FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) 
Als erste und wichtigste Forderung der Freiheitlichen nannte Hofer den
Ausbau der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild. „Das ist eine
absolute Koalitionsvoraussetzung“, so Hofer bei der Vorstellung des 25
Kapitel umfassenden Wahlprogramms.
Beim Thema Mindestlohn gibt sich die FPÖ hingegen deutlich pragmati-
scher als noch vor kurzer Zeit. Anstatt der ursprünglich vor drei Wochen bei
der Präsentation des FPÖ-Wirtschaftsprogramms geforderten 1.700 Euro
sind es im Wahlprogramm nun nur noch 1.500 Euro brutto - weil es nicht
gelingen würde, 1.700 Euro umzusetzen, sagte Hofer mit Blick auf mögliche
Koalitionsvarianten nach der Wahl.
Zum Thema Asyl sagte Hofer, dass Flüchtlinge nicht integriert werden
sollten, weil Asyl nur der Schutz auf Zeit sei. Zu unterscheiden ist Hofer
zufolge dabei zwischen Asylsuchenden und der legalen Zuwanderung von
qualifizierten Arbeitskräften.
Viel Platz widmet die FPÖ dem Grenzschutz, so brauche es an der Brenner-
Grenze statt Stichproben sofort ernsthafte Grenzkontrollen. Darüber hinaus
fordert die freiheitliche Partei mehr Geld für Polizei und Bundesheer.
Koalitionsmöglichkeiten: Hofer sieht bei dem unter dem Slogan „100
Forderungen“ vorgestellten Parteiprogramm durchaus Überschneidungen mit
SPÖ und ÖVP. Bei der ÖVP sei es im Wirtschaftsbereich, bei der SPÖ bei
Sozialem, sagte Hofer. Er meinte auch, dass bei der FPÖ abgeschrieben wur-
de, was ihn aber nicht störe. Als sowohl mit der SPÖ als auch der ÖVP
schwer umsetzbar betrachtet Hofer indes die von der FPÖ geforderte Ab-
schaffung der Pflichtmitgliedschaft bei Arbeiterkammer und Wirt-
schaftskammer. Auch der Punkt mehr direkte Demokratie „wird sehr, sehr
schwierig werden in Koalitionsverhandlungen“.
In diesem Zusammenhang sagte Hofer, dass er nach Regierungsverhand-
lungen auf keinen Fall sagen werde: „Wir haben alle unsere Punkte um-
gesetzt.“ Das wird dem FPÖ-Vize zufolge vielmehr keiner Partei gelingen.
Im Sozialbereich fordert die FPÖ unterdessen eine Zusammenlegung der
Krankenkassen, eine bessere Auslastung der MRT-Geräte, weniger
Akutbetten und eine Reform der Pflege.
Bei der Mindestsicherung ist die FPÖ für eine Wartefrist, damit niemand
wegen der Sozialleistungen nach Österreich kommt.
Die Mindestpension sollte bei 40 Versicherungsjahren nach freiheitlicher
Vorstellung 1.200 Euro betragen, Kindererziehungszeiten sollten besser
angerechnet werden.
Beim Thema Diesel will die FPÖ eine „Nutzungsgarantie“ bis 2050. Ein-
setzen will sich die FPÖ zudem für eine Modernisierung von Österreichs
Infrastruktur, im Rahmen einer Verwaltungsreform schlägt die FPÖ zudem
eine Bündelung der Einnahmen- und Ausgabenverantwortung sowie eine
Subventionsbremse vor.
Im FPÖ-Wahlprogramm findet sich schließlich auch die Forderung nach
einer „restriktiven Begrenzung des Ausländeranteils in Schulklassen“,
eine „Abschiebung von Scheinasylanten“, eine „Evaluierung der
Europäischen Menschenrechtskonvention und gegebenenfalls Ersatz
durch eine ‚Österreichische Menschenrechtskonvention‘, die auch das
Heimatrecht der Österreicher schützt“.
Zum Schluss ging Hofer auf das Thema EU ein, auch im Wahlprogramm
finden sich die Positionen zur Europäischen Union auf der letzten Seite. Die
FPÖ will eine Rückübertragung von Kompetenzen aus Brüssel an die
Mitgliedsstaaten, etwa in der Agrarpolitik. Dafür brauche es eine Änder-
ung der Verträge. Zum Schutz der Sparer sollte Österreich auch aus der
Schulden- und Haftungsunion aussteigen.
(Quelle und gesamter Artikel: http://orf.at/stories/2406770/2406793/)
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19.9.2017