In Deutschland tritt die Gülen-Bewegung seit Anfang 2014 als Sprechergremium
der Bewegung die „Stiftung Dialog und Bildung“ auf. Diese ist als rechtsfähige
Stiftung in Berlin eingetragen. Die offizielle Gründungsfeier fand am 6. Mai 2014
in Berlin statt. Die Stiftung ist jedoch nur durch die 75 Gründungsmitglieder
legitimiert, das Stiftungskapital beträgt 160.000 Euro.
In Deutschland ist die Bewegung mit Nachhilfezentren „in nahezu jeder größeren
Stadt aktiv und bemüht sich, private Schulen zu eröffnen, ohne dabei eine offizielle
Zentrale zu besitzen, was jedoch nicht bedeutet, dass die Aktivitäten im Netzwerk
nicht koordiniert werden“.
Der größte Schulträger der Gülen-Bewegung in Deutschland ist TÜDESB in
Berlin, der insbesondere die Wilhelmstadt Schulen betreibt. Die Schulen nehmen
ein Schulgeld von 250 bis 350 Euro im Monat, das reduziert werden kann, wenn
sich die Eltern klar zur Gülen-Bewegung bekennen.
In Österreich gibt es neben zwei „Friede“-Instituten (eines je in Wien und in
Innsbruck), dem „Yunus Emre Kulturzentrum“ in Innsbruck, dem AKM Kultur-
zentrum für interkulturelle Aktivitäten (Anaolu Kültür Merkezi) in Wien noch das
Phönix Realgymnasium und sowie eine gleichnamige Sprachschule in Wien und
die wöchentliche Zeitschrift „Zaman“, welche sich zwar alle offiziell nicht als
Gülen-Einrichtungen deklarieren, jedoch als durch Gülen inspiriert angesehen
werden können.
Das „Friede – Institut für Dialog“ in Wien wurde 2002 gegründet. Laut eigener
Website sind die Hauptziele des Vereins, ein friedliches, tolerantes Zusammen-
leben zwischen den einzelnen kulturellen Bevölkerungsgruppen in Österreich und
den interreligiösen Dialog zu fördern. Das Institut bietet unter anderem Vorträge
und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen sowie Fortbildungsseminare für
LehrerInnenan. (Quelle: http://www.islam-landkarte.at/sites/default/files/G%C3%B
Clen%20Bewegung_w_0.pdf)
Alleine in den USA sollen über die Einnahmen aus von der Bewegung unter-
haltenen Charter-Schools, die öffentlich gefördert werden, bis zu 500 Mio.
Dollar netto jährlich aus Steuermitteln in die Kassen der Bewegung fließen.
Ihre Schulen wurden in den USA wiederholt vom FBI und anderen Bundes-
behörden überprüft; Grund war der Verdacht, dass die Lehrer Teile ihres Gehalts
an die Hizmet-Bewegung zurückzahlen.
Nach einer behördlichen Untersuchung wegen sexuellen Fehlverhaltens („sexual
misconduct“) wurde eine Schule der Pelican Educational Foundation, die mit der
Hizmet-Bewegung verbunden ist, in New Orleans geschlossen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende im baden-württembergischen Landtag, Peter
Hauk, verlangte im Februar 2014 Einsicht in interne Berichte des Landesverfas-
sungsschutzes, in denen der Gülen-Bewegung vorgeworfen wurde, teilweise im
Widerspruch zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu stehen.
Auch der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz forderte in einem
Brief an den Bundesinnenminister die intensive, landesweite Prüfung der Gülen-
Bewegung durch den Verfassungsschutz und die Befassung der Innenminister-
konferenz mit dem Thema.
Am 25. Juli 2014 veröffentlichte das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-
Württemberg einen Bericht zur Prüfung hinsichtlich verfassungsfeindlicher
Bestrebungen der Gülen-Bewegung. Der Bericht zieht nach eigenen Angaben aus
Rechtsgründen nur bereits veröffentlichte Informationen von Wissenschaftlern und
Journalisten heran. Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen wurden
nicht von Seiten des Verfassungsschutzes selbsttätig gesucht, da keine Anhalts-
punkte für eine solche Suche vorgelegen hätten.
Im Fazit kommt das Landesamt zu dem Schluss, dass gegenwärtig keine Beobach-
tung gemäß der gesetzlichen Bedingungen möglich ist, da die Einrichtungen nicht
zweifelsfrei der Bewegung zugeordnet werden können und diese sich nicht öffent-
lich zu den Aussagen Gülens äußern, die der freiheitlich-demokratischen Grund-
ordnung zuwiderlaufen.
Am 5. März 2015 veranstaltete die Gülen-nahe Gesellschaft für Bildung und
Förderung gGmbH in Frankfurt eine „Friedenspädagogik-Konferenz“. Der Gülen-
Bezug wurde gegenüber den Teilnehmern verschleiert. Die Schirmherrschaft
wurde trotz Kritik durch den SPD-Parteikollegen Turgut Yüksel von Frankfurts
Oberbürgermeister Peter Feldmann übernommen.
Die genaue Zahl der Anhängerschaft der Gülen-Bewegung ist nicht bekannt, da die
Bewegung sich meist recht verschlossen gibt und keine offizielle Mitgliederstruk-
tur veröffentlicht. Schätzungen zufolge hat sie bis zu acht Millionen Anhänger. Die
Bewegung besteht hauptsächlich aus Studenten, Lehrern, Geschäftsleuten und
Journalisten.
Einige Studien stellen die Bewegung als flexibles organisatorisches Netzwerk dar,
das Schulen, Universitäten, Arbeitgeber- und Wohlfahrtsverbände, Immobilien-
fonds, studentische Einrichtungen, Radio- und Fernsehstationen und Zeitungen
gegründet hat. Danach werden Schulen und Unternehmen dezentral organisiert und
mehr auf informelle denn auf rechtliche Art miteinander verknüpft
Der Bewegung wird inner- und außerhalb der Türkei vorgeworfen, eine syste-
matische Unterwanderung der türkischen Polizei und Justiz anzustreben und
dadurch einen Staat im Staat errichten zu wollen.
Außerdem werden der Bewegung missionarische Tätigkeiten vorgeworfen, sich
auf illegale Weise zu organisieren oder nach politischer Macht zu streben.
Mitglieder der Bewegung entgegnen den Anschuldigungen nach einer hidden
agenda: „Jeder, der uns eine geheime Agenda vorwirft, kann gern kommen und
nachfragen. Wir haben nichts zu verbergen.“
Hinter der Bewegung sollen erhebliche Geldmittel stehen, das Vermögen der
Bewegung belaufe sich auf 50 Milliarden US-Dollar.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClen-Bewegung)
dort gibt es weitere Quellenangaben