes. Er braucht unsere Lebens-
energie, wenn er sich in unserem Leben manifestieren will.
   Aus diesem Grunde, erklärt mir Jesus, der Christus, könnte der dunkle Pol
nichts anderes tun, als uns einzuschüchtern.
   Wenn es dem dunklen Pol gelänge, uns einzuschüchtern, würde unsere
Angst aktiviert. Unsere Ängste seien Schöpferkraft.
  Alle Angriffe, die ich in meinem Leben erfahren habe, wären nur deshalb
möglich gewesen, weil ich dem dunklen Pol diese Fähigkeiten zugeschrieben
habe durch meinen eigenen Glauben.
  Der Glaube versetzt Berge, erklärte mir Jesus.
  Mein Glaube an die Macht des dunklen Pols in meinem Leben hätten Gott
und die Göttin in meinem Leben geschwächt. Ich hatte unbewusst, durch den
Glauben an die Macht des dunklen Pols, die wahre Größe und die wahre
Macht Gottes und der Göttin in meinem Leben in Frage gestellt und somit
verkleinert.
   Ich sei der Schöpfer meiner eigenen Realität, betonte Jesus erneut.
   Alles in meinem Leen kann nur so viel Macht und Realität besitzen, wie ich
bewusst oder unbewusst glaube.
  Ich nahm alle Worte von Jesus in mir auf, und eine große Last schien von
mir abzufallen. Ich spürte eine grenzenlose Erleichterung.
Quelle: Sibylle Weizenhöfer: “Das Tor zum goldenen Zeitalter” von Saint Germain,
               ch.falk-verlag, 2004, S.240 ff.