So wie Präsident Reagan scheint auch Präsident Trump anti-iranisch
eingestellt. Aber vielleicht nur dem Anschein nach.
Thierry Meissan schreibt dazu: Laut Pompeo “ist das Ziel der US-Regierung
nicht, den Iran dazu zu zwingen, das Regime zu ändern, sondern seine Politik
zu ändern. Diese Strategie entfaltet sich, während die islamische Republik eine
große wirtschaftliche und politische Krise durchmacht.
Während der Klerus (durch Präsident Scheich Rohani und den Ayatollah Füh-
rer der Revolution doppelt vertreten) sich an die Macht klammert, erschüttern
Demonstrationen das Land gegen ihn. Im Gegensatz zu der Ansicht, die man
im Westen davon hat, war die Revolution von Ajatollah Khomeini nicht klerikal,
sondern anti-imperialistisch. Die Proteste können daher entweder zu einer Än-
derung des Regimes führen, oder zur Weiterführung der khomenistischen Re-
volution, aber ohne den Klerus. Das ist die zweite Option, die von dem ehema-
ligen Präsidenten Ahmadinedschad (heute unter Hausarrest) und seinem ehe-
maligen Vizepräsident Baghaie (der 15 Jahre Gefängnis isoliert absitzt) vertre-
ten wird.
Am 21. Mai stellte Mike Pompeo seine 12 Ziele  für den Iran vor der Heritage
Foundation vor. Anfangs war es eine lange Liste von unmöglich zu erfüllenden
Anforderungen. Allerdings erscheinen die Punkte 1 bis 3 in Bezug auf Nuklear-
technik näher betrachtet weniger weit zu gehen als das JCPoA. Punkt 4 zu den
ballistischen Raketen ist inakzeptabel. Artikel 5 bis 12 sollen den Iran über-
zeugen, auf den Export seiner Revolution mit Gewalt zu verzichten.
Am 15. August, am Vorabend der Bekanntgabe von Pompeo, hat der Führer der
Revolution, Ajatollah Ali Khamenei, zugegeben sich geirrt zu haben, als er dem
Team von Scheich Hassan Rohani gestattete, das JCPoA Abkommen mit der
Obama-Administration auszuhandeln. Man muss wissen, dass der Führer diese
Verhandlungen vor der Wahl von Rohani autorisiert hatte und dass diese - so-
wie der Ausschluss von Ahmadinedschads Bewegung - ein Teil der Absprache
gewesen waren.
Mahmoud Ahmadinedschad, der einen Unterschied zwischen der Politik der
Präsidenten Obama und Trump macht, hatte kurz nach dessen Wahl dem
neuen Präsidenten geschrieben . Er zeigte in seinem Brief auf, dass er die
Analyse von Donald Trump gegenüber dem Globalsystem von Obama-Clinton
und seine harten Konsequenzen für den Rest der Welt und die US-Bürger teilte.
Am Beginn der Demonstrationen im Dezember 2017 beschuldigte die Rohani-
Regierung Ahmadinedschad, dafür verantwortlich zu sein. Im März 2018 kam
es zwischen dem ehemaligen Präsidenten und dem Führer der Revolution
durch seine Enthüllung zum Bruch : sein Büro habe 80 Milliarden Rial karitative
und religiöse Stiftungen veruntreut . Zwei Wochen vor der Ankündigung von
Pompeo, rief er trotz des Hausarrests, zum Rücktritt des Präsidenten Rohani
auf .
Damit deutet alles darauf hin, dass die Regierung von Trump Ahmadined-
schads Partei unterstützt, auch wenn die Obama-Verwaltung Rohani unter-
stützte. So wie seinerzeit Präsident Carter und sein Berater Brzeziñski die
"Operation Eagle Claw" gegen die Revolution startete, während Präsident
Reagan Imam Khomeini (October surprise) unterstützte.
Mit anderen Worten, das Weiße Haus könnte sich mit einer Rückkehr an die
Macht der Partei Ahmadinedschads zufrieden geben, unter der Bedingung,
dass er garantieren könnte, dass die Ausfuhr der Revolution nur durch die
Diskussion von Ideen weitergeht.”
Quelle und gesamter Artikel siehe „Die Trump-Verwaltung und der Iran“, von Thierry Meyssan,
Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 21. August 2018,
www.voltairenet.org/article202542.html