Zionistische Einwanderung und Ansiedlung in Palästina
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand der Zionismus als jüdische
Nationalbewegung, die für die Juden ebenso wie für europäische Völker den Status
einer eigenen Nation mit dem Recht auf ein eigenes Staatsgebiet beanspruchte. In
seiner Programmschrift Der Judenstaat von 1896 streifte Theodor Herzl, der
Begründer des politischen Zionismus, die Möglichkeit einer jüdischen
Staatsbildung in Argentinien, konzentrierte sich dann aber auf Palästina. 1897
wurde auf seine Initiative in Basel die Zionistische Organisation gegründet, die
sich seit 1960 Zionistische Weltorganisation (WZO) nennt. Beim ersten
Zionistenkongress erklärten etwa 200 Delegierte aus 17 Staaten die Schaffung
einer öffentlich-rechtlich gesicherten „nationalen Heimstätte“ für das jüdische
Volk in Palästina zum Ziel des Zionismus (Basler Erklärung).[2] Dabei wurde der
Umgang mit der ortsansässigen, arabischen oder türkischen Bevölkerung noch
nicht thematisiert.
1882 lösten landesweite Pogrome gegen Juden in Russland eine erste
Auswanderungswelle (Alija) russischer Juden nach Palästina aus. Erst nachdem
auf dem 8. Zionistenkongress in Den Haag im Jahre 1907 die Gründung eines
Palästinaamtes in Jaffa beschlossen wurde, begann die systematische jüdische
Ansiedlung, die auf eine künftige jüdische Staatsbildung in der Region abzielte.
Dafür wurde auch die zweite Alija (1904 bis 1914) von der WZO gefördert. Nur
ein kleiner Teil der ersten jüdischen Einwanderung lebte in landwirtschaftlichen
Siedlungen. Jerusalem war ein Hauptziel, und bereits 1896 stellten Juden dort die
ethnische Mehrheit. Die Ansiedlung in Jerusalem und der ausgedehnte Landkauf
führten zu Übergriffen und zu Protesten arabischer Einwohner Jerusalems und des
arabischen Landadels bei den osmanischen Behörden.
1909 gründeten jüdische Siedler zu ihrem Schutz die paramilitärische HaSchomer,
die in Israel als Vorläufer der Haganah und damit der israelischen Armee gilt. 1914
lebten etwa 600.000 Araber und etwa 85.000 Juden in Palästina.
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie,
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