Das etwa 20 Meter lange Flüchtlingsschiff war laut ORF rund 110
Kilometer vor der Küste Libyens und in rund 200 Kilometer Entfernung
von der italienischen Insel Lampedusa am 20.4.2015 in Seenot geraten und
gekentert.
Nur 28 Männer überlebten. Nach Angaben eines Überlebenden, der vor der
Ankunft der übrigen Überlebenden in Catania ins Krankenhaus eingeliefert
worden war, befanden sich 950 Flüchtlinge an Bord, darunter 50 Kinder
und 200 Frauen. Die Schlepper hätten viele von ihnen im Frachtraum
eingesperrt.
Die Überlebenden waren an Bord der „Gregoretti“ der italienischen
Küstenwache nach Sizilien gebracht worden. Dort empfing sie Verkehrs-
minister Graziano Delrio. Die Flüchtlinge wurden zunächst für eine erste
Gesundheitsuntersuchung in Zelte geleitet. Danach sollten sie in eine
Unterkunft gefahren werden, deren Standort wegen der laufenden
Ermittlungen geheim gehalten wurde.
Unter den Überlebenden vermutet die Staatsanwaltschaft auch zwei
Schlepper, laut tagesschau.de den mutmaßlichen Kapitän des Flüchtlings-
bootes und einen Helfer. Es sind zwei Männer aus Tunesien und Syrien. Sie
wurden nach ihrer Ankunft in Catania verhaftet. Dem Kapitän werde die
Förderung der illegalen Einwanderung, fahrlässiger Schiffbruch sowie
mehrfache fahrlässige Tötung vorgeworfen, sagte Rocco Liguori von der
Staatsanwaltschaft Catania.
Von den anderen Überlebenden erhofft sich die Polizei nun genauere
Aufschlüsse über den Hergang des Unglücks. Etwa 800 Menschen sollen
bei der Katastrophe ihr Leben verloren haben.
Quellen:
ORF.at
tagesschau.de
Bild: tagesschau.de