Seine erste Begegnung mit Außerirdischen hatte der junge Konstruktions-
zeichner HORST RAPS, als er 26 Jahre alt war. Nach einer überstandenen
Lungenentzündung hatte ihm der Arzt häufigen Aufenthalt in der frischen Luft
verordnet, und so unternahm Raps ausgedehnte Spaziergänge rund um seine
Heimatstadt Lampertheim bei Mannheim.
Am 29. März 1959 befand er sich auf einem dieser Spaziergänge. Es war am
Abend, gegen 20 Uhr, und Raps war gerade an einer Lichtung in einem Wald-
gebiet nahe Lampertheim angekommen, an der er gerne verweilte, um den
Abendhimmel zu betrachten.
Plötzlich bemerkte er ein Licht am Himmel, das immer näher kam. Es hatte die
Form einer Ellipse und wechselte in rascher Folge die Farbe. Es zog mehrere
Kurven am Nachthimmel, dann kam es herab. RAPS vermutete, dass es irgend-
wo in einem Waldstück niedergegangen sein mußte, ging in diese Richtung.
Bald hörte er einen feinen Summton, dann sah er, mit pochendem Herzen, vor
ihm das schillernde Objekt, das nur etwa einen Meter über dem Boden zu
schweben schien. Es war eine Scheibe, bläulich bis violett leuchtend, mit einer
Kuppel auf der Oberseite. Es schien auf gebündelten Strahlen zu stehen, die
auf seiner Seite kommend, bis zum Boden reichten.
Während RAPS noch fasziniert das Objekt betrachtete, öffnete sich an seiner
Seite eine Tür, wurde eine Treppe ausgefahren. In der Tür erschien eine große
Gestalt, schlank, humanoid.
Der Außerirdische trug eine regenbogenfarbig schillernde Uniform aus einem
Stück. „Entschuldige, mein Freund, wenn ich zu Dir spreche“, sagte der Fremde
in einwandfreiem Deutsch. „Wir sind gekommen, um mit Euch in Verbindung
zu treten und Euch vor großen Gefahren zu warnen. Trachtet noch nicht nach
anderen Welten, bevor in Eurer eigenen Welt keine Ordnung, Brüderlichkeit
und Frieden geschaffen sind. In unserer Welt ist Frieden und Brüderlichkeit,
weder Haß noch Neid und Habgier. Ihr werdet noch lange Zeit brauchen, um
es uns gleich zu tun.“
Der Fremde versprach RAPS, in drei Tagen zur selben Zeit wiederzukommen,
verneigte sich und ging zurück in das Raumschiff. Das Farbenspiel begann von
Neuem und senkrecht schoß die Scheibe in den Himmel.
Der Vorgang wiederholte sich drei Tage später. Nur diesmal winkte der Fremde
RAPS einladend zu, als er wieder in der Türöffnung erschien, und RAPS kam,
wenngleich zögernd, der Einladung nach. In einem runden Raum stellte er
RAPS eine weibliche und eine männliche Person vor, dann starteten sie mit
einer ungeheuren Geschwindigkeit in den Raum.
Der Raumschiffpilot erklärte dem Deutschen, dass er aus dem System Alpha
Centauri käme. RAPS durfte einen Blick in den Weltraum werfen – er sah die
Erde, die Sonne und bald auch einen weiteren, hellen Lichtpunkt – die Heimat-
sonne der Centaurier.
RAPS wurde auf ihren Planeten gebracht, sah kuppelförmige Gebäude und
verschiedene Menschentypen. Die Gebäude lagen inmitten herrlicher Blumen-
anlagen in verschiedenartigen Farbtönen.
Nach der Landung brachten sie ihn zu ihrem Regierungsoberhaupt, das ver-
sprach: „Wir wollen Euch helfen und werden Euch helfen, wenn ihr Erden-
menschen Euch ernsthaft anstrengt und alles tut, um das Gute in jeder Form
auszuführen.“
Bei einem zweiten Raumflug acht Tage später zeigten sie RAPS einen Planeten,
dessen Bewohner sich gegenseitig mit Atomwaffen bekämpft haben. RAPS sah
Verkrüppelte, die in höhlenartigen Behausungen dahinvegetierten.
Seine Begleiter erklärten ihm: „Aus diesem Grund haben wir uns Euch genä-
hert, um Euch zu warnen, nicht denselben Fehler zu begehen wie diese armen
Wesen , denn Ihr seid nahe daran. Im Notfall werden wir gezwungen sein, ge-
gen unüberlegte Handlungsweisen einzuschreiten. Hauptsächlich Eure soge-
nannten Atomwaffen machen uns Sorge, denn durch einen eventuellen Atom-
krieg kann Euer Planet aus seiner Polstellung herausgerissen werden, die vor-
geschriebene Bahn verlassen und eventuell eine Kollision mit einem anderen
Planeten hervorrufen.“
Bei einer weiteren Begegnung am 18. April 1959 erzählten ihm die Außerir-
dischen, dass sie auf dem Mars Überreste einer vergangenen Kultur entdeckt
hätten, die Ähnlichkeiten mit der chinesischen Kultur aufwiese.
Sie, die Centaurier, würden selbst von der Erde stammen. Ihre Vorfahren seien
die Atlantiden gewesen, die Bewohner des versunkenen Kontinents Atlantis.
Da damals einer der (damals zwei) Erdmonde außer Kontrolle geriet und eine
Katastrophe drohte, verließen sie die Erde in riesigen Raumarchen und siedel-
ten sich an auf einem der Planeten im Alpha Centauri-Gebiet. Als Verwandte
der Erdenmenschen hatten sie sich angeboten, unser Sonnensystem zu über-
wachen und mit den Erdenbewohnern Kontakt aufzunehmen.
Ihr Planet gehört einer Galaktischen Konförderation an, und wenn die Zeit reif
ist, würde auch die Erde eingeladen werden, dieser Konförderation beizutreten.