Gaddafi versuchte Staatenunionen zu zimmern – mit Ägypten, mit Syrien, mit Tunesien – und
scheiterte an den jeweiligen nationalen Interessen.
Er unterstützte effektiv, mit Geld, Waffen und militärischer Ausbildung, die radikalsten
Palästinenserorganisationen gleichermaßen wie die Irisch Republikanische Armee (IRA) und die
islamistische Moro-Befreiungsfront der Philippinen.
Es gab kaum einen Staatsstreich auf dem afrikanischen Kontinent, in dem er nicht mitgemischt
hätte. Er marschierte in den Tschad ein und versuchte den nördlichsten Teil des Nachbarlandes
zu besetzen. Er bewaffnete die libyschen Streitkräfte bis zu den Zähnen mit sowjetischen
Waffen.
Westliche Nachrichtendienste haben handfeste Erkenntnisse gewonnen, daß Gaddafi – nicht
zuletzt mit erkaufter deutscher Technologie – eine unterirdische Fabrik für die Herstellung
chemischer Kampfmittel eingerichtet hat.
Gaddafi läßt sich von einer gut ausgebildeten weiblichen Leibgarde beschützen (sie diente als
Modell der weiblichen Karatekämpferinnen aus den James Bond-Filmen!).
Einmal machte er Urlaub auf den Balearen, mietete für sich und seine Gefolgschaft ein ganzes
Hotel, erschien als Frau verkleidet und ließ die gesamte Bettwäsche des Hauses ersetzen – aus
Angst vor einem Giftanschlag.
Gaddafi kaufte mehrere Tonnen des berüchtigten tschechoslowakischen Sprengstoffes Semtex
und versorgte damit – per diplomatischem Gepäck – Terrororganisationen in aller Welt.
Der Anschlag auf die Berliner Diskothek "La Belle" veranlaßte den US-Präsidenten Ronald
Reagan zu einem Luftangriff auf Libyen, dem Gaddafi persönlich nur knapp entging.
Der Anschlag im Dezember 1988 auf einen PanAm-Jumbo, der mit dem Verlust von 270
Menschenleben über der schottischen Ortschaft Lockerbie abstürzte, löste dann internationale
Sanktionen aus, die Libyen weitgehend isolierten und die Wirtschaft des ölreichen Landes in
eine Dauerkrise brachte.
Gaddafi als Pate des Terrorismus
Quelle:  www.jungefreiheit.de, September 2000,